Garantierter Rentenfaktor: Was ist das & welcher ist gut?

Bei der Recherche zu Rentenversicherungen können einige Begriffe auftauchen, zu denen man Erklärungen und weiterführende Informationen benötigt.

Ein Begriff, der dabei unbedingt geklärt werden sollte, ist der „garantierte Rentenfaktor“. Denn was bedeutet das eigentlich genau?

Kurz: Je höher der garantierte Rentenfaktor, desto höher ist die garantierte Mindestrente, die ab dem Rentenbeginn ausgezahlt wird.

Ein Rentenfaktor (garantiert oder nicht garantiert) gibt an, wie viel monatliche Rente eine versicherte Person pro 10.000 € Vertragsguthaben erhält.

Beispiel zu einem Rentenfaktor von 25:

  • Rentenfaktor von 25 ist im Vertrag festgelegt.
  • Zum Rentenbeginn wird das aktuelle Vertragsguthaben als Basis genutzt.
  • Pro 10.000 € im Vertrag erhält man 25 € Rente pro Monat.
  • Wer zum Beispiel 100.000 € im Vertrag hat, erhält 250 € Rente pro Monat.

Der garantierte Rentenfaktor gibt dabei an, wie viel monatliche Rente mindestens zum Eintritt der Rente gezahlt wird, weshalb man auch von einer garantierten Mindestrente sprechen kann. Damit unterscheidet er sich vom „aktuellen“ Rentenfaktor.

Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Wie wirkt sich der garantierte Rentenfaktor auf die spätere Rente aus? Und worauf sollte man bei Vertragsabschluss unbedingt achten?

Dieser Artikel zeigt auf, was der garantierte Rentenfaktor bedeutet, welche Rolle er bei der Rentenversicherung spielt und warum er zwar wichtig, aber nicht das einzige Kriterium für eine gute Altersvorsorge ist.

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Garantierter Rentenfaktor Fels in der Brandung

Aktueller Rentenfaktor vs. garantierter Rentenfaktor

Rentenfaktoren betreffen insbesondere fondsgebundene Rentenversicherungen und andere Versicherungsprodukte, bei denen Geld am Kapitalmarkt investiert wird. Bei solchen Verträgen ist die Höhe des Kapitals, welches bis zum Renteneintritt verfügbar ist, im Voraus nicht bekannt.

Rentenfaktoren sind also für Versicherungsverträge wichtig, bei denen die versicherte Rente erst bei Ablauf der Aufschubfrist ermittelt wird und nicht bereits von Anfang an feststeht.

Beim aktuellen Rentenfaktor werden die momentan gültigen Berechnungsgrundlagen herangezogen, um die Höhe der zu erwartenden Rente zu berechnen. Damit ist gemeint, dass die aktuellen Daten zu Sterblichkeit („Erlebenswahrscheinlichkeit“), Zinsen und Kosten zur Berechnung genutzt werden.

Der aktuelle Rentenfaktor dient vor allem für Hochrechnungen, wie hoch die erwartete Rente später wahrscheinlich ausfallen wird. Da sich diese Datenbasis jedoch ändern kann (zum Beispiel, weil die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt), verändert sich der aktuelle Rentenfaktor über die Zeit hinweg.

Für Hochrechnungen mit dem aktuellen Rentenfaktor wird angenommen, dass die Faktoren zum Renteneintritt identisch sind wie beim Vertragsabschluss.

Der garantierte Rentenfaktor ist niedriger als der aktuelle Rentenfaktor, da hier ein Sicherheitsabschlag vom Versicherer angesetzt wird. Dieser „Puffer“ ist wichtig, damit das damit gegebene Versprechen („Garantie“) vom Versicherer auf jeden Fall gehalten werden kann. Daher spricht man auch von einer garantierten Mindestrente pro 10.000 € Kapital.

Wichtig zu wissen: Der Rentenfaktor ist nur relevant, wenn man sich von der Rentenversicherung auch tatsächlich eine lebenslange Rente ausbezahlen lassen möchte!

Wer seinen Vertrag kapitalisiert (also per Einmalzahlung auszahlen lässt), hat mit dem Rentenfaktor nichts mehr zu tun. Je nach Strategie kann das Sinn machen, da man hier steuerlich vom Halbeinkünfteverfahren profitieren kann.

Berechnung: Wovon hängt der garantierte Rentenfaktor ab?

Die Höhe des garantierten Rentenfaktors ist vor allem (aber nicht ausschließlich) von den folgenden Größen abhängig:

  • Lebenserwartung
  • Rechnungszins
  • Versicherungskosten
  • Sicherheitspuffer

Einer der zentralen Einflussfaktoren des garantierten Rentenfaktors ist die Lebenserwartung. Steigt diese, muss die Versicherung die Rentenzahlungen über einen längeren Zeitraum leisten, was dazu führt, dass der garantierte Rentenfaktor sinkt. Eine längere Auszahlungslaufzeit bei gleichbleibendem angesparten Kapital bedeutet, dass die monatliche Rente niedriger ausfällt, damit das Versicherungsunternehmen die versprochenen Zahlungen leisten kann.

Ebenso spielt der Rechnungszins eine bedeutende Rolle. Der Rechnungszins ist der Zinssatz, mit dem das Versicherungsunternehmen bei Vertragsabschluss kalkuliert. Ein höherer Rechnungszins ermöglicht höhere Rentenzahlungen, da mit höheren Kapitalerträgen während der Rentenphase gerechnet wird.

Auch die Kosten der Versicherung beeinflussen den Rentenfaktor. Diese beinhalten Verwaltungskosten, Vertriebskosten sowie Risikokosten, die vom Versicherer einkalkuliert werden. Je höher diese Kosten sind, desto geringer fällt der garantierte Rentenfaktor aus, da ein größerer Teil der Beiträge nicht direkt in die Bildung des Alterskapitals einfließt.

Außerdem wird ein Abschlag für einen Sicherheitspuffer vorgenommen, um zukünftige Risiken wie längere Lebenserwartung, geringere Kapitalerträge oder unerwartete Kostensteigerungen abzusichern. Dieser Puffer reduziert den garantierten Rentenfaktor zusätzlich, stellt jedoch sicher, dass die Verpflichtungen des Versicherers auch unter veränderten Bedingungen erfüllt werden können.

Darüber hinaus können auch weitere Faktoren in die Berechnung des Rentenfaktors einbezogen werden. Vom Grundsatz her sind die vier genannten Größen jedoch die wichtigsten Einflussfaktoren.

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Was ist ein guter Rentenfaktor?

Das scheint auf den ersten Blick eine wichtige Frage zu sein: Und ganz grob gesprochen lassen sich je nach Versicherungsvertrag Rentenfaktoren im Bereich von etwa 15 bis 30 finden.

Eine seriöse Aussage zur Frage „Was ist ein guter Rentenfaktor?“ ist jedoch nicht möglich, da eine Rentenversicherung immer gesamtheitlich analysiert werden muss.

Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, wird feststellen, dass bei der Fragestellung „Was ist ein guter Rentenfaktor?“ die falsche Frage gestellt wird.

Die Frage sollte viel eher heißen: Was ist eine gute Rentenversicherung? Denn eine Rentenversicherung mit niedrigem garantierten Rentenfaktor kann unter bestimmten Umständen sogar eine höhere monatliche Rente auszahlen als eine Rentenversicherung mit hohem garantierten Rentenfaktor.

Das klingt zunächst paradox. Dieser scheinbare Widerspruch soll jedoch im Folgenden aufgelöst werden.

Das wird am Beispiel zweier fondsgebundener Rentenversicherungen aufgezeigt: Denn am Ende der Ansparphase kommt zu einem großen Teil auf die sogenannte „Ablaufleistung“ an – und diese kann zum Beispiel durch geringere Kosten oder durch eine vorteilhaftere Auswahl von ETFs oder Fonds erhöht werden.

Fiktive Annahmen für den Vergleiche zweier Fondspolicen:

  • Einzahlungsdauer: 30 Jahre
  • Monatlicher Beitrag: 200 €
  • Rentenbeginn: mit 67 Jahren
  • Vergleich von Versicherung A und Versicherung B
  • Gleiche Kapitalanlage (zum Beispiel ETFs auf den MSCI World), aber unterschiedliche Kostenquoten des Versicherungsmantels
  • Versicherung A: geringere Kosten, aber niedrigerer Rentenfaktor
  • Versicherung B: höhere Kosten, aber höherer Rentenfaktor
MerkmalVersicherung AVersicherung B
Effektivkosten0,8 % p.a.2,0 % p.a.
Rentenfaktor25 € pro 10.000 €30 € pro 10.000 €
Ablaufleistung170.000 €130.000 €
Monatliche Rente425 €390 €

Obwohl Versicherung B einen deutlich höheren Rentenfaktor hat, erhält man mit Versicherung A am Ende eine höhere Rente ausgezahlt. Einfach aus dem Grund, dass die Kostenquote geringer ist.

Durch die geringere Kostenquote kann sich über die Laufzeit deutlich mehr Geld im Vertrag ansammeln. Somit ist die Basis für die monatlichen Rentenzahlungen höher, auch wenn der Rentenfaktor niedriger ist.

Also: Nicht rein auf den (garantierten) Rentenfaktor schauen!

Je älter man bei Vertragsabschluss ist, desto wichtiger ist der garantierte Rentenfaktor

Der garantierte Rentenfaktor spielt im Gesamtgefüge einer Rentenversicherung eine unterschiedlich große Rolle – und zwar je nachdem, wie alt man beim Vertragsabschluss ist.

Während für junge Menschen vor allem eine möglichst gute Wertentwicklung des Vertragsguthabens im Vordergrund stehen sollte, gewinnt ein hoher garantierter Rentenfaktor beim Abschluss einer Rentenversicherung im höheren Alter an Bedeutung. Das liegt daran, dass bei einer langen Ansparphase – also bei einem frühen Vertragsbeginn – selbst moderate Renditen über die Jahre hinweg einen starken Effekt auf das Endkapital haben können. In diesem Fall ist es wichtiger, auf niedrige Kosten und eine hohe Flexibilität im Vertrag zu achten, um möglichst viel Kapital bis zum Renteneintritt aufzubauen.

Anders sieht es aus, wenn der Vertragsabschluss erst in höherem Alter erfolgt. Dann bleibt schlichtweg weniger Zeit, um durch Wertentwicklung und Zinseszinseffekt nennenswerte Kapitalzuwächse zu erzielen. Für diese Personen wird der garantierte Rentenfaktor zum entscheidenden Hebel, wenn das Vertragsguthaben später tatsächlich in eine lebenslange Rente umgewandelt werden soll. Ein hoher garantierter Rentenfaktor sorgt in diesem Fall dafür, dass aus dem bereits vorhandenen Kapital eine möglichst hohe monatliche Rente resultiert – unabhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte.

Wer also jung ist, sollte den Fokus auf günstige Vertragsbedingungen und gute Renditechancen legen. Wer jedoch später einsteigt und plant, die Kapitalauszahlung in eine lebenslange Rente umzuwandeln, sollte bei der Auswahl der Rentenversicherung stärker auf einen starken garantierten Rentenfaktor achten.

Natürlich kalkulieren die Versicherer solche Details bereits in ihren Policen ein. Trotzdem sollte man vor einem Vertragsabschluss auf diese Erkenntnisse achten.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Person A ist 30 Jahre alt und schließt eine fondsgebundene Rentenversicherung ab. Bis zum Rentenbeginn mit 67 hat diese Person 37 Jahre Zeit, Kapital aufzubauen. Selbst wenn der garantierte Rentenfaktor vergleichsweise niedrig ist, kann die Person durch günstige Kosten und eine gute Fondsentwicklung ein hohes Vertragsguthaben erzielen – beispielsweise 150.000 Euro. Bei einem Rentenfaktor von 25 ergibt das 375 Euro garantierte Rente im Monat (150.000 € geteilt durch 10.000 € mal 25).

Person B hingegen ist bereits 55 Jahre alt. Diese Person möchte ebenfalls mit 67 in Rente gehen, hat also nur noch 12 Jahre Ansparzeit. Selbst bei guter Entwicklung ist der Zeitraum jedoch sehr kurz, um große Wertentwicklungen an den Kapitalmärkten zu erzielen. Die Ablaufleistung könnte zum Beispiel 80.000 Euro betragen. In diesem Fall ist ein hoher Rentenfaktor besonders wichtig. Wenn der garantierte Rentenfaktor 30 beträgt, bekommt die Person daraus 240 Euro monatliche Rente. Hätte sie hingegen nur einen Rentenfaktor von 20, wären es lediglich 160 Euro – trotz gleichem Kapital.

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Beispielrechnungen: Wie alt muss man werden, damit sich ein Vertrag lohnt?

Beim Thema „garantierter Rentenfaktor“ sollte man sich auch die Fragen stellen: Ist eine Rentenversicherung überhaupt das richtige Produkt für mich? Oder bin ich mit einem Wertpapierdepot möglicherweise besser gestellt?

Interessant ist zur Entscheidungsfindung, wie alt man eigentlich werden müsste, damit sich eine Rentenversicherung auch wirklich „lohnt“.

Je nach Höhe des Rentenfaktors lässt sich berechnen, welches Alter man erreichen müsste, um das vollständige Geld aus einem Versicherungsvertrag über die Rentenzahlungen zu erhalten.

Bei einem Rentenfaktor von beispielsweise 25 müsste eine versicherte Person 33,33 Jahre lang Rentenzahlungen erhalten, damit das bis dahin gesammelte Vertragsguthaben vollständig ausgezahlt werden würde.

Wer also mit 67 Jahren in Rente geht, hätte erst mit etwa 100 Jahren den kompletten Vertragswert zum Renteneintritt als Auszahlung erhalten.

Hinweis zur Berechnung: Rentenfaktor von 25 € pro 10.000 € Kapital entspricht 400 Monaten Rentenzahlungen, was 33,33 Jahren entspricht. Keine weitere Verzinsung, Inflation oder sonstige Faktoren berücksichtigt.

Bei einem Rentenfaktor von 30 wären es 27,78 Jahre. Hier müsste man also bei einem Renteneintritt mit 67 Jahren immerhin fast 95 Jahre alt werden.

Nicht ausschließlich am Rentenfaktor bei der Wahl einer Rentenversicherung orientieren!

Auch wenn der garantierte Rentenfaktor eine zentrale Kennzahl bei Rentenversicherungen darstellt, sollte er keinesfalls das einzige Entscheidungskriterium bei der Tarifwahl sein. Denn ob eine Rentenversicherung später tatsächlich eine gute Altersvorsorge bietet, hängt von deutlich mehr Faktoren ab als nur von der Höhe des garantierten Rentenfaktors.

Wie bereits aufgezeigt ist es ein großer Fehler, verschiedene Tarife rein auf Basis dieses einen Werts zu vergleichen – nach dem Motto: „Je höher der Rentenfaktor, desto besser die Rente.“ Doch das greift zu kurz. Die tatsächliche Rentenhöhe hängt maßgeblich vom angesparten Kapital zum Renteneintritt ab – und dieses wird stark beeinflusst durch die Effektivkosten des Vertrags, die gewählte Anlagestrategie (zum Beispiel ETFs oder aktiv gemanagte Fonds) und die Vertragsflexibilität.

Neben Kosten und Rentenfaktor spielt aber zum Beispiel auch die Finanzstärke des Versicherers eine wichtige Rolle.

Ein hoher garantierter Rentenfaktor nützt wenig, wenn der Versicherer langfristig wirtschaftlich unter Druck gerät oder vertragliche Klauseln (zum Beispiel eine Treuhänderklausel) eine spätere Anpassung des Faktors ermöglichen. Im besten Fall ist vertraglich geregelt, dass der Versicherer auf Anwendung des § 163 VVG verzichtet: Das nennt sich dann „hart garantierter Rentenfaktor“.

Kurzum: Der garantierte Rentenfaktor ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal – aber nur im Zusammenspiel mit anderen Vertragsbestandteilen ergibt sich ein vollständiges Bild. Wer eine wirklich gute Rentenversicherung sucht, sollte ganzheitlich vergleichen: Kosten, Flexibilität, Anlagekonzept, Garantien – und eben auch den Rentenfaktor.

… und natürlich sollte die Frage geklärt werden: „Ist eine Rentenversicherung überhaupt das passende Produkt für mich?“

FAQ: Häufige Fragen zum garantierten Rentenfaktor

Was ist der garantierte Rentenfaktor?

Der garantierte Rentenfaktor gibt an, wie viel monatliche Rente pro 10.000 € Vertragsguthaben mindestens garantiert ist, wenn man sich bei Rentenbeginn für eine lebenslange Rente entscheidet. Dieser Wert wird bei Vertragsabschluss festgelegt und stellt eine Mindestgarantie dar, unabhängig davon, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis zum Rentenbeginn entwickeln.

Wie funktioniert die Berechnung der Rente mit dem garantierten Rentenfaktor?

Hat man zum Rentenbeginn zum Beispiel ein Vertragsguthaben von 100.000 € und einen garantierten Rentenfaktor von 25, erhält man eine lebenslange monatliche Rente von 250 € (100.000 € / 10.000 € × 25). Dieser Betrag ist garantiert – auch wenn sich der aktuelle Rentenfaktor zum Rentenzeitpunkt verschlechtert hat.

Worin liegt der Unterschied zwischen aktuellem und garantiertem Rentenfaktor?

Der garantierte Rentenfaktor ist eine feste Zusage des Versicherers. Der aktuelle Rentenfaktor hingegen basiert auf den derzeit geltenden Berechnungsgrundlagen (beispielsweise Lebenserwartung, Zinssatz, Kosten) und kann sich im Laufe der Zeit ändern. Der aktuelle Rentenfaktor dient hauptsächlich zur unverbindlichen Hochrechnung der potenziellen Rente und ist meist höher als der garantierte Rentenfaktor – eben weil er keine Sicherheitspuffer berücksichtigt.

Wovon hängt die Höhe des garantierten Rentenfaktors ab?

Mehrere Faktoren beeinflussen die Höhe: vor allem die statistische Lebenserwartung, der bei Vertragsabschluss geltende Rechnungszins, die Kostenstruktur des Versicherers sowie ein Sicherheitspuffer zur Absicherung zukünftiger Risiken. Steigt beispielsweise die Lebenserwartung oder sinkt der Rechnungszins, fällt der Rentenfaktor tendenziell niedriger aus.

Ist ein hoher garantierter Rentenfaktor automatisch besser?

Nicht unbedingt. Zwar klingt ein hoher garantierter Rentenfaktor vorteilhaft, aber entscheidend für die spätere Rente ist vor allem, wie viel Kapital bis zum Rentenbeginn aufgebaut wurde. Eine Police mit geringeren Kosten, aber niedrigerem Rentenfaktor kann unter dem Strich eine höhere monatliche Rente liefern, wenn die Ablaufleistung höher ausfällt.

Was gilt es beim Vertragsabschluss zu beachten?

Je nach Alter sind unterschiedliche Aspekte wichtig. Jüngere Menschen profitieren langfristig mehr von geringen Kosten und guten Renditechancen, da sie über Jahrzehnte Kapital aufbauen können. Für ältere Vertragsabschlüsse hingegen ist ein möglichst hoher garantierter Rentenfaktor besonders relevant, da wenig Zeit für Kapitalzuwächse bleibt – dann zählt jeder Euro garantierter Rente umso mehr.

Wie alt muss man werden, damit sich der garantierte Rentenfaktor „auszahlt“?

Ein Rentenfaktor von 25 bedeutet, dass das Vertragsguthaben über rund 33 Jahre hinweg monatlich ausgezahlt werden müsste, um vollständig ausgeschöpft zu sein. Wer mit 67 Jahren in Rente geht, müsste also über 100 Jahre alt werden, um allein über die garantierte Rente sein Kapital zurückzuerhalten. Bei einem Rentenfaktor von 30 liegt der „Break-Even-Punkt“ bei rund 95 Jahren. Hierbei handelt es sich um vereinfachte Rechenbeispiele ohne Berücksichtigung von Zinsen oder Inflation.

Was bedeutet ein „hart garantierter“ Rentenfaktor?

Ein hart garantierter Rentenfaktor ist vertraglich besonders abgesichert. Das heißt, der Versicherer verzichtet auf die Möglichkeit, den Rentenfaktor im Nachhinein zu ändern – selbst bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dazu sollte im Vertrag ein Verzicht auf § 163 VVG geregelt sein, der dem Versicherer sonst Spielraum für Anpassungen einräumt.

Ist der garantierte Rentenfaktor das wichtigste Kriterium bei der Wahl einer Rentenversicherung?

Nein. Er ist zwar ein wichtiger Bestandteil, sollte aber immer im Gesamtzusammenhang betrachtet werden. Die tatsächliche Rentenhöhe hängt vor allem vom aufgebauten Kapital ab – und das wird maßgeblich durch Vertragskosten, Anlagekonzept und Flexibilität beeinflusst.

Für wen ist der garantierte Rentenfaktor besonders relevant?

Für Personen, die ihre Rentenversicherung tatsächlich in eine lebenslange Rente umwandeln möchten – vor allem im höheren Alter. Wer hingegen eine Kapitalauszahlung plant, spielt der Rentenfaktor keine Rolle mehr. In diesem Fall können andere Aspekte wie steuerliche Vorteile oder individuelle Entnahmestrategien entscheidend sein.

Individuelle Honorarberatung anfragen: Gibt dir einen klaren Plan an die Hand, um das Beste aus deinem Einkommen zu machen.


Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Dominik Wenzelburger

Ich bin Content-Experte mit dem Schwerpunkt Finanzen und unterstütze die Finanzküche bei der Erstellung von Blogbeiträgen. Meine Aufgabereiche umfassen dabei das komplette Spektrum von der Themenrecherche bis hin zur Beitragserstellung.