Vermögen aufbauen mit 40: Grundlagen & Strategien

Mit 40 Jahren haben die meisten Menschen noch zwei bis drei Jahrzehnte bis zum Renteneintritt vor sich.

Aber egal, ob man vielleicht bereits mit 63 in den Ruhestand möchte oder sich vorstellen kann, noch mit 70 erwerbstätig zu sein: Bis zum Ruhestand sind noch einige Jahre Zeit.

… und das ist für die Geldanlage äußerst positiv! Durch diesen langen Anlagehorizont kommen für den Vermögensaufbau nicht nur kurzfristige Anlagen wie zum Beispiel Tagesgeld infrage, sondern es können auch renditestarke Anlageklassen wie Aktien-ETFs in Betracht gezogen werden.

Von den rund 84,7 Millionen Menschen in Deutschland sind 56,6 Prozent der Bevölkerung 40 Jahre oder älter.

Verteilung der Bevölkerung nach Altersgruppen (Quelle: Destatis, Jahr 2023):

  • Unter 20 Jahre alt: 18,8 %
  • 20 bis 40 Jahre alt: 24,5 %
  • 40 bis 60 Jahre alt: 26,8 %
  • 60 bis 80 Jahre alt: 22,6 %
  • 80 bis 100 Jahre alt: 7,2 %

Aber wie sollte man den Vermögensaufbau im Alter von 40 Jahren optimalerweise gestalten?

Dieser Artikel zeigt, was man beim Vermögensaufbau mit 40 ganz besonders beachten sollte. Denn mit der richtigen Strategie kann man gezielt Vermögen aufbauen und die Basis für einen sicheren und sorgenfreien Ruhestand schaffen.

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Vermögen aufbauen mit 40

Lebensphase ab 40: Was ist hierbei besonders?

Der Einstieg in den Vermögensaufbau ab 40 ist kein zu später Zeitpunkt – im Gegenteil. Wer in diesem Alter beginnt, seine Finanzen gezielt zu strukturieren, bringt oft bereits wichtige Erfahrungen und ein gewisses Maß an Stabilität mit.

Natürlich ist die Phase ab dem 40. Lebensjahr nicht für jede Person gleich. Trotzdem gibt es einige typische Aspekte, welche sich auch auf die Geldanlage auswirken können.

Mit 40 Jahren sind viele Menschen mitten im Leben angekommen: Beruflich etabliert, familiär gefordert und mit gewissen Verpflichtungen. Während viele Menschen in den Zwanzigern und Dreißigern auf Wachstum, Karriereaufbau und Vermögensaufbau fokussiert sind, rücken ab 40 auch andere Faktoren in den Mittelpunkt. Ein Bedürfnis nach Sicherheit, Planbarkeit und sinnvollen Zielsetzungen entwickelt sich. Viele Menschen beginnen jetzt, konkreter an ihre finanzielle Zukunft zu denken – etwa an die Altersvorsorge, den Schuldenabbau oder die Ausbildung der Kinder.

Auch Fragen wie „Was habe ich mit meinen 40 Jahren bisher erreicht?“ oder „Was erwarte ich in den Jahren nach 40 vom Leben?“ rücken in den Vordergrund. Dieser Perspektivwechsel hat nicht nur Einfluss auf persönliche Entscheidungen, Beziehungen oder den Lebensstil – er wirkt sich auch spürbar auf das Thema Geldanlage aus.

Wie sieht es bei der Altersvorsorge aus? Alles geregelt oder gibt es Lücken?

Wer sich bislang noch nicht besonders mit Themen wie Geldanlage oder Vermögensaufbau beschäftigt hat, könnte das Gefühl bekommen, in dieser Hinsicht „aufholen“ zu müssen. Zumindest dann, wenn man bisher nur wenig oder noch gar nichts investiert hat.

Auch der Zeithorizont verschiebt sich. Wer mit 40 in ETFs, Immobilien oder andere Anlagen investiert, hat meist noch 20–30 Jahre bis zur Rente – das ist genug Zeit für solides Wachstum. Gleichzeitig aber auch zu kurz, um extreme Risiken einzugehen und diese auszusitzen. Die Geldanlage wird dadurch strategischer: Diversifikation, Liquidität und regelmäßige Überprüfung gewinnen an Bedeutung. Viele beginnen zudem, neben dem klassischen Sparen auch Themen wie finanzielle Unabhängigkeit, Teilzeitmodelle oder früheren Ruhestand ernsthaft zu durchdenken – was Umstellungen im Portfolio (sofern eines existiert) oder eine angepasste Strategie notwendig machen kann.

Auch die familiäre Situation wirft neue Fragen auf: Die Kinder werden älter, manchmal sind erste Studienkosten zu stemmen, oder es gilt, Rücklagen für unerwartete Pflegekosten in der Familie zu bilden. Auch Partnerschaften können sich verändern oder weiterentwickeln. Wer in einer Beziehung lebt, sollte ab 40 verstärkt auch über gemeinsame Strategien, Vollmachten und Absicherungen sprechen.

Tendenziell wird Geldanlage ab 40 weniger impulsiv, dafür durchdachter. Anlagestrategien sind stärker mit Lebenszielen verknüpft – sei es Sicherheit, Freiheit oder die Möglichkeit, neue Wege zu gehen. Wer diese Phase nutzt, um bewusst Finanzplanung mit Lebensplanung zu verbinden, legt ein starkes Fundament für die kommenden Jahrzehnte.

Gleichzeitig ist noch genug Zeit da, damit der Zinseszinseffekt bis zum Renteneintritt seine Wirkung entfalten kann und Schwankungen bei der Geldanlage ausgehalten werden können.

Überblick schaffen: Status quo und Ziele

Der erste und zunächst wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem soliden Vermögensaufbau ist die ehrliche Bestandsaufnahme des eigenen finanziellen Status quo.

Zunächst gilt es, sich einen umfassenden Überblick über die aktuelle finanzielle Situation zu verschaffen:

  • Welche Einnahmen stehen regelmäßig zur Verfügung?
  • Wie hoch sind die monatlichen Ausgaben, und wie setzen sie sich zusammen?
  • Gibt es bestehende Kredite, offene Verpflichtungen oder langfristige Verträge, die das Budget belasten?

Ebenso sollten bereits vorhandene Vermögenswerte – wie Immobilien, Ersparnisse, Kapitalanlagen oder betriebliche und private Altersvorsorgen – erfasst werden. Hier ist Ehrlichkeit entscheidend, denn nur wer seine finanzielle Realität kennt, kann sinnvolle Entscheidungen für die Zukunft treffen.

Sobald der Status quo feststeht und man alle Vermögenswerte und Verpflichtungen vor Augen hat, folgt der nächste Schritt: Was sind die persönlichen Ziele für die nächsten Jahre? Sowohl in finanzieller als auch in privater Hinsicht.

Was will ich mit meinem Vermögen erreichen? Geht es darum, die Altersvorsorge abzusichern, früher in Rente zu gehen, ein finanzielles Polster für die Familie aufzubauen oder vielleicht einen bestimmten Lebensstil zu sichern? Je klarer die Vision für die Zukunft ist, desto leichter fällt es, die passenden Maßnahmen zu entwickeln.

Nicht zuletzt sollte dieser Prozess schriftlich festgehalten werden – idealerweise in einem persönlichen Finanzplan. Das schafft Struktur und Orientierung und ermöglicht es, Fortschritte regelmäßig zu überprüfen.

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Die richtige Grundlage zum Vermögensaufbau ab 40: Liquidität zuerst

Bevor man sich mit mittel- oder langfristigen Geldanlagen beschäftigt, sollte eine solide finanzielle Basis geschaffen werden – und das beginnt mit ausreichend Liquidität. Diese Grundlage ist entscheidend, um in unvorhergesehenen Situationen handlungsfähig zu bleiben und nicht gezwungen zu sein, langfristige Anlagen zu ungünstigen Zeitpunkten aufzulösen.

Ein wichtiger Bestandteil dieser finanziellen Basis ist ein gut gefülltes Girokonto, das alle regelmäßigen Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Lebenshaltungskosten und eventuelle Ratenzahlungen problemlos abdeckt.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Notgroschen in Form eines Tagesgeldkontos aufzubauen. Diese Rücklage sollte (je nach Sicherheitsbedürfnis) zumindest mehrere Monatsgehälter umfassen und jederzeit verfügbar sein. So lassen sich unerwartete Ausgaben – sei es eine Autoreparatur, eine medizinische Notwendigkeit oder ein kurzfristiger Einkommensausfall – problemlos auffangen, ohne dass finanzielle Engpässe entstehen.

Wer darüber hinaus zusätzliche Liquidität sichern möchte, kann auch auf kurzlaufende Festgeldanlagen setzen. Sie bieten manchmal etwas höhere Zinsen als Tagesgeldkonten, bleiben aber mit kurzen Laufzeiten von beispielsweise drei bis zwölf Monaten flexibel genug, um bei Bedarf genutzt zu werden.

Erst wenn diese finanzielle Basis steht, ist der Weg frei für eine strukturierte mittel- und langfristige Geldanlage. Wer sich nicht ständig Sorgen um unerwartete Ausgaben machen muss, kann mit mehr Ruhe und Weitsicht investieren – sei es in Aktien, ETFs, Immobilien oder andere Anlageformen. Die richtige Balance zwischen Sicherheit und Wachstum entsteht also nicht durch blinden Aktionismus, sondern durch eine stabile Grundlage. Und diese beginnt mit ausreichend Liquidität.

Wertpapierdepot: Solide Basis zur Geldanlage mit 40

Geld auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto dient in erster Linie als Liquiditätspuffer – als Geldanlage kann es jedoch kaum bezeichnet werden.

Der Grund ist einfach: Die Zinsen auf solchen Konten sind tendenziell unterhalb der Inflation oder gleichen die Inflation gerade so aus. Das bedeutet: Wer sein Geld auch nach Abzug der Inflation vermehren möchte, muss sich auch mit anderen Anlagemöglichkeiten beschäftigen.

Mit jährlichen Renditen von rund 7 % sind diversifizierte ETF-Portfolios eine gute und kostengünstige Möglichkeit, sein Geld auch nach Abzug der Inflation real zu vermehren.

Je nach Risikoneigung kommen dabei ETF-Portfolios mit einem Aktien-Anteil von bis zu 100 % infrage. Daneben lassen sich auch Anleihen-ETFs ins Portfolio integrieren, welche eher als Sicherheitsbaustein gesehen werden sollten. Anstelle von Anleihen kann jedoch auch Tagesgeld oder Festgeld genutzt werden, um ein ausgewogenes Risikoverhältnis aufrechtzuerhalten.

Hier einige mögliche ETF-Portfolios, welche je nach Risikoprofil variieren:

RisikoprofilAktienanteilAnleihenanteilAusgestaltung (Aktien-ETFs)Ausgestaltung (Anleihen-ETFs)
Defensiv40 %60 %30 % MSCI World
10 % MSCI EM
60 % globale Staatsanleihen & Unternehmensanleihen
Ausgewogen-konservativ50 %50 %35 % MSCI World
10 % MSCI EM
5 % Themen-ETF
50 % globale Staatsanleihen & Unternehmensanleihen
Ausgewogen60 %40 %40 % MSCI World
15 % MSCI EM
5 % Themen-ETF
40 % globale Staatsanleihen & Unternehmensanleihen
Dynamisch70 %30 %50 % MSCI World
15 % MSCI EM
5 % Themen-ETF
30 % globale Staatsanleihen & Unternehmensanleihen
Wachstumsorientiert80 %20 %60 % MSCI World
15 % MSCI EM
5 % Themen-ETF
20 % globale Staatsanleihen & Unternehmensanleihen

Ein ausgewogenes Depot kombiniert typischerweise Aktien-ETFs mit Anleihen-ETFs. Der Aktienanteil sorgt für langfristiges Wachstum, während der Anleiheanteil das Risiko reduziert und die Schwankungen im Depot abfedert.

Auch Themen-ETFs oder andere „Spielereien“ können mit einer kleinen Gewichtung in ein solches Portfolio aufgenommen werden. Als Basis für ein solides ETF-Portfolio genügt allerdings auch eine Mischung aus MSCI World und MSCI Emerging Markets oder ein einziger ETF, welcher beide Regionen beinhaltet.

Eine gängige Regel für die Gewichtung besteht darin, das Alter von 100 oder 110 zu subtrahieren, um den prozentualen Aktienanteil zu bestimmen. Bei einer 40-jährigen Person wären das etwa 60 bis 70 Prozent Aktien und 30 bis 40 Prozent Anleihen.

Solche Regeln sind jedoch maximal als Faustregeln zu verstehen und sollten individuell abgeklärt werden.

Innerhalb des Aktienanteils empfiehlt sich eine breite geografische Streuung. Ein Welt-ETF, der große und mittelgroße Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern abdeckt, bildet hierfür eine solide Basis. Ergänzend kann eine Beimischung von ETFs auf spezielle Regionen, wie etwa Europa oder die USA, in Betracht gezogen werden, ebenso wie gezielte Investments in Schwellenländer. Auch Faktoren wie Nachhaltigkeit lassen sich über spezialisierte ETFs abbilden.

Der Anleiheanteil sollte konservativer ausgerichtet sein. Hier bieten sich Staatsanleihen-ETFs mit hoher Bonität an, etwa aus dem Euroraum oder den USA. Auch inflationsgeschützte Anleihen oder kurzlaufende Anleihen-ETFs können helfen, das Risiko weiter zu reduzieren.

Durch die Einhaltung einiger Grundregeln entsteht so ein Depot, das auf solide Diversifikation, Kosteneffizienz und ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko setzt – eine sinnvolle Strategie, um mit 40 Jahren den Grundstein für eine finanziell abgesicherte Zukunft zu legen.

Immobilien als weiteres Standbein zur Geldanlage mit 40

Immobilien haben seit jeher eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für den Vermögensaufbau vieler Menschen. Und auch mit 40 Jahren sollte man sich zu diesem Thema Gedanken machen, da Immobilien strategisch in die Gesamtstrategie eingebunden werden können.

Dabei können Immobilien sowohl zur Eigennutzung als auch als vermietete Kapitalanlage dienen. Beide Varianten bieten Vorteile, bergen jedoch auch spezifische Risiken, die abgewogen werden müssen.

Eigennutzung: Sicherheit, aber gebundenes Kapital

Eine selbstgenutzte Immobilie bietet in erster Linie Wohnsicherheit. Wer ein Eigenheim besitzt, ist im Alter unabhängig von Mietsteigerungen oder einem angespannten Wohnungsmarkt. Zudem entfällt im Ruhestand eine der größten monatlichen Ausgaben – die Miete – was den finanziellen Druck erheblich mindern kann. Langfristig profitiert man außerdem von einer Art „Zwangssparen“: Durch regelmäßige Tilgungsraten wird Vermögen aufgebaut, oft disziplinierter als bei anderen Anlageformen.

Allerdings ist das Kapital in einer eigengenutzten Immobilie weitgehend gebunden und nicht oder nur schwer kurzfristig liquidierbar. Wer unerwartet größere Summen benötigt, kann darauf nicht ohne Weiteres zurückgreifen. Zudem bedeutet Wohneigentum Verantwortung: Instandhaltung, Modernisierung und unerwartete Reparaturen verursachen laufende Kosten, die häufig unterschätzt werden. Auch die emotionale Bindung an eine Immobilie kann unter Umständen zu unflexiblen Entscheidungen führen – etwa, wenn ein Umzug aus beruflichen oder privaten Gründen notwendig wäre.

Vermietung: Einnahmen und Wertsteigerung, aber auch Verwaltungsaufwand

Die Investition in vermietete Immobilien eröffnet die Möglichkeit, regelmäßige Einnahmen durch Mieteinnahmen zu erzielen. Diese können bei einem laufenden Kredit zur Tilgung der Darlehen genutzt werden. Darüber hinaus besteht die Aussicht auf eine langfristige Wertsteigerung, insbesondere in nachgefragten Lagen.

Jedoch ist auch diese Form der Immobiliennutzung mit Herausforderungen verbunden. Vermietung bedeutet Verantwortung: Mietausfälle, Leerstand, Mietnomaden oder langwierige rechtliche Auseinandersetzungen mit Mietern können erhebliche finanzielle und nervliche Belastungen verursachen. Auch hier fallen regelmäßig Instandhaltungskosten an, zudem sind Verwaltung und Organisation – sei es in Eigenregie oder über eine Hausverwaltung – mit Aufwand verbunden.

Aber egal, ob bereits eine Immobilie im Eigentum ist oder man den Kauf oder Bau einer Immobilie plant: In jedem Fall sollten solche Überlegungen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.

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Weitere Möglichkeiten: Rentenpunkte kaufen, Versicherungen & Co.

Mit 40 Jahren ist die Option „Rentenpunkte kaufen“ zwar noch nicht möglich, jedoch sollte man diese Möglichkeit für später im Hinterkopf behalten: Ein Mindestalter von 50 Jahren ist Voraussetzung dafür. Trotzdem kann man sich bereits mit 40 Gedanken dazu machen, ob dies eine künftige Anlageform als Ergänzung zu anderen Anlagen sein könnte.

In der gesetzlichen Rentenversicherung richtet sich die Rentenhöhe nach den erworbenen Entgeltpunkten (auch „Rentenpunkte“ genannt). Ein Entgeltpunkt entspricht einem Jahr Arbeit mit dem Durchschnittseinkommen aller Versicherten. Wer mehr oder weniger verdient, sammelt entsprechend mehr oder weniger Punkte. Durch freiwillige Beiträge kann man diese Punkte aktiv hinzukaufen, beispielsweise um die spätere Rente zu erhöhen.

Im Kontext des Vermögensaufbaus ab dem 40. Lebensjahr wird oft auch über Versicherungsprodukte wie private Rentenversicherungen oder kapitalbildende Lebensversicherungen nachgedacht. Diese gelten traditionell als Kombination aus Absicherung und Vermögensbildung.

Allerdings ist hier aus unserer Sicht besondere Vorsicht geboten, da viele dieser Produkte mit hohen Kosten, geringer Transparenz und eingeschränkter Flexibilität einhergehen – und damit nicht immer die beste Wahl für eine effiziente Vermögensstrategie darstellen.

Private Rentenversicherungen oder fondsgebundene Policen werden häufig damit beworben, dass sie Sicherheit bieten und gleichzeitig eine Altersvorsorge aufbauen. In der Praxis zeigt sich jedoch oft, dass ein erheblicher Teil der Beiträge in Abschlusskosten, Verwaltungsgebühren und Provisionen fließt. Die tatsächliche Rendite fällt dadurch deutlich geringer aus, als es auf den ersten Blick scheint.

Zudem sind viele dieser Verträge langfristig bindend. Wer vorzeitig kündigen möchte – etwa aufgrund veränderter Lebensumstände – muss mit deutlichen Verlusten rechnen. Die Kapitalanlage ist in solchen Fällen nicht nur unflexibel, sondern oft auch ineffizient. Hinzu kommt, dass die zugrunde liegende Investmentstruktur häufig intransparent ist: Versicherte wissen selten genau, wie ihr Geld investiert wird oder welche Risiken damit verbunden sind.

Im Vergleich dazu bietet ein einfaches ETF-Depot eine deutlich transparentere, kostengünstigere und flexibel gestaltbare Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Durch breit gestreute, passive Indexfonds lassen sich bereits mit kleinen monatlichen Beträgen solide Renditen erzielen – ganz ohne komplizierte Vertragsstrukturen oder versteckte Gebühren.

Zudem bleibt das investierte Kapital jederzeit verfügbar. Wer möchte, kann Einzahlungen aussetzen, Kapital entnehmen oder das Depot an sich wandelnde Lebensumstände anpassen.

FAQ: Häufige Fragen zum Vermögensaufbau mit 40

Welche Ziele sollte man mit 40 beim Vermögensaufbau verfolgen?

Typische Ziele in diesem Alter sind: Altersvorsorge sichern, Schulden abbauen, Rücklagen für Kinder oder Pflegefälle aufbauen oder die Option auf Frührente schaffen. Wichtig ist, deine persönlichen Ziele klar zu definieren – sie geben deinem Vermögensaufbau eine Richtung.

Ist es mit 40 zu spät, um mit dem Vermögensaufbau zu beginnen?

Nein – sogar ganz im Gegenteil. Mit 40 hat man meist noch 20 bis 30 Jahre bis zur Rente. Das ist genug Zeit, um gezielt Vermögen aufzubauen und den Zinseszinseffekt zu nutzen. Wer jetzt strukturiert vorgeht, kann noch viel erreichen.

Wie fange ich konkret an, Vermögen aufzubauen?

Der Start sollte eine Bestandsaufnahme sein: Einnahmen, Ausgaben, vorhandenes Vermögen, Schulden. Dann werden Ziele festgelegt. Im nächsten Schritt wird eine finanzielle Basis aufgebaut (Notgroschen), bevor mittel- und langfristig investiert wird – z. B. in ETFs oder Immobilien.

Welche Geldanlage ist mit 40 Jahren sinnvoll?

Neben kurzfristigen Anlageformen wie Tagesgeld können mit 40 auch renditestärkere Anlageklassen wie Aktien-ETFs sinnvoll sein. Die Mischung aus Liquiditätsreserven und langfristigen Investments ist entscheidend.

Wie viel Risiko sollte ich mit 40 bei der Geldanlage eingehen?

Das hängt vom persönlichen Risikoprofil ab. Grundsätzlich sind bei 20+ Jahren Anlagehorizont auch höhere Aktienquoten (60–80 %) vertretbar. Die Faustregel „110 minus Lebensalter = Aktienanteil“ kann eine erste Orientierung geben, sollte jedoch nicht ohne individuelle Betrachtung einfach übernommen werden.

Lohnen sich vermietete Immobilien mit 40 noch?

Immobilien können eine gute Ergänzung im Vermögensmix sein – insbesondere bei solider Finanzierung, guter Lage und klarer Strategie. Aber: Sie bedeuten auch Aufwand und Verantwortung.

Sollte ich private Rentenversicherungen abschließen?

Nur mit Vorsicht und je nach persönlicher Situation. Viele dieser Produkte sind teuer, intransparent und wenig flexibel. Andere Anlagen bieten oft eine bessere Rendite bei geringeren Kosten und höherer Flexibilität.

Kann ich mit 40 noch frühzeitig in Rente gehen?

Das ist möglich und hängt vor allem von der Sparquote und der Investitionsstrategie ab.

Ist professionelle Beratung sinnvoll?

Gerade bei komplexeren Finanzentscheidungen oder Unsicherheit kann eine unabhängige Honorarberatung helfen, Struktur in die Finanzplanung zu bringen – ohne Interessenskonflikte.

Individuelle Honorarberatung anfragen: Gibt dir einen klaren Plan an die Hand, um das Beste aus deinem Einkommen zu machen.


Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Dominik Wenzelburger

Ich bin Content-Experte mit dem Schwerpunkt Finanzen und unterstütze die Finanzküche bei der Erstellung von Blogbeiträgen. Meine Aufgabereiche umfassen dabei das komplette Spektrum von der Themenrecherche bis hin zur Beitragserstellung.