Ich bin Studentin und fürchte mich etwas vor der Zukunft. Nicht, weil ich glaube später keinen Job zu bekommen, sondern weil ich eine Frau bin.
Damit geht einher, dass ich ein erhöhtes Risiko habe, später unter Altersarmut zu leiden. Daran ändert nichts, dass ich einen Studiengang belege, der die Aussicht auf ein gutes Gehalt mit sich bringt. Diese Tatsache lässt sich aus diversen Statistiken und Studien herauslesen.
Dass ganz unabhängig vom Geschlecht die Zahl der von Armut betroffenen Rentner steigt, verschärft die Situation zusätzlich. Eine Studie von Statista¹ nennt für das steigende Armutsrisiko im Alter drei wesentliche Gründe:
- Rentenrechtliche und demographische Veränderungen
- Atypischen Beschäftigungsverhältnisse und prekäre Arbeitsverhältnisse
- Unterbrochene Erwerbsbiographien
Von letzterem sind Frauen besonders betroffen. Stand 2011² würde mein Alterssicherungseinkommen trotz Hochschulabschluss durchschnittlich 35,6 % niedriger ausfallen als das eines Mannes. Warum eigentlich? Und was kann man dagegen unternehmen?
In diesem Beitrag besprechen wir:
- Warum es für uns Frauen besonders wichtig ist vorzusorgen
- Und was wir konkret tun können, um einen finanziell entspannten Lebensabend zu verbringen
An diesem Beitrag haben Christoph und ich gemeinsam gearbeitet, um dir einen umfassenden Einstieg zum Thema Altersvorsorge für Frauen geben zu können.
Inhaltsverzeichnis
Die Ruhestandsplanung: Für uns Frauen eine Aufgabe mit Tücken
Verschiedene Faktoren führen dazu, dass die Altersvorsorge für uns Frauen eine besondere Herausforderung ist. Das fängt bei einer höheren Lebenserwartung an und hört bei einer, im Vergleich zu Männern, niedrigeren Bezahlung längst nicht auf.
Frauen haben eine höhere Lebenserwartung
Frauen leben im Schnitt 5 Jahre länger als Männer und müssen demzufolge mehr Geld für ihren Ruhestand einplanen, wenn sie ihren erworbenen Lebensstandard halten wollen. Es gibt verschiedene Vermutungen darüber, warum Frauen länger leben.
I. Körperliche Ursachen für eine längere Lebenserwartung
Auf genetischer Basis vermutet man, dass Frauen durch ihre beiden X-Chromosome Defekte des jeweils anderen ausgleichen können. Eine andere biologische Ursache könnte sein, dass das männliche Sexualhormon Testosteron das Immunsystem und damit die Gesundheit schwächt. Wenn das zutrifft, würde das auch die „Männergrippe“ erklären 😉
II. Verhaltensbedingte Ursachen für eine höhere Lebenserwartung
Neben den körperlichen Ursachen für eine höhere Lebenserwartung von Frauen lässt sich das typische Verhalten beider Geschlechter vergleichen. Oft achten Frauen mehr auf ihre Gesundheit als Männer. Sie scheinen sich bewusster zu ernähren und gehen bei Problemen eher zum Arzt als Männer.
Frauen verdienen weniger
Neben der längeren Lebenserwartung hat auch der Lohn-Faktor einen großen Einfluss auf das Alterssicherungseinkommen. Je weniger Frau (oder Mann) verdient, desto schwieriger fällt die Ruhestandsplanung. Das bringt uns direkt zur berühmt berüchtigten Gender Pay Gap. Denn:
Frauen verdienen weniger als Männer.
Die Ursache dafür ist nicht nur ein Zusammenspiel aus der Wahl des Berufes und der Erwerbsbiografie. Selbst bei gleicher Tätigkeit verdienen wir weniger als unsere männlichen Kollegen.
Diese fehlenden Beträge hinterlassen ein großes Loch im Alter. Durch das durchschnittlich niedrigere Einkommen können wir nicht nur privat weniger Geld zurücklegen, sondern zahlen automatisch weniger Geld in die sozialen Sicherungssysteme ein. Das spiegelt sich letztlich in niedrigeren Rentenansprüchen wider.
In unserer Gesellschaft sind Frauen oft die zentralen Bezugspersonen unserer Kinder
Eine weitere Herausforderung für die Altersvorsorge von Frauen ist die Rollenverteilung in unserem sozialen Gefüge. Wir bekommen die Kinder und sind immer noch die primären Bezugspersonen unserer Kinder. Das setzt sich auch beim Lehr- und Erziehungspersonal fort, bei dem die Frauenquote besonders hoch ist.
Obwohl sich in dieser Hinsicht ein gesellschaftlicher Wandel vollzieht und Männer mehr Verantwortung für Haushalt und Kinder übernehmen, liegt noch ein weiter Weg vor uns.
Einschnitte in der Erwerbsbiografie
Meist sind es Frauen, die sich einen großen Einschnitt in ihrer Erwerbsbiografie leisten und sich die Zeit nehmen, auf ihre Kinder einzugehen.
Elternzeiten werden deutlich häufiger von Frauen genommen. Nach der Elternzeit arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit als Männer, was tiefe Spuren in der Finanzplanung hinterlässt.
Wenn ich von meiner traditionellen Vollzeitwoche von 40 Stunden zu einer Teilzeitwoche von 30 Stunden wechsele, fehlen mir 25 Prozent des Gehaltes. Das führt zu einer Senkung der Rentenansprüche.²
Dass die Entscheidung für ein Kind an der ein oder anderen Stelle Abstriche mit sich bringt, lässt sich nicht vermeiden. Durch gute Planung und verbindliche Regelungen mit dem Partner kannst du gegensteuern. Die Frage, wie man einen finanziellen Ausgleich für die Kinderbetreuung schafft, ist wenig romantisch, aber unerlässlich.
Gut zu wissen:
Auch in der Elternzeit werden Rentenansprüche gesammelt. Um sicherzugehen, dass diese berücksichtigt werden, kannst du bei einem Termin mit einem Rentenberater deine Beitragshistorie aufarbeiten und mit den von der >>Gesetzlichen Rentenversicherung erfassten Zeiten abgleichen.
Die Gender Pension Gap
Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen bei der Altersvorsorge lässt sich in Zahlen ausdrücken. Ein Maß dafür, das immer bekannter wird, ist die Gender Pension Gap. Sie misst den relativen Unterschied der Alterssicherungseinkommen zwischen Männern und Frauen.
Eine Studie des Fraunhofer Institutes von 2011, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt wurde hat die Gender Pension Gap näher betrachtet und verschiedene Faktoren definiert, die Einfluss auf das Alterssicherungseinkommen haben.
Die Ursachen der Gender Pension Gap
Die Daten der Befragten wurden in folgende Kategorien unterteilt:
- Region,
- Familienstand,
- höchster beruflicher Abschluss,
- Alter und
- Kinder
Aus der Studie lässt sich ablesen, dass Frauen in den neuen Bundesländern eine um fast 30 Prozentpunkte kleinere Lücke im Alterssicherungseinkommen aufweisen, als Frauen in den alten Bundesländern.
Der Ost-West-Unterschied
Die Gründe dafür sind geschichtlich bedingt. Im Gegensatz zum Osten hat sich die traditionelle Familiendynamik im Westen länger gehalten. Der Mann geht auf Arbeit, während die Frau sich um Haushalt und Kinder kümmert.
Im Osten sind Mütter wesentlich früher wieder arbeiten gegangen als im Westen. Die Kinder wurden in Kindertagesstätten betreut. Diese gesellschaftliche Dynamik war in der DDR verankert und hat sich darüber hinaus gehalten. Der Unterschied ist heute noch sichtbar.
Der Verdienstabstand zwischen Mann und Frau, die Gender Pay Gap, ist in den alten Ländern 14% größer als in den neuen.
Heiraten oder nicht heiraten, das ist hier die Frage
Als man den Familienstand der Befragten untersuchte, wurde festgestellt, dass ledige Frauen nur eine Lücke von 9% aufwiesen. Verheiratete oder verwitwete Frauen liegen jedoch bei über 60%. Bei den geschiedenen Frauen, die nur eine Lücke von 18,8% aufwiesen, ist zu beachten, dass der Versorgungsausgleich bei der Scheidung zu einer neutralen Aufteilung der während der Ehe erworbenen Rentenansprüche führt.
Unter dem Aspekt des Versorgungsausgleichs kann es kritisch betrachtet werden, dass in modernen Beziehungen weniger geheiratet wird als früher. Ohne Ehe gibt es keinen Anspruch auf Versorgungsausgleich. Kommt es zur Trennung hat der wirtschaftlich Benachteiligte das Nachsehen.
Umso wichtiger ist es, wie in der Partnerschaft mit dem Thema Geld umgegangen wird. Finanzplanung ist Lebensplanung. Sprich dich mit deinem Partner ab, was ihr mit euren Finanzen anstellen wollt und welche Ziele ihr habt.
Das Thema Finanzen in einer Beziehung zu tabuisieren, ist keine Option. Wenn ich mich als Frau emanzipieren will, dann fange ich bei dem Geld an.
Die Lücke schließt sich
Schon 2011 hat die Studie anhand der Alterssicherungseinkommen der unterschiedlichen Alterskohorten einen positiven Trend angezeigt.
Die Gender Pension Gap hat sich von 1992 bis 2007 um 10 Prozentpunkte verringert.
Die anhaltende positive Entwicklung bestätigt eine Studie der Universitäten Mannheim und Tilburg vom Jahr 2019³. Die beiden Professoren Niessen-Ruenzi und Schneider gaben eine durchschnittliche Gender Pension Gap von 26% als Resultat ihrer Studie an. Nach ihnen müsste eine Frau 2,3% des jährlichen Bruttoeinkommens zusätzlich sparen, um die Lücke zu schließen.
Du hast keine Zeit, um auf den gesellschaftlichen Wandel zu warten
Damit Männer und Frauen gleichgestellt sind, muss sich der gesellschaftliche Wandel beschleunigen und das traditionelle Familienbild weiter aufgebrochen werden. Das beginnt damit, dass auch Männer Sexismus erfahren. Teilweise werden ihnen immer noch erzieherische Fähigkeiten abgesprochen. Ist ja Frauensache, nicht wahr?
Wenn Frauen sich trotz Kinder eine Karriere wünschen und dafür arbeiten, werden sie verurteilt, da sie sich anscheinend zu wenig Zeit für ihre Kinder nehmen. Bei einem Mann ist das vollkommen okay.
Macht eine Frau es anders herum und kümmert sich lieber um ihre Kinder anstatt Karriere zu machen, dann ist sie nicht emanzipiert und unterwirft sich.
Da kann man nur verlieren.
Oder ich heirate einfach eine Frau und wir werden dann gefragt, wer von uns beiden der Mann in der Beziehung ist. Toll!
Auch wenn sich bei den angesprochenen Problemstellungen ein Umdenken beobachten lässt:
Du hast keine Zeit drauf zu warten, dass sich Gender Pay Gap und Gender Pension Gap von alleine schließen. Gesellschaftlicher Wandel vollzieht sich langsam – quälend langsam.
Bei der Altersvorsorge ist Zeit ein entscheidender Faktor. Je früher du anfängst, desto leichter lässt sich die Herausforderung meistern.
Finanzküche Newsletter abonnieren: Enthält das Thema der Woche, aktuelle Beiträge und die Empfehlung des Hauses.
Altersvorsorge für Frauen: Wie du ideal vorsorgst
Wir haben uns angeschaut, warum die Altersvorsorge für uns Frauen, eine besondere Herausforderung ist. Im nächsten Schritt erarbeiten wir einen Lösungsansatz, um die Herausforderung auch zu meistern. Dabei ergeben sich in der Regel 4 Schritte:
- Zielplanung
- Rücklagen aufbauen
- Existentielle Risiken berücksichtigen
- Grundeinkommen im Alter sicherstellen
Schritt 1: Die Zielplanung
Altersvorsorge bedeutet für jeden etwas anderes. Das Wort ist zweiteilig, was ihm zwei Schwerpunkte verleiht: Alter und Vorsorge
Damit stellen sich Fragen wie:
- Was ist Alter für mich? Beginnt das mit 67 oder stelle ich mir etwas anderes vor?
- Was heißt Vorsorge? Reicht mir ein entspannter Ruhestand im Schrebergarten oder will ich die Welt bereisen?
Wie du deine Antworten auf diese Fragen in eine konkrete Zielplanung verwandelst, findest im Beitrag >>Zielplanung: Wie du jedes Ziel erreichst
Die Zielplanung ist der erste Schritt auf dem Weg der Ruhestandsfinanzierung.
Schritt 2: Basisliquidität
Nach der Zielplanung baust du den >>Notgroschen auf. Bist du selbständige Mutter hast du einen deutlich höheren Sicherheitsbedarf als wenn du verbeamtet bis und keine Kinder hast.
Grundsätzlich gilt:
Setze den Notgroschen großzügig an. In stürmischen Zeiten bringt das wertvolle Stabilität.
Wenn du dich mit dem Sparen schwer tust, findest du wertvolle Tipps in unserer Blogkategorie >>Sparen.
Schritt 3: Existentielle Risiken
Ist die Basisliquidität aufgebaut, geht es an die Absicherung existenzieller Risiken. Stell dir einfach die Fragen:
- Was kann mich völlig aus der Bahn werfen?
- Und welche Risiken sind verkraftbar?
Die Antworten fallen je nach Lebenssituation unterschiedlich aus. Durch mein junges Alter macht mir beispielsweise eine risikoreiche Investition, die schief geht, weniger Schaden. Ich habe ausreichend Zeit, den Misserfolg auszugleichen. Für eine ältere Dame kurz vor dem Ruhestand sieht das anders aus. Kapitalmarktrisiken können für sie existentiell sein. Dafür ist eine Arbeitskraftabsicherung kurz vor dem Ruhestand weniger wichtig. Der Wert der Arbeitskraft ist dann nur noch gering.
Weitere Risiken können sein:
- Trennung (Ehevertrag)
- Todesfall (Risikolebensversicherung)
- Eingeschränkte Entscheidungsfähigkeit (Vorsorgevollmacht)
- Größere Schäden an der eigenen Immobilie (Wohngebäudeversicherung)
Da Versicherungen im Mittel ein Verlustgeschäft sind, solltest du nur existentielle Risiken versichern.
Schritt 4: Die Altersvorsorge
Hast du einen Plan für den Umgang mit Risiken, geht es an die Altersfinanzierung. In Deutschland haben wir ein System aus drei Schichten:
- Basisversorgung bestehend aus Gesetzlicher Rente und Rürup-Rente
- Zusatzversorgung bestehend aus Riester-Rente und betrieblicher Altersvorsorge
- Private Versorgung bestehend aus Privaten Lebens- und Rentenversicherungen
Die erste Schicht: Gesetzliche Rente und Rürup-Rente
Mitglieder in der Gesetzlichen Rentenversicherung sind in der Regel abhängige Beschäftigte. Angestellte und deren Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, gemeinsam 18,6% des Bruttoeinkommens in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Der Beitrag wird direkt vom Lohn abgezogen.
Selbständige dürfen wählen, ob sie in die Gesetzliche Rentenversicherung einzahlen möchten.
Bist du dir nicht sicher, ob es sich bei deiner Tätigkeit um eine Selbständigkeit oder eine abhängige Beschäftigung handelt, kannst du bei der Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung Bund deinen Sozialversicherungsstatus prüfen lassen. Vordrucke für den Antrag auf Prüfung findest du auf der >>Website der Deutschen Rentenversicherung.
Möchtest du als Selbständige in die Gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, musst du den Antrag dafür innerhalb von 5 Jahren nach erstmaliger Aufnahme deiner Tätigkeit einreichen.
Extra Versorgungswerke gibt es zum Beispiel für Ärztinnen und Anwältinnen.
Bist du verbeamtet, bekommst du im Ruhestand eine Pension, die meist deutlich höher ist als die Gesetzliche Rente.
Primär für Selbständige wurde die Rürup-Rente entworfen. Die Rahmenbedingungen sind ähnlich wie in der Gesetzlichen Rentenversicherung:
- Steuerliche Ansetzbarkeit der Beitragszahlungen
- Es ist lediglich eine Verrentung des Kapitals vorgesehen. Eine Kapitalentnahme ist nicht möglich
- Die Rentenzahlungen werden besteuert
- Weitgehender Insolvenzschutz
Drei große Unterschiede der Basisrente zur Gesetzlichen Rentenversicherung sind:
- Zur Umsetzung benötigst du einen Versicherer
- Es handelt sich um ein kapitalgedecktes System
- Die Teilnahme ist freiwillig
Bevor du dich für eine Rürup-Rente entscheidest, solltest du dich intensiv damit beschäftigen. Es geht um viel Geld und mit dem Unternehmen deiner Wahl gehst du eine Partnerschaft von heute bis zu deinem Tod ein. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Basisrente findest du in unserem Beitrag >>Rürup-Rente: Geldvernichtung oder sinnvolle Altersvorsorge?
Die zweite Schicht: Riester und betriebliche Altersvorsorge
Die zweite Schicht ist zwar immer noch mit Einschränkungen verbunden, aber bereits flexibler als die erste.
Möchtest du vor deinem Ruhestand an das angesparte Kapital, ist das meist möglich. Allerdings musst du etwaige Steuervorteile und Zulagen zurückzahlen. Wenn es sich um einen Provisionsvertrag handelt, bleibst du zudem auf den bereits gezahlten Abschlusskosten sitzen. Daher gilt auch hier:
Prüfe vor einem Abschluss genau, ob du dich auf das Spiel einlassen möchtest.
Um dich dabei zu unterstützten, haben wir folgende Beiträge verfasst:
- >>Wie dich die Beitragsgarantie in Riester und Co. finanziell ruiniert
- >>Riester-Rente sinnvoll? Wann sie sich lohnt und wann nicht
- >>Rieser-Rente: Warum wird das Offensichtliche übersehen?
Eine betriebliche Altersvorsorge ist besonders dann einen Blick wert, wenn dein Arbeitgeber sich in erheblichem Umfang daran beteiligt und du eine relativ konstante Erwerbshistorie vor dir hast.
Wenn jetzt schon absehbar ist, dass du ständig den Arbeitgeber wechselst, verliert die betriebliche Altersvorsorge an Attraktivität. Zwar darfst du oft, dass beim alten Arbeitgeber angesparte Kapital zum neuen übertragen, aber ob du auch deinen kompletten Vertrag mitnehmen darfst, steht in den Sternen.
Meist musst du zu den Anbietern wechseln, die der neue Arbeitgeber vorgibt. Ob diese Anbieter die Konditionen haben, die du dir vorstellst, ist reine Glückssache. Wie die Ausgestaltung der Versorgungsordnung deiner zukünftigen Arbeitgeber ist, weist du heute ebenfalls noch nicht.
Finanzküche Newsletter abonnieren: Enthält das Thema der Woche, aktuelle Beiträge und die Empfehlung des Hauses.
Die dritte Schicht: Private Lebens- und Rentenversicherungen
Die dritte Schicht ist die flexibelste. Vorzeitige Kapitalentnahmen sind ohne größere Repressalien seitens des Finanzamtes möglich. Dafür sind die steuerlichen Anreize geringer.
Nichts desto trotz lässt sich auch hier mit Steuervorteilen und üppigen Rentenaussichten werben.
Für uns stellt sich allerdings die Frage, ob es immer eine Versicherungslösung sein muss. Denn in einen gut aufgestellten Vermögensmix gehören liquide Anlagen in nennenswerten Umfang.
Zudem schlagen bei Versicherungslösungen zusätzliche Kosten aufgrund des Versicherungsmantels zu Buche. Auch das >>Kontrahentenrisiko in Form des Versicherers solltest du dir bewusst machen, bevor du einen weiteren Vertrag abschließt.
Der Frage, wie du unabhängig von Versicherern Vermögen aufbaust, haben wir unsere Blogkategorie >>Geldanlage gewidmet.
Resümee: Die Altersvorsorge ist für Frauen eine besondere Herausforderung
Frauen leben länger. Demzufolge brauchen wir mehr Geld für den Ruhestand. Im Gegensatz zu den Männern müssen wir aber noch Zeit unseres Lebens die Gender Pay Gap ausgleichen.
Die Gender Pension Gap hat viele Faktoren, die wir nicht alle beeinflussen können. Wir können aber mit entsprechender Finanzplanung der Altersarmut entgegenwirken.
Blind auf andere verlassen, sollten wir uns nicht.
Unsere Finanzen nehmen wir selbst in die Hand.
Mit einer Kombination aus den drei Schichten der Altersvorsorge und einer entsprechenden Strategie lassen sich in jeder Lebenssituation Lösungen finden.
Dabei kannst du dich nicht zu früh mit dem Thema Altersvorsorge für Frauen auseinandersetzen. Denn irgendwann wollen wir alle nicht mehr arbeiten oder sind nicht mehr in der Lage dazu.
Deine Finanzköche
Luise Schmuck & >>Christoph Geiler
Quellen
¹Statista: >>Studie Altersarmut in Deutschland
²BMFSFJ: >>Gender Pension Gap
³Uni Mannheim: >>The Gender Pension Gap in Germany