Nettopolice: Erklärung, Beispiele & Tipps zum Abschluss

Unter dem Begriff „Nettopolice“ versteht man Versicherungstarife, bei welchen keinerlei Provision („Courtage“) anfällt – weder für die Vermittlung noch für die Betreuung des Vertrags.

Kurz: Die Provision entfällt und der Vertrag ist damit günstiger!

Sie ist damit das Gegenteil der sogenannten „Bruttopolice“, bei welcher Provisionen in die Beiträge einkalkuliert sind.

Bruttopolicen sind sehr viel verbreiteter als Nettopolicen. Das liegt daran, dass der Vertrieb von Versicherungsprodukten über Vermittler wie Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler sehr verbreitet ist – und diese arbeiten auf Provisionsbasis, sodass sie meist keine Tarife ohne Abschlussprovision vermitteln.

… aus diesem Grund wissen viele Menschen auch gar nicht, dass es solche Nettotarife überhaupt gibt.

Aber wie viel günstiger sind Nettopolicen wirklich? Wie findet man geeignete Nettotarife? In welchen Fällen lohnt sich das besonders? Und wie erhält man trotzdem eine gute Beratung?

Dieser Artikel gibt wichtige Einblicke in die Welt der Nettopolicen und zeigt, wann sich solche Tarife richtig lohnen können!

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Nettopolice

In welchen Bereichen gibt es Nettopolicen?

Nettopolicen sind hauptsächlich im Bereich von Altersvorsorge, Rentenversicherung und Lebensversicherung vertreten. Aber auch im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung werden Nettopolicen angeboten. Sachversicherungen (zum Beispiel Hausrat und Haftpflicht) sowie Krankenversicherungen gibt es nur vereinzelt als Nettopolicen.

Die folgenden Arten von Rentenversicherungsverträgen sind als Nettopolicen besonders gefragt:

  • Basisrente / Rürup-Rente
  • Riester-Rente
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Private Rentenversicherung

Man sieht: Nettopolicen sind in jeder Schicht des „3-Schichten-Modells der Altersvorsorge“ vertreten.

Tipp: Andere Bezeichnungen für die Nettopolice lauten „Nettotarif“, „Honorartarif“ oder auch „Nettoprodukt“ – es handelt sich bei all diesen Begriffen jedoch um dieselbe Form eines Versicherungsvertrags ohne Provision.

Nettopolice vs. Bruttopolice: Vergleich der beiden Varianten

Die Abschluss- und Vertriebskosten werden bei Bruttopolicen klassischerweise auf die ersten 5 Jahre verteilt. Das bedeutet, dass von den Einzahlungen nicht so viel Geld „im Vertrag“ ankommt wie man vielleicht annehmen würde – besonders in den ersten Jahren zeigt sich der Effekt deutlich.

Der Anlagebetrag verringert sich bei der Bruttopolice um die Höhe der Provision – wenn bei einer Bruttopolice und einer Nettopolice identische Beiträge eingezahlt werden, ist der tatsächliche Anlagebetrag bei der Nettopolice höher.

Oder anders ausgedrückt: Bei einem identischen Beitrag fließt in der Nettopolice mehr Geld in die Investments als bei der Bruttopolice.

Beispiel: Bei einer Rentenversicherung mit 200 Euro Beitrag pro Monat könnte bei einer Bruttopolice in den ersten Jahren beispielsweise nur 160 Euro im Vertrag ankommen, während bei einer Nettopolice fast die vollen 200 Euro in den Vertrag wandern könnten.

Tabelle: Unterschiede zwischen Nettopolice und Bruttopolice

MerkmalNettopoliceBruttopolice
AbschlussprovisionKeine; dafür externes HonorarJa, im Vertrag enthalten
BetreuungsprovisionKeine; dafür optional BetreuungshonorarJa, im Vertrag enthalten
KostenstrukturMeist geringere Kosten, da keine ProvisionenMeist höhere Kosten durch Abschluss- und Betreuungsprovisionen
TransparenzHöher, da keine versteckten KostenWeniger transparent, da Kosten oft im Vertrag versteckt sind
KapitalaufbauEffizienter, da mehr Geld tatsächlich investiert wirdLangsamerer Aufbau durch Gebührenabzüge
Langfristige RenditeHöher aufgrund geringerer KostenNiedriger aufgrund der laufenden Kosten
Geeignet fürKunden mit hohen Sparraten und langer LaufzeitKunden mit geringeren Sparraten oder kurzer Laufzeit

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Beispiele aus echten Verträgen: Kosten und Klauseln

Wer sich die Vertragswerke von Nettopolicen und Bruttopolicen einmal anschaut, kann entscheidende Unterschiede feststellen.

Wer den Vertrag einer Nettopolice vor sich hat, kann das recht schnell an einem Absatz wie dem folgenden erkennen:

„Für den Abschluss und Vertrieb der Versicherung fallen keine Kosten an“.

Bei der Bruttopolice heißt es dagegen:

„Für den Abschluss und Vertrieb der Versicherung fallen insgesamt XXXX EUR an. Diese Kosten werden über die gesamte Beitragszahlungsdauer verteilt. Davon fallen in den ersten 5 Jahren ab Vertragsbeginn jährlich XXX EUR und nach Ablauf von 5 Jahren jährlich XX EUR an.“

… um die Zahlen etwas besser einschätzen zu können, gibt es nun zwei echte Beispiele aus der Praxis.

Reales Praxis-Beispiel 1 einer Bruttopolice (gerundete Zahlen):

„Für den Abschluss und Vertrieb der Versicherung fallen insgesamt 3.500 EUR an. Diese Kosten werden über die gesamte Beitragszahlungsdauer verteilt. Davon fallen in den ersten 5 Jahren ab Vertragsbeginn jährlich 410 EUR und nach Ablauf von 5 Jahren jährlich 45 EUR an.“

Dieses Beispiel bezieht sich auf eine ETF-Rentenversicherung (Bruttopolice) mit 200 Euro Beitrag im Monat mit einer Laufzeit über 35 Jahre. Die Zahlen wurden zur Veranschaulichung gerundet.

Reales Praxis-Beispiel 2 einer Bruttopolice (gerundete Zahlen):

„Für den Abschluss und Vertrieb der Versicherung fallen insgesamt 1.700 EUR an. Diese Kosten werden über die gesamte Beitragszahlungsdauer verteilt. Davon fallen in den ersten 5 Jahren ab Vertragsbeginn jährlich 200 EUR und nach Ablauf von 5 Jahren jährlich 20 EUR an.“

Zusätzliche Klauseln zu Verwaltungs- und Betreuungskosten

„Daneben werden übrige Kosten (z.B. für die Verwaltung und Betreuung Ihres Vertrages während der Vertragslaufzeit) berechnet, die ebenfalls bei der Kalkulation der Beiträge und Leistungen bereits berücksichtigt sind.“

Dieser Kostenpunkt der „Verwaltungs- und Betreuungskosten“ kann auch bei Nettopolicen nicht zu 100 Prozent vermieden werden, ist dort jedoch wesentlich geringer als bei Bruttopolicen.

Die Effektivkosten (Lesetipp: Unser Beitrag zu >Effektivkosten in der Rentenversicherung) unterscheiden sich deutlich beim Vergleich von Bruttopolice und Nettopolice. Aufgrund der günstigeren Kostenstruktur haben Nettopolicen höhere Ablaufleistungen als Bruttopolicen!

Darum sind Nettopolicen im Bereich der Rentenversicherungen besonders relevant

Nettopolicen sind im Bereich Altersvorsorge, Rentenversicherung und Lebensversicherung ganz besonders interessant: Und zwar aus dem Grund, dass in dieser Sparte häufig sehr hohe Summen über lange Laufzeiten angespart werden. Rentenversicherungen dienen dazu, ein finanzielles Polster für den Ruhestand aufzubauen, oft über mehrere Jahrzehnte hinweg. Durch die langfristige Natur dieser Verträge und die hohen Beitragszahlungen ergibt sich ein erhebliches Potenzial für Kapitalaufbau.

Gerade in diesem Zusammenhang werden die Vorteile der Nettopolice besonders deutlich!

Da Nettopolicen keine Abschluss- und Betreuungsprovisionen enthalten, fließt der gesamte Beitrag direkt in die Kapitalanlage. Bei hohen Beträgen, wie sie typischerweise in Rentenversicherungen eingezahlt werden, führt dies zu erheblichen Kosteneinsparungen.

Denn je höher das Volumen des Vertrags (Sparrate und Dauer), desto höher fällt bei Bruttopolicen die Provision aus!

Während bei einer Bruttopolice ein nicht unerheblicher Teil des angesparten Kapitals in die Bezahlung von Provisionen fließt, bleiben dir diese Kosten bei einer Nettopolice komplett erspart. Dies wirkt sich in zweifacher Hinsicht positiv aus: Zum einen wird der angesparte Betrag schneller und effizienter vermehrt, zum anderen kommt der Zinseszinseffekt besser zur Geltung, da mehr Kapital für die Verzinsung zur Verfügung steht.

Dieser Unterschied fällt bei Rentenversicherungen stark ins Gewicht, weil die Vertragslaufzeiten meist über Jahrzehnte reichen und die angesparten Summen oft mehrere hunderttausend Euro erreichen. Selbst geringe prozentuale Kostenunterschiede summieren sich bei solchen Beträgen im Laufe der Zeit zu erheblichen Differenzen. Ein Vertrag, der über 30 oder 40 Jahre läuft, profitiert daher besonders von der Kostenersparnis, die Nettopolicen bieten. Der Verzicht auf versteckte Kosten führt dazu, dass der Versicherte über die gesamte Laufzeit eine deutlich höhere Rente erwarten kann.

Zusammengefasst kann man daher sagen: Je größer die angesparte Summe und je länger die Laufzeit, desto mehr zahlen sich die Kostenvorteile der Nettopolicen aus.

Gerade im Bereich der Rentenversicherungen, wo es um den Aufbau einer langfristigen finanziellen Absicherung geht, bietet diese Vertragsform gute Möglichkeiten.

Wichtig: Damit die Kostenvorteile zum tragen kommen, muss sich das Honorar für die Vermittlung einer Nettopolice in einem angemessenen Rahmen bewegen.

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Vorteile und Nachteile von Nettotarifen

Die Vorteile von Nettopolicen dürften in diesem Artikel klar geworden sein:

  • Deutliche Kostenersparnis bei großen Verträgen.
  • Höhere Ablaufleistung / mehr Geld im Vertrag.
  • Bessere Übersicht: Abkopplung der Provision.
  • Kostentransparenz.
  • Separate Bezahlung der Beratungsleistung: Unabhängigkeit bei der Beratung.

… und das bei identischen Leistungen: Denn der Versicherungsvertrag einer Nettopolice unterscheidet sich von den Leistungen her nicht zur Bruttopolice.

Gibt es auch Nachteile von Nettopolicen?

  • Weniger verbreitet als Bruttopolicen: Wenige Menschen wissen davon.
  • Die Auswahl an Nettopolicen ist geringer als die Auswahl an Bruttopolicen.
  • Bei kleinen Sparraten kann die Abschlussprovision von Bruttopolicen geringer sein als das Honorar für einen Honorarberater.

Insgesamt überwiegen die Vorteile einer Nettopolice in vielen Fällen sehr deutlich.

Ausnahme: Bei sehr günstigen Versicherungen wie z.B. Sachversicherungen können Bruttopolicen durchaus empfehlenswert sein.

Abschluss einer Nettopolice

Der Abschluss einer Nettopolice erfolgt klassischerweise über einen „Honorarberater“ – also über einen Finanzberater auf Honorarbasis. Auch Versicherungsvermittler können Nettotarife anbieten.

Viele Vermittler fahren mittlerweile hybride Vergütungsmodelle. Das heißt, je nach Kundenwunsch und Versicherungsart lassen sie sich über die Provision oder ein Honorar bezahlen. Die fehlende Trennschärfe im Vergütungsmodell kann bei Kunden zur Verwirrung und Intransparenz führen. Bruttopolicen machen aber nach wie vor das Hauptgeschäft aus.

Für die Beratung zu einer einer Nettopolice ist es sinnvoll auf einen registrierten >Versicherungsberater zurückzugreifen, da dieser ausschließlich über Honorar vergütet wird.

Im Gegensatz zu klassischen Versicherungsvermittlern erhält der Versicherungsberater keine Provisionen aus dem Vertrag. Stattdessen wird seine Dienstleistung ausschließlich direkt vom Kunden über ein Honorar vergütet. Dieser Ansatz bringt mehrere Vorteile mit sich, die insbesondere im Zusammenhang mit Nettopolicen deutlich werden.

Da der Honorarberater unabhängig von den Versicherungsprodukten vergütet wird, hat er keinen Anreiz, bestimmte Policen aufgrund von höheren Provisionen zu empfehlen. Dadurch können die Interessen der Kunden gewahrt werden.

Besonders bei höheren Sparbeträgen übersteigen die Provisionen aus Bruttopolicen das Honorar für einen Honorarberater deutlich!

Man kann durch Nettopolicen also doppelt profitieren: Durch geringere Kosten und durch eine unabhängige Beratung / Vermittlung.

Dieser Ansatz ist vor allem für Kunden von Vorteil, die auf langfristige finanzielle Planung Wert legen und bereit sind, für unabhängige Beratung ein transparentes Honorar zu zahlen.

Die passende Nettopolice finden: Gemeinsam mit einem Honorarberater

Netto-Versicherungsverträge werden mittlerweile von einer ganzen Reihe an Versicherern angeboten:

  • Alte Leipziger,
  • Condor,
  • Münchener Verein,
  • MyLife,
  • Die Bayersiche,
  • Interrisk,
  • Continentale,
  • Canada Life,
  • LV 1871
  • und Ergo sind nur einige der vielen Anbieter.

Die Rolle des Honorarberaters ist bei der Wahl einer Nettopolice von zentraler Bedeutung, da er den Versicherten dabei unterstützt, die richtige Police aus einem breiten Angebot auszuwählen.

Nettopolicen zeichnen sich durch ihre Kosteneffizienz aus, da keine Abschluss- oder Betreuungsprovisionen anfallen. Doch gerade weil bei diesen Verträgen keine Provisionen fließen, gibt es auf dem Markt eine größere Vielzahl an Angeboten, die sich in ihren Konditionen und Leistungen erheblich unterscheiden können. Hier kommt der Honorarberater ins Spiel: Seine Expertise und Unabhängigkeit helfen dabei, den Überblick zu behalten und das passende Produkt zu finden, das optimal auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist.

Ein Honorarberater steht im Gegensatz zu klassischen Versicherungsvermittlern, die durch Provisionen vergütet werden, nicht unter dem Druck, bestimmte Produkte zu verkaufen. Seine Vergütung erfolgt ausschließlich durch ein fest vereinbartes Honorar, was eine neutrale und objektive Beratung ermöglicht. Dadurch kann er dem Kunden die unterschiedlichen Nettopolicen ohne Interessenkonflikte vorstellen und gemeinsam die Vor- und Nachteile der verschiedenen Angebote abwägen.

Die Auswahl der richtigen Nettopolice ist oft komplex, da sie von vielen Faktoren wie den Vertragsbedingungen, den Anlageoptionen und der Flexibilität des Versicherers abhängt. Ein Honorarberater bringt das nötige Fachwissen mit, um diese Faktoren zu analysieren und diejenige Police zu finden, die den langfristigen Zielen des Kunden am besten entspricht.

Dabei berücksichtigt ein guter Berater nicht nur die Sparrate und den gewünschten Kapitalaufbau, sondern auch Aspekte wie Flexibilität, Anpassungsmöglichkeiten und die finanzielle Stabilität des Anbieters.

Durch eine >fachkundige Beratung kann man jedoch sicher sein, eine fundierte Entscheidung zu treffen, die sowohl den finanziellen Zielen entspricht als auch die Kostenvorteile der Nettopolice voll ausschöpft.

FAQ: Häufige Fragen zu Nettopolicen

Was ist eine Nettopolice?

Eine Nettopolice ist ein Versicherungsvertrag, bei dem keine Abschluss- und Betreuungsprovisionen anfallen. Das bedeutet, dass die Beiträge des Versicherten fast vollständig in den Kapitalaufbau fließen, ohne dass ein Teil davon zur Vergütung von Vermittlern verwendet wird. Dies führt zu einer höheren Kostentransparenz und oft auch zu besseren Renditen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Nettopolice und einer Bruttopolice?

Der Hauptunterschied liegt in der Kostenstruktur. Bei einer Bruttopolice fallen Abschluss- und Betreuungsprovisionen an, die über die Laufzeit des Vertrags auf die Beiträge umgelegt werden. Diese Provisionen vergüten den Versicherungsvermittler und reduzieren den Teil des Beitrags, der in den Kapitalaufbau fließt. Nettopolicen verzichten auf diese Provisionen, sodass jeder eingezahlte Beitrag ungeschmälert in die Versicherung bzw. Kapitalanlage investiert wird.

Warum lohnen sich Nettopolicen besonders bei hohen Sparraten?

Nettopolicen sind bei hohen Sparraten besonders vorteilhaft, weil mehr von dem Geld, das der Versicherte einzahlt, auch tatsächlich investiert wird. Bei Verträgen mit hohen monatlichen Sparraten können die durch fehlende Provisionen eingesparten Kosten im Laufe der Zeit erhebliche Summen ausmachen. Zudem wirkt sich der Zinseszinseffekt stärker aus, da das Kapital schneller wächst, wenn keine Gebühren abgezogen werden.

Für wen sind Nettopolicen geeignet?

Nettopolicen sind ideal für: a) Versicherte, die hohe Sparraten haben und langfristig Vermögen aufbauen wollen. Personen, die Wert auf Kostentransparenz und Effizienz legen. b) Menschen, die bereit sind, eine unabhängige Beratung auf Honorarbasis in Anspruch zu nehmen, um die für sie optimale Versicherungslösung zu finden. c) Langfristige Sparer, insbesondere im Bereich der Altersvorsorge, wie z.B. bei Rentenversicherungen.

Wie erfolgt der Abschluss einer Nettopolice?

Der Abschluss einer Nettopolice erfolgt in der Regel über einen Finanzberater, der auf Honorarbasis arbeitet. Im Gegensatz zu klassischen Versicherungsvermittlern, die durch Provisionen bezahlt werden, wird der Honorarberater direkt vom Kunden vergütet. Diese Beratung ist in der Regel objektiver, da der Berater unabhängig von bestimmten Produkten arbeitet und keine finanziellen Anreize hat, bestimmte Policen zu empfehlen.

Welche Vorteile bietet der Abschluss über einen Honorarberater?

Unabhängigkeit: Er erhält keine Provisionen von Versicherern und kann daher objektiv die besten Produkte für den Kunden auswählen.

Transparenz: Die Kosten für die Beratung sind klar und vorab festgelegt. Es gibt keine versteckten Gebühren oder langfristigen Provisionskosten.

… außerdem kann sogar Geld gespart werden, da die Provisionen von Bruttopolicen in vielen Fällen die Kosten für einen Honorarberater übersteigen.

Welche Kosten fallen bei Nettopolicen an, wenn keine Provisionen gezahlt werden?

Während bei Nettopolicen keine Abschluss- und Betreuungsprovisionen anfallen, können trotzdem andere Kosten entstehen. Dazu zählen z.B. Verwaltungskosten oder Fondskosten, wenn der Vertrag auf eine fondsgebundene Anlage basiert – diese Kosten fallen bei Bruttopolicen jedoch genauso an.

Wie wirkt sich der Zinseszinseffekt bei Nettopolicen aus?

Der Zinseszinseffekt ist bei Nettopolicen besonders stark ausgeprägt, da der vollständige Beitrag in die Kapitalanlage investiert wird. Ohne die Abzüge durch Provisionen kann das Kapital schneller wachsen, was langfristig zu deutlich höheren Endbeträgen führen kann. Je länger die Laufzeit des Vertrags, desto mehr profitiert der Versicherte von diesem Effekt.

Warum sind Nettopolicen im Bereich der Rentenversicherungen besonders interessant?

Rentenversicherungen werden oft über Jahrzehnte angespart, und die angesammelten Summen können sehr hoch sein. Da bei Nettopolicen keine Provisionen anfallen, fließt das gesamte Sparvolumen in die Kapitalanlage, was bei hohen Summen einen erheblichen finanziellen Vorteil bringt. Gerade bei langfristigen Verträgen, wie sie bei der Altersvorsorge typisch sind, summieren sich die eingesparten Kosten zu beträchtlichen Beträgen, die sich positiv auf die Höhe der späteren Rente auswirken.

Wie sieht es mit der Flexibilität von Nettopolicen aus?

Die Flexibilität hängt vom jeweiligen Vertrag ab, aber Nettopolicen bieten meist identische Möglichkeiten wie Bruttopolicen, etwa in Bezug auf Beitragspausen, Zuzahlungen oder Vertragsänderungen.

Gibt es steuerliche Unterschiede zwischen Netto- und Bruttopolicen?

Grundsätzlich gibt es keine steuerlichen Unterschiede zwischen Nettopolicen und Bruttopolicen. Beide Arten von Policen unterliegen den gleichen steuerlichen Regeln, was etwa die steuerliche Absetzbarkeit von Beiträgen oder die Versteuerung der Erträge betrifft.

Welche Risiken gibt es bei Nettopolicen?

Wie bei allen Versicherungs- oder Anlageprodukten gibt es auch bei Nettopolicen Risiken. Diese hängen vor allem von der Art der Anlage ab, z.B. wenn es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung handelt, die in Wertpapiere investiert. Das Hauptrisiko liegt hier in der Volatilität der Kapitalmärkte. Auch bei der Auswahl des Versicherungsanbieters und der Vertragskonditionen ist Vorsicht geboten, weshalb eine fundierte Beratung durch einen Honorarberater wichtig ist.

Kann man von einer Bruttopolice auf eine Nettopolice wechseln?

Ein Wechsel von einer bestehenden Bruttopolice auf eine Nettopolice ist in der Regel nicht ohne Weiteres möglich. Lediglich eine Kündigung der Bruttopolice und der Neu-Abschluss einer Nettopolice lässt sich durchführen. In manchen Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, den Vertrag zu überprüfen und durch einen Honorarberater einschätzen zu lassen, ob ein Wechsel oder die Kündigung der alten Police sinnvoll ist, um von den Vorteilen einer Nettopolice zu profitieren.

Sind Nettopolicen in Deutschland weit verbreitet?

Nettopolicen haben sich in Deutschland in den letzten Jahren zunehmend etabliert, sind jedoch immer noch weniger verbreitet als Bruttopolicen. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass der Großteil der Versicherungsabschlüsse über Vermittler erfolgt, die durch Provisionen entlohnt werden. Die Nachfrage nach Nettopolicen steigt jedoch, da immer mehr Kunden die Vorteile einer provisionsfreien, kosteneffizienten und transparenten Altersvorsorge erkennen.

Wie finde ich den richtigen Honorarberater für eine Nettopolice?

Es empfiehlt sich, auf Honorarberater zurückzugreifen, die eine Zulassung als Versicherungsberater haben. Versicherungsberater arbeiten unabhängig und verfügen idealerweise über Erfahrung in der Altersvorsorge und Finanzplanung verfügen. Ein erstes Beratungsgespräch ist oft unverbindlich und bietet die Möglichkeit, die Kompetenz und Arbeitsweise des Beraters zu prüfen. Gern verweisen wir auch auf unseren Artikel: >Honorarberater finden: Dein simpler 6-Schritte-Plan


Für weitere Fragen und eine detaillierte Beratung zur Altersvorsorge und Rentenversicherung steht unsere Honorarberatung zur Verfügung.


Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Dominik Wenzelburger

Ich bin Content-Experte mit dem Schwerpunkt Finanzen und unterstütze die Finanzküche bei der Erstellung von Blogbeiträgen. Meine Aufgabereiche umfassen dabei das komplette Spektrum von der Themenrecherche bis hin zur Beitragserstellung.