Sparen mit Baby: 16 Tipps für einen dickeren Geldbeutel

Ein Baby ist immer auch eine finanzielle Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass du deine Ausgaben unter Kontrolle behältst. Mit den folgenden 16 Tipps kannst du Jahr für Jahr eine vierstellige Summe sparen.

Sparen mit Baby ist leichter als man denkt. Mit den folgenden 16 Tipps sparst du Jahr für Jahr mehrere tausend Euro.

Sparen mit Kind ist leichter als man denkt.

Sparen mit Baby

Die Geburt meines Sohnes war das prägendste Ereignis meines Lebens. Am Ende der Schwangerschaft glaubte ich nicht mehr daran, dass der kleine Mann noch schlüpft … Mit ein paar Tagen Verspätung war es dann aber soweit und unser kleiner Mann kam mit einem Knall zur Welt. Seitdem hat eine unbändige Lebensfreude bei uns Einzug gehalten.

Kein Geräusch ist schöner als das Lachen deines Kindes.

Was dieser Satz bedeutet, wusste ich erst, als mein Drei-Tage-Bart und die kitzeligen Stellen unseres Sohnes sich das erste Mal begegnet sind.

Neben einer unendlichen Bereicherung des Lebens, bringt das eigene Kind eine vorher ungekannte Belastung ins Leben. Ein Baby ist ein Vollzeitjob. Feierabend kennen die kleinen Racker nicht. Das bedeutet, dass die Mama in der Regel für einige Zeit zu Hause bleibt und der Papa vor und nach der Arbeit im Haushalt und der Kinderbetreuung eingespannt ist.

Neben der körperlichen und geistigen Dauerbelastung hat das Einschnitte beim Geldbeutel zur Folge. Bei uns ist die Situation zusätzlich erschwert, da meine Partnerin studiert und nur ein marginales Elterngeld aus ihrem Nebenjob bezieht. Hinzu kommt, dass ich parallel zu meiner Selbständigkeit noch eine Weiterbildung finanziere.

Sparen mit Baby ist ein wichtiges Thema für uns. Genau darum drehen sich die folgenden 16 Tipps. Vorab sei gesagt, dass nicht jeder Ratschlag zu dir passen wird. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie er seinem Kind begegnen möchte. Das ist völlig normal. Das Wichtigste ist, deinen Gefühlen und nicht auf andere zu vertrauen. 

Auf geht’s. #16 Tipps für einen dickeren Geldbeutel mit Baby.

I. Wozu ein eigenes Kinderzimmer?

Eine Geburt bedeutet nicht automatisch, dass du umziehen musst. Im ersten Lebensjahr ist ein Kinderzimmer überflüssig. Bis zum sechsten Lebensmonat haben Babys einen überschaubaren Aktionsradius. Die Nähe zu dir ist das wichtigste Wohlfühlkriterium. Eine kleine Wohnung kommt diesem Bedürfnis entgegen. Das Geld für einen Umzug, Kinderzimmer und eine höhere Miete kannst dir mit gutem Gewissen sparen.

II. Mit Baby sparen: Familienbett

Du hast das Bedürfnis, dein Baby nachts in deiner Nähe zu haben? Du möchtest auch im Schlaf mit ihm kuscheln? Trau dich. Körperkontakt ist für die Kleinen genauso wichtig wie für uns. Wir haben bis heute kein Kinderbett. Das gesparte Geld haben wir in eine große Emma Matratze* investiert, die wir direkt auf den Boden legen können. Dabei hatten wir Glück, dass wir ein deutlich günstigeres Ausstellungsstück bei Ebay Kleinanzeigen ergattern konnten.

Wenn unser Kleiner aufwacht, ist Mamas Brust direkt da. Schlaflose Nächte können wir an einer Hand abzählen, was wir zumindest teilweise auf das Familienbett zurückführen.

III. Tragehilfe statt Kinderwagen

Wir haben unseren Schatz von Anfang an getragen. Für mich gibt es nichts Schöneres als wenn er zufrieden an meiner Brust vor sich hinschlummert. Ich spüre seinen Atem und höre sein zufriedenes Grunzen. So macht Sparen Spaß. Egal, ob:

  • Tragetuch
  • Sling
  • Oder Babytrage …

alle Tragehilfen sind deutlich günstiger als ein Kinderwagen. Angenehmer Nebeneffekt vom Tragen:

Es hält fit.

Allerdings ist es empfehlenswert, sich noch anderweitig zu bewegen, da die Tragebelastung eine einseitige ist. Den Ratschlag habe ich selber vernachlässigt und der Lohn war ein stechender Schmerz im seitlichen Becken-Rücken-Übergang. Mit zunehmenden Gewicht des Babys wird ein sportlicher Ausgleich immer wichtiger.

Wenn du nicht auf einen Kinderwagen verzichten möchtest, kannst du auf ein gebrauchtes Modell zurückgreifen. Das schont den Geldbeutel.

IV. Wickelauflage statt Wickeltisch

Wenn du eine breite Kommode hast, kannst du einfach einen Wickelaufsatz kaufen oder selber bauen. Ich habe mir dafür Bretter im Baumarkt zuschneiden lassen und diese zu Hause abgeschliffen und mit speichelfester Holzlasur gestrichen. Die Bretter habe ich mit Holzschrauben verbunden und fertig. Kostenpunkt: 25 Euro

V. Günstiger geht es nicht: Stillen

Die günstigste Babynahrung ist Muttermilch. Das Superpraktische:

Du hast sie immer mit dabei.

Ganz abgesehen vom monetären Aspekt unterstützt Stillen die Mutter-Kind-Bindung. Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, dass eine beruhigende Wirkung hat und die Vertrauensbildung fördert.

VI. Kochen muss nicht teuer sein: Babybrei selber kochen

Irgendwann stellt sich die Frage nach geeigneter Beikost. Die kannst du entweder kaufen oder selber machen. Ich koche den Brei einfach mit, wenn ich für uns am Herd stehe. Der zusätzliche Zeitaufwand beträgt vielleicht 3 Minuten. Alles, was es braucht, ist ein zusätzlicher Topf und klein geschnittenes Gemüse, dass du einfach pürierst, wenn es gar ist. Etwas später kannst du noch Fleisch hinzugeben. Beachten solltest du nur, dass Gewürze weitestgehend einen Bogen um den Babybrei machen sollten. Die Kleinen haben deutlich empfindlichere Geschmacksknospen als wir.

Unser Sohn bekommt das Gleiche wie wir, nur püriert. So fällt das Sparen mit Baby leicht.

Unser Sohn bekommt oft das Gleiche wie wir, nur püriert.

Am besten kochst du gleich etwas mehr und füllst es heiß in kleine Gläschen ab. Im Kühlschrank hält sich das Ganze ein paar Tage. Alternativ kannst du Brei auch portionsweise in einem Eiswürfelbehältnis einfrieren. Wir bevorzugen die Gläschenvariante.

Kostenpunkt pro Mahlzeit: Ein paar Cent

Sparen Kind: In Gläschen abgefüllt hält sich der Brei im Kühlschrank 4 bis 7 Tage. Das ist deutlich günstiger, als Brei zu kaufen.

Im Kühlschrank hält sich der heiß abgefüllte Brei vier bis sieben Tage.

VII. Größere Mengen vorkochen

Zeit ist mit Kind ein kostbares Gut. Wenn frisch gekocht wird, ist es daher sinnvoll, gleich für mehrere Mahlzeiten vorzukochen.

Neben kostbarer Zeit sparst du dir etwas Strom und mehrfachen Abwasch.

VIII. Sachen borgen oder Flohmarkt

Es ist unfassbar, wie schnell Babys wachsen. Sachen passen (wenn überhaupt) ein paar Monate. Danach muss die nächste Garnitur her. Wenn du alle Sachen neu kaufst, gibst du ein Vermögen aus. Schonender für den Geldbeutel ist es, wenn du dir Sachen bei Freunden und Familie leihst. Alternativ kannst du dich auch auf Babyflohmärkten umschauen.

Sind dir Flohmärkte nicht geheuer (so wie mir), gibt es andere tolle Möglichkeiten. So kannst du dir beispielsweise bei Räubersachen ökologische Kinderkleidung ausleihen und diese einfach wieder zurückgeben, wenn sie nicht mehr passt.

IX. Bücher ausleihen

Kinderbücher kannst du prima in der Bibliothek oder innerhalb deines Freundes- und Verwandtenkreises ausleihen. Aktuell nutzen wir allerdings noch eigene Bücher, da unser kleiner Mann erst 8 Monate alt ist und noch recht häufig seine Zähne in die guten Stücke vergräbt.

Geld haben wir aber nur für ein einziges Kinderbuch in die Hand genommen, ansonsten lesen wir ihm aus unserem normalen Fundus vor. Der Inhalt ist aktuell sowieso Nebensache. Viel wichtiger ist, dass er merkt, dass Papa und Mama ihm mit Begeisterung vorlesen.

X. Windeln nur in XXL-Packungen kaufen

Bei Windeln gilt wie bei fast allen anderen Produkten:

Je größer die Abnahmemenge, desto niedriger der Preis pro Stück.

Wir haben es so gelöst, dass uns regelmäßig ein großes Windelpaket nach Hause geliefert wird. Das ist bequem und schafft im Einkaufsbeutel Platz für andere Dinge.

XI. Baby abhalten statt Windeln

Der konsequenteste Schritt, um beim Windeln zu sparen, ist, auf Windeln zu verzichten. Ich habe einen riesen Respekt vor Eltern, die das schaffen. Wir haben es für ein paar Tage ausprobiert und sind an der Realität gescheitert. Tagsüber hat es ganz gut geklappt. Nachts wurde der Familienschlaf dafür immer wieder unterbrochen. Da uns ein erholsamer Schlaf langfristig wichtiger ist, haben wir uns entschieden, den Versuch abzubrechen und sind zu Einwegwindeln zurückgekehrt. Zumal uns schleierhaft ist, wie windelfrei unterwegs bei einem Baby funktioniert.

Ich stelle es mir für beide Seiten unangenehm vor, wenn Babys großes Geschäft versehentlich im Tragetuch landet. Trotzdem war es interessant zu sehen, dass Babys sich von Natur aus bemerkbar machen, wenn sie Pullern oder Kackern müssen. Leider verlernen sie diese Reflexe ein Stück weit durch das Windeln.

Kurzzeitig haben wir überlegt, Stoffwindeln zu nutzen. Nach verschiedenen Erfahrungsberichten haben wir uns letztlich dagegen entschieden. Es ist allerdings gut möglich, dass wir das bei unserem nächsten Kind anders handhaben.

XII. Mandelöl statt teure Cremes

Die Pflegeindustrie ist ein Milliardengeschäft. Mein Sohnemann soll so spät wie möglich ein Teil davon werden …

Die Haut eines Babys fettet in der Regel wunderbar von allein, wenn man es ihr nicht abgewöhnt (die von Erwachsenen übrigens auch). Zur Pflege reicht ein gutes Pflanzenöl völlig aus (wir nutzen Mandelöl*).

XIII. Tücher statt Lätzchen

Wenn du mit Beikost beginnst, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie die Kleidung geschützt werden kann. Im Sommer ist die Antwort recht einfach:

Ausziehen.

Im Winter sind große Tücher optimal, die einfach um den Hals gebunden werden. Wir nutzen einfach die Moltontücher*, die wir schon als Schutz für die Wickelunterlage und als Kopfkissen genommen haben. Sie decken neben den Sachen des Babys teilweise auch deine Kleidung mit ab. Teure Ganzkörperlätzchen für 7 Euro und mehr das Stück sind überflüssig.

XIV. Bahn statt Auto

Öfters mal die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, schont den Geldbeutel immer …

Mit unserem Sohnemann haben wir zusätzlich den Vorteil, dass meine Partnerin in seinem ersten Lebensjahr kostenlos Straßenbahn fahren darf. Das Auto nutzen wir zurzeit nur für Großeinkäufe und für Ziele, die etwas außerhalb liegen.

Hinzu kommt, dass unser kleiner Mann kein begeisterter Autofahrer ist. Straßenbahn und Bus gefallen ihm viel besser.

XV. Schneebesen und Topf statt Kinderspielzeug

Unser Kinderspielzeug können wir an zwei Händen abzählen. Und das, was wir besitzen, haben wir zum Großteil geschenkt bekommen. Ohnehin spielt unser Sonnenschein am liebsten mit Sachen, die wir auch benutzen. Ganz vorne mit dabei sind:

  • Zeitschriften
  • Schneebesen
  • Töpfe
  • Wäschekorb
  • Bücher
  • Kehrschaufel und Handfeger

Gerade in den ersten Monaten besteht keinerlei Notwendigkeit, für teuer Geld Babyspielsachen zu kaufen.

XVI. Jahreskarten für den Zoo

Zeitnah zur Geburt unseres Sohnes haben wir uns Jahreskarten für den Zoo gekauft. Bereits nach drei Besuchen lohnt sich das bei uns in Leipzig. Das Schöne:

Wenn wir mal einen längeren Spaziergang machen wollen, können wir einfach durch den Zoo schlendern.

Billiger wäre es zwar, ganz auf Zoobesuche zu verzichten (vielleicht sogar moralisch wertvoller), aber uns entspannt das ungemein und das ist es uns wert.

Sparen Baby: Für unser Kind gibt es im Zoo einiges zu entdecken. Die Jahreskarte ist auf Dauer deutlich günstiger als die Tageskarte.

Unser kleiner Sohn ist fasziniert: Im Zoo gibt es einiges zu entdecken …

Resümee: Mit Baby sparen

Ein Baby bedeutet neben jeder Menge Glück immer auch eine finanzielle Belastung. Die Aufwendungen für unseren kleinen Mann halten sich durch die besprochenen 16 Punkte allerdings in Grenzen …

Wobei es aus meiner Erfahrung wichtig ist, offen miteinander zu sprechen. Gerade Dinge wie das Familienbett können eine Beziehung belasten. Für mich war es zu Beginn eine gehörige Umstellung, dass zwischen mir und meiner Partnerin plötzlich noch jemand lag. Schnell fühlt man sich zurückgesetzt und Gefühle wie Eifersucht können aufkeimen. Schaufelst du solche Gefühle in dich hinein, belastet das die Beziehung. Viel besser ist es, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Wichtigste für die Entwicklung eines Kindes sind immer noch glückliche Eltern.

Welche Erfahrungen hast du mit deinem Kind gemacht? Ist Sparen mit Baby überhaupt ein Thema für dich und wenn ja, hast du noch zusätzliche Spartipps?

Dein Finanzkoch
Christoph Geiler

Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Christoph Geiler

Als Finanzberater bin ich auf die Themen Finanzplanung, Geldanlage und Altersvorsorge spezialisiert. Als Finanzkoch bin ich konzeptionell tätig und erstelle Inhalte. In meiner Freizeit schwinge ich den Kochlöffel, treibe Sport und spiele mit meinem Sohn.