Bei den sogenannten „Effektivkosten“ handelt es sich um eine wichtige Größe zum Vergleich verschiedener Rentenversicherung.
Wer eine Rentenversicherung abschließen möchte, stößt dabei auf verschiedene Kostenarten:
- Vertriebs- und Abschlusskosten (also die Provision oder „Courtage“).
- Laufende Kosten des Vertrags und des Versicherungsmantels.
- Kosten der Fonds innerhalb der Versicherung (bei fondsgebundenen Versicherungen).
Die Effektivkosten (auch als „Effektivkostenquote“ bezeichnet) repräsentieren all diese Kosten in nur einer einzigen Zahl!
Seit Januar 2015 gibt es für Versicherungsgesellschaften eine gesetzliche Verpflichtung, die Effektivkostenquote in Verträgen (und Angeboten) ihrer Altersvorsorgeprodukte anzugeben. Die Effektivkostenquote wird auch als „Reduction in Yield (RiY)“ bezeichnet.
Doch wie genau berechnen sich die Effektivkosten? Wo findet man diese Kennzahl? Welche Effektivkostenquoten sind gut? Und welche sind zu hoch und zu teuer?
Dieser Artikel gibt wichtige Einblicke in die Berechnung und den Vergleich der Effektivkosten bei Rentenversicherungen.
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Inhaltsverzeichnis
Schritt für Schritt: So berechnen Versicherer die Effektivkosten
Die Effektivkosten werden in drei aufeinander folgenden Schritten berechnet:
Schritt 1: Der Versicherer schaut sich die gesamte Dauer der Rentenversicherung bis zum Ende der Vertragslaufzeit an. Dabei prognostiziert er, welche Wertentwicklung die Versicherung erzielen würde, wenn es keinerlei Kosten gäbe. Also weder Kosten für den Versicherungsvertrag noch für Fonds oder sonstige Posten.
Schritt 2: Der Versicherer schaut sich wieder die gesamte Laufzeit des Vertrages an berechnet, welche Wertentwicklung für den Versicherten entstehen würde, wenn man alle Kosten über die gesamte Laufzeit berücksichtigt.
Schritt 3: Es wird die Wertentwicklung vor Kosten betrachtet (z.B. 6 %) und die Wertentwicklung nach Kosten (z.B. 4,5 %). Aus der Differenz ergibt sich die tatsächliche Kostenbelastung: In diesem Beispiel 6 % – 4,5 %. Diese Kostenbelastung von 1,5 % nennt sich dann Effektivkostenquote.
Aufgrund dieser Vorgehensweise sind in den Effektivkosten „alle“ Kosten berücksichtigt, welche direkt oder indirekt durch die gewählte Rentenversicherung anfallen.
Tipp: Manche Verträge beinhalten beim Ausweisen der Effektivkosten bestimmte Hinweise wie „Effektivkosten (Versicherungskosten und Verwaltungsgebühren der Fonds)“ – diese können ebenfalls zum Verständnis beitragen, welche Gebühren bei der Berechnung der Effektivkosten berücksichtigt werden.
Beispiele zu Effektivkosten von Rentenversicherungen
Im Folgenden einige Beispiele zur Veranschaulichung der Berechnung und Höhe der Effektivkosten in verschiedenen Rentenversicherungen.
Beispiel 1: Fondsgebundene Rentenversicherung
- Jährliche Performance / Rendite vor Kosten: 6 %
- Jährliche Effektivkosten: 1,5 %
- Tatsächliche Netto-Rendite: 4,5 %
Beispiel 2: Fondsgebundene Rentenversicherung (Nettopolice, auf ETF-Basis)
- Jährliche Performance / Rendite vor Kosten: 6 %
- Jährliche Effektivkosten: 0,75 %
- Tatsächliche Netto-Rendite: 5,25 %
Beispiel 3: Klassische Rentenversicherung
- Jährliche Performance / Rendite vor Kosten: 3 %
- Jährliche Effektivkosten: 1,6 %
- Tatsächliche Netto-Rendite: 1,4 %
Beispiel 4: Riester-Rentenversicherung
- Jährliche Performance / Rendite vor Kosten: 2 %
- Jährliche Effektivkosten: 1,3 %
- Tatsächliche Netto-Rendite: 0,7 %
Die tatsächlichen Effektivkosten hängen natürlich von der Art der Rentenversicherung sowie vom jeweiligen Versicherer und Tarifs ab – als erste Anhaltspunkte können diese Beispiele aber sicherlich hilfreich sein.
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Wo findet man die Effektivkostenquote für seinen Versicherungstarif?
Die Effektivkostenquote einer Rentenversicherung ist eine der zentralen Kennzahlen, die potenziellen Versicherungsnehmern Auskunft über die tatsächlichen Kosten eines Versicherungsvertrags geben.
Diese Kosten sind jedoch nicht immer leicht zugänglich und bedürfen spezifischer Dokumente, um sie korrekt einzusehen und zu verstehen.
Grundsätzlich müssen die Effektivkosten gemäß den Vorgaben des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) in einem VVG-konformen Angebot sowie im Versicherungsvertrag selbst ausgewiesen werden. Dies bedeutet, dass der Versicherer verpflichtet ist, in diesen Dokumenten transparent darzulegen, welche Kosten über die gesamte Laufzeit des Vertrags anfallen und wie sich diese auf die Rendite des Vertrags auswirken. Daher ist es wichtig, dass ein solches Angebot oder ein tatsächlicher Versicherungsvertrag vorliegt, um die Effektivkosten nachvollziehen zu können.
Bei staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten, wie der Basis-/Rürup-Rente oder der Riester-Rente, sind die Effektivkosten zudem explizit im >Produktinformationsblatt (PIB) ausgewiesen. Das PIB ist ein standardisiertes Dokument, das jedem Vertrag vor Abschluss beiliegt und auf einfache Weise die wichtigsten Informationen über das Produkt, einschließlich der Kosten, zusammenfasst. Durch die fortschreitende Finanzmarkt-Regulierung wird das PIB mittlerweile häufig durch das Basisinformationsblatt ersetzt. Diese Transparenzvorgabe dient dazu, den Versicherten eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen, indem sie die Kosten verschiedener Produkte leichter vergleichen können.
Einige Versicherer stellen die Effektivkosten und die Kostenbelastung zusätzlich in separaten Tabellen oder Diagrammen dar, um die Kosteneffekte über die Laufzeit zu verdeutlichen. Es ist daher sinnvoll, den gesamten Angebotstext sorgfältig zu prüfen, um die effektiven Kosten eines Vertrags zu identifizieren.
In jedem Fall ist es wichtig, dass Versicherungsnehmer diese Dokumente genau durchsehen und die Effektivkosten im Kontext der gesamten Vertragsbedingungen verstehen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Rentenversicherung nicht nur in Bezug auf die versprochenen Leistungen, sondern auch hinsichtlich der Kostenstruktur den individuellen Erwartungen und Bedürfnissen entspricht.
Betrachtung der Effektivkosten: Immer die tatsächliche Laufzeit einbeziehen!
Bei Rentenversicherungen sind die Effektivkosten so gestaltet, dass sie über die gesamte geplante Laufzeit des Versicherungsvertrags verteilt werden.
Dies bedeutet, dass die berechneten Kosten auf die Dauer des Vertrags ausgelegt sind und eine frühzeitige Kündigung erhebliche finanzielle Nachteile mit sich bringen kann.
Wer den Vertrag vorzeitig beendet, sieht sich mit einer deutlich höheren Effektivkostenquote konfrontiert, da diese auf eine kürzere Vertragslaufzeit verteilt werden müssen und so pro Jahr höher ausfallen. Infolgedessen ist die Differenz zwischen den ursprünglich kalkulierten und den tatsächlich anfallenden Kosten bei vorzeitiger Kündigung oft beträchtlich.
Je länger der Vertrag jedoch aufrechterhalten wird, desto mehr verteilen sich die anfänglichen Kosten über die Jahre und nähern sich den ursprünglich angegebenen Effektivkosten an. Dies unterstreicht die Bedeutung einer langfristigen Vertragsbindung, um die Effektivkosten zu minimieren und den größtmöglichen finanziellen Nutzen aus der Rentenversicherung zu ziehen. Länger laufende Verträge profitieren somit von einer günstigeren Kostenstruktur, während kurzfristige Kündigungen die finanzielle Belastung durch höhere Effektivkosten deutlich erhöhen.
Woher kommt dieser Effekt?
Dieser Effekt lässt sich durch die Struktur der Kosten in der Rentenversicherung erklären. In den ersten Jahren des Vertrags fallen häufig Abschluss- und Vertriebskosten an, die auf die gesamte Laufzeit verteilt werden sollen. Diese Kosten werden in der Regel anteilig auf die Beiträge der ersten Vertragsjahre aufgeschlagen. Wenn der Versicherungsvertrag jedoch frühzeitig gekündigt wird, sind diese anfänglichen Kosten bereits entstanden, und es bleibt weniger Zeit, um sie über die geplante Vertragslaufzeit zu amortisieren. Dadurch steigt der Anteil der Kosten, die auf die kürzere verbleibende Laufzeit entfallen, was zu höheren prozentualen Effektivkosten führt.
Im Gegensatz dazu profitieren Versicherte, die ihren Vertrag über die volle Laufzeit oder zumindest über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Hier sinken die jährlichen Effektivkosten prozentual gesehen kontinuierlich, da sich die anfänglichen Kosten über eine längere Zeitspanne verteilen. Mit jedem weiteren Jahr der Vertragsfortführung verringert sich die Effektivkostenquote pro Jahr, und der Vertrag nähert sich dem Zustand an, den die ursprüngliche Kalkulation vorgesehen hatte.
Somit lässt sich sagen, dass die Rentenversicherung als langfristiges Finanzprodukt konzipiert ist, bei dem die Kostenstruktur eine wesentliche Rolle spielt. Eine frühzeitige Kündigung führt zu erheblich höheren prozentualen Effektivkosten und damit zu einer Reduzierung der wirtschaftlichen Vorteile, während eine langfristige Vertragsbindung dazu beiträgt, die Kosten zu optimieren und den Ertrag zu maximieren. Diese Dynamik sollte bei der Entscheidung über den Abschluss und die Fortführung einer Rentenversicherung stets berücksichtigt werden.
Also: Wird ein Vertrag frühzeitig gekündigt, fallen die tatsächlichen Kosten prozentual gesehen wesentlich höher aus – das bedeutet, dass die Effektivkostenquote höher ist!
Beim Vergleich der Effektivkosten nur die gleichen Chance-Risiko-Klassen vergleichen
Rentenversicherungen werden je nach Ausrichtung der Geldanlage in verschiedene Chance-Risiko-Klassen eingeteilt:
- Chance-Risiko-Klasse 1 hat dabei die geringste erwartete Rendite, aber auch das geringste Risiko.
- Chance-Risiko-Klasse 5 bietet die größten Chancen und das größte Risiko.
Chance-Risiko-Klasse (CRK) | Angenommene Wertentwicklung |
1 | 2 % |
2 | 3 % |
3 | 4 % |
4 | 5 % |
5 | 6 % |
Unter https://produktinformationsstelle.de und unter https://pia-crk.de kann man außerdem die offiziellen Definitionen der einzelnen CRKs einsehen:
- CRK 1: Das Produkt bietet eine sichere Anlage durch eine bis zum Beginn der Auszahlungsphase festgelegte garantierte (Mindest-)Verzinsung oder an einen Referenzzins gekoppelte Verzinsung mit niedrigen Ertragschancen. Das unwiderruflich gebildete Kapital nach Abzug der Kosten steigt in der Ansparphase fortwährend an. Der Anbieter gibt eine Beitragserhaltungszusage.
- CRK 2: Das Produkt bietet eine sicherheitsorientierte Anlage mit begrenzten Ertragschancen. Der Anbieter gibt eine Beitragserhaltungszusage.
- CRK 3: Das Produkt bietet eine ausgewogene Anlage mit moderaten Ertragschancen. Gibt der Anbieter keine Beitragserhaltungszusage, so besteht ein moderates Verlustrisiko.
- CRK 4: Das Produkt bietet eine renditeorientierte Anlage mit höheren Ertragschancen. Gibt der Anbieter keine Beitragserhaltungszusage, so besteht ein höheres Verlustrisiko.
- CRK 5: Das Produkt bietet eine chancenorientierte Anlage mit hohen Ertragschancen. Gibt der Anbieter keine Beitragserhaltungszusage, so besteht ein hohes Verlustrisiko.
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Nettopolicen: Die Lösung zur Minimierung der Effektivkosten?
Die Vertriebs- und Abschlusskosten bei Rentenversicherungen machen einen großen Teil der Gesamtkosten aus: Aus diesem Grund können sogenannte „Nettopolicen“ eine hervorragende Möglichkeit darstellen, um die anfallenden Kosten zu minimieren.
Besonders bei höheren Sparraten können Nettopolicen Tausende Euro über die Laufzeit sparen!
Nettopolicen stellen eine interessante und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Versicherungsverträgen dar, insbesondere wenn es darum geht, die Effektivkosten eines Versicherungsvertrags zu minimieren. Eine Nettopolice zeichnet sich dadurch aus, dass sie keine Abschluss- und Vertriebsgebühren enthält, die bei klassischen Versicherungsverträgen üblicherweise einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen.
Bei herkömmlichen Versicherungsverträgen, auch als >Bruttopolicen bezeichnet, werden dem Versicherungsnehmer oftmals hohe Abschluss- und Vertriebskosten in Rechnung gestellt. Diese Kosten entstehen durch Provisionen, die der Versicherer an Vermittler oder Makler zahlt, die den Vertrag an den Kunden vermitteln. Da diese Kosten in der Regel über die ersten Jahre des Vertrags verteilt werden, führen sie zu erhöhten Effektivkosten, insbesondere in der Anfangsphase der Versicherung.
Nettopolicen hingegen verzichten auf solche Abschluss- und Vertriebskosten. Sie werden zum Beispiel über Honorarberater an den Kunden empfohlen, ohne die Einschaltung von sonstigen Vermittlern, die Provisionen verlangen. Dadurch entfallen die Provisionszahlungen, was zu deutlich niedrigeren Effektivkosten führt.
Ein weiterer Vorteil von Nettopolicen ist die Transparenz. Da keine versteckten Kosten in Form von Provisionen anfallen, kann der Kunde die tatsächlichen Kosten und den Nutzen der Police besser einschätzen. Dies erleichtert nicht nur den Vergleich mit anderen Angeboten, sondern sorgt auch dafür, dass die Rendite der Police nicht durch hohe Anfangskosten belastet wird.
Dadurch bieten Nettopolicen eine sehr gute Möglichkeit, die Effektivkosten eines Versicherungsvertrags zu senken. Durch den Wegfall der Abschluss- und Vertriebskosten können Versicherungsnehmer langfristig von einer höheren Rendite und einer kosteneffizienteren Altersvorsorge profitieren.
Effektivosten: Sinnvolle Kennzahl? Nur mit Sachverstand!
Die Effektivkosten bieten eine wertvolle Kennzahl, um die tatsächlichen Kosten eines Versicherungsvertrags über dessen gesamte Laufzeit zu bewerten und verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen. Sie sind gut vereinheitlicht und standardisiert, was es den Verbrauchern erleichtert, sich einen Überblick über die langfristigen Kosten einer Rentenversicherung zu verschaffen.
Allerdings gibt es bei der Berechnung der Effektivkosten einige Feinheiten, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können und die bei der Interpretation dieser Kennzahl berücksichtigt werden sollten.
Ein entscheidender Punkt ist die Basis, auf der die Wertentwicklung des Vertrags berechnet wurde. Versicherer nutzen unterschiedliche Annahmen zur erwarteten Wertentwicklung, um die Effektivkosten zu berechnen. Diese Annahmen können sich auf unterschiedliche Szenarien stützen, zum Beispiel optimistische, realistische oder konservative Prognosen. Je nachdem, welche Annahmen zugrunde gelegt werden, können die ausgewiesenen Effektivkosten variieren.
Es gibt zwar eine gewisse Standardisierung in dieser Hinsicht, jedoch ist keine hundertprozentige Vergleichbarkeit gegeben.
Daher ist es wichtig, die Effektivkosten nicht isoliert zu betrachten, sondern sie im Kontext der zugrunde liegenden Annahmen und Berechnungsmethoden zu analysieren. Ein genauer Blick auf die Details der Berechnungsgrundlagen, die in den Vertragsunterlagen oder Produktinformationsblättern aufgeführt sind, ist hilfreich, um ein realistisches Bild der tatsächlichen Kosten zu erhalten.
Das Fazit lautet daher: Effektivkosten sind ein äußerst nützliches Instrument, um die Kosteneffizienz von Rentenversicherungen zu bewerten und verschiedene Angebote zu vergleichen. Sie bieten eine gute Orientierungshilfe, insbesondere für Verbraucher, die sich einen schnellen Überblick verschaffen möchten. Allerdings sollten sie mit Sachverstand eingesetzt werden, da kleine Unterschiede in der Berechnung zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Nur wer die Berechnungsgrundlagen und die Annahmen hinter den Effektivkosten versteht, kann diese Kennzahl sinnvoll und präzise als Vergleichsbasis nutzen.
FAQ: Häufige Fragen zu Effektivkosten bei Rentenversicherungen
Was sind Effektivkosten bei Rentenversicherungen?
Effektivkosten sind eine Kennzahl, die die gesamten Kosten einer Rentenversicherung über die geplante Vertragslaufzeit widerspiegeln. Sie geben an, wie stark die Kosten die Rendite der Versicherung beeinflussen und sind ein wichtiger Faktor, um die Kosteneffizienz verschiedener Rentenversicherungen zu bewerten.
Warum sind Effektivkosten wichtig?
Effektivkosten sind wichtig, weil sie den Versicherten eine transparente Übersicht über die tatsächlichen Kosten ihrer Rentenversicherung bieten. Sie ermöglichen es, verschiedene Produkte auf der Grundlage der Kosten miteinander zu vergleichen und zu entscheiden, welche Rentenversicherung die beste Leistungen bei den geringsten Kosten bietet.
Wo finde ich die Effektivkosten meiner Rentenversicherung?
Die Effektivkosten werden in VVG-konformen Angeboten und im Versicherungsvertrag selbst ausgewiesen. Bei staatlich geförderten Altersvorsorgen wie der Basis-/Rürup-Rente oder der Riester-Rente sind die Effektivkosten im Produktinformationsblatt (PIB) aufgeführt.
Was beeinflusst die Höhe der Effektivkosten?
Die Höhe der Effektivkosten wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Abschluss- und Vertriebskosten, Verwaltungskosten, sowie die Annahmen über die Wertentwicklung der Police. Besonders hohe Anfangskosten, die auf die ersten Vertragsjahre verteilt werden, können zu einer höheren Effektivkostenquote führen, insbesondere bei vorzeitiger Kündigung des Vertrags.
Was sind Nettopolicen und wie beeinflussen sie die Effektivkosten?
Nettopolicen sind Versicherungsverträge, bei denen keine Abschluss- und Vertriebskosten anfallen. Da diese Kosten einen großen Teil der Effektivkosten ausmachen, führen Nettopolicen in der Regel zu deutlich geringeren Effektivkosten und sind daher eine kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Bruttopolicen.
Können die Effektivkosten von verschiedenen Anbietern unterschiedlich berechnet werden?
Ja, die Berechnung der Effektivkosten kann von Anbieter zu Anbieter leicht variieren. Unterschiedliche Annahmen zur Wertentwicklung des Vertrags oder unterschiedliche Gewichtungen bestimmter Kostenarten können zu abweichenden Effektivkosten führen. Daher ist es wichtig, die Berechnungsgrundlagen und Annahmen zu prüfen.
Wie wirken sich vorzeitige Kündigungen auf die Effektivkosten aus?
Vorzeitige Kündigungen können die Quote der Effektivkosten erheblich erhöhen, da die anfänglichen Kosten auf eine kürzere Vertragslaufzeit verteilt werden müssen. Dies führt zu höheren jährlichen Effektivkosten (prozentual gesehen) und einer geringeren Kosteneffizienz des Vertrags.
Sind Effektivkosten immer ein verlässlicher Vergleichsmaßstab?
Effektivkosten sind ein nützliches Instrument zur Bewertung und zum Vergleich von Rentenversicherungen. Allerdings sollten sie mit Sachverstand eingesetzt werden, da kleine Unterschiede in der Berechnungsweise und den zugrunde liegenden Annahmen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Ein umfassender Vergleich sollte immer die individuellen Berechnungsgrundlagen berücksichtigen.
Wie kann ich die Effektivkosten meiner Rentenversicherung senken?
Eine Möglichkeit, die Effektivkosten zu senken, besteht darin, eine Nettopolice in Erwägung zu ziehen, da diese keine Abschluss- und Vertriebskosten beinhaltet. Zudem kann es hilfreich sein, den Vertrag langfristig zu halten, da sich die Effektivkosten mit zunehmender Vertragslaufzeit verringern.
Was sollte ich tun, wenn ich die Effektivkosten in meinem Vertrag nicht verstehe?
Wenn die Effektivkosten im Vertrag unklar sind, sollte man einen unabhängigen Finanzberater (wie beispielsweise uns) oder den Versicherer um eine detaillierte Erläuterung bitten.
Für weitere Fragen und eine detaillierte Beratung zur Altersvorsorge und Rentenversicherung steht unsere Honorarberatung zur Verfügung.