Geldanlage für Kinder: Richtig sparen & investieren

Das Wohl der eigenen Kinder steht für viele Eltern an erster Stelle: Und dazu gehört auch die finanzielle Absicherung ihrer Zukunft.

Die Gründe, um für den Nachwuchs zu sparen und zu investieren können vielfältig sein:

  • Ein Zuschuss für den Führerschein oder das erste Auto.
  • Ein stabiles Finanzpolster für die Ausbildung oder das Studium.
  • Oder ein erster Schritt für den langfristigen Vermögensaufbau.

Es gibt viele gute Gründe, um etwas für die finanzielle Absicherung des Nachwuchses zu tun. Gewisse Rücklagen können die Finanzen entspannen und Möglichkeiten eröffnen, welche es ohne einen soliden Kapitalstock nicht gäbe.

Doch wie findet man die richtigen Anlagemöglichkeiten, um seinem Nachwuchs später etwas Gutes zu tun? Welche Strategien eignen sich besonders und wovon sollte man besser die Finger lassen?

Dieser Artikel zeigt auf, welche Optionen sich wirklich lohnen und welche Anlagemöglichkeiten nur auf den ersten Blick sinnvoll aussehen. Außerdem gibt es einige Tipps dazu, welche Details man bei der Ausgestaltung der Kapitalanlage beachten sollte und welche Konsequenzen es für Bafög geben kann.

… so kann man finanziell intelligente Entscheidungen zum Wohle des Nachwuchses treffen!

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Sparziele: Wofür soll das Geld des Kindes verwendet werden?

Grundsätzlich gilt: Je länger der Zeitraum der Geldanlage, desto mehr Geld kommt zusammen und desto länger kann der Zinseszinseffekt seine Wirkung entfalten. Optimal ist es daher, bereits ab der Geburt regelmäßig Geld für das Kind anzusparen. Das klappt natürlich nicht immer und auch ein späterer Start kann viel Gutes tun.

Manche Eltern entschließen sich beispielsweise erst nach einigen Jahren dazu, das Kindergeld (oder einen Teil davon) für den Nachwuchs anzulegen.

Um herauszufinden, welche Anlageklassen überhaupt Sinn machen, sollte man zunächst einen Blick auf die möglichen Sparziele und den damit verbundenen Anlagezeitraum werfen!

Diese beiden Faktoren bilden die Grundlage für jede finanzielle Entscheidung, da sie die Wahl der passenden Geldanlage maßgeblich beeinflussen.

Ein kurzfristiges Ziel, wie die Finanzierung einer Klassenfahrt in wenigen Jahren, erfordert eine andere Strategie als ein langfristiges Vorhaben, beispielsweise die finanzielle Unterstützung beim Studium oder die Bereitstellung eines Startkapitals für das erste eigene Zuhause.

Kurzfristige Sparziele (1–5 Jahre):

  • Finanzierung eines neuen Fahrrads, Skateboards oder anderer Freizeitgeräte.
  • Beiträge zu Klassenfahrten, Ferienlagern oder anderen Ausflügen.
  • Musikinstrumente oder Sportausrüstung.
  • Bücher, Lernmaterialien oder Kurse (zum Beispiel Sprach- oder Musikunterricht).

Mittelfristige Sparziele (5–10 Jahre):

  • Unterstützung für den Führerschein.
  • Ersparnisse für besondere Geburtstagsgeschenke oder zur Kommunion / Konfirmation.
  • Kosten für außerschulische Aktivitäten wie Tanz-, Sport- oder Kunstprogramme.
  • Eigenanteil an einem ersten Computer, Smartphone oder anderen Technologien.

Langfristige Sparziele (10–20 Jahre):

  • Finanzielle Unterstützung für das Studium oder die Ausbildung.
  • Startkapital für den Umzug in die erste eigene Wohnung.
  • Beiträge zur Anschaffung eines ersten Fahrzeugs.
  • Aufbau eines Vermögensfonds, der auch später im Erwachsenenalter genutzt werden kann (zum Beispiel für eine Hochzeit, eine Weltreise oder den Start in die Selbstständigkeit).

Durch die Festlegung solcher Ziele wird nicht nur klar, wie viel Geld benötigt wird, sondern auch, wie flexibel oder sicher die gewählte Anlageform sein sollte. Für kurzfristige Ziele sind konservative Anlageformen wie Sparbücher oder Tagesgeldkonten sinnvoll, da sie weniger risikobehaftet sind. Für langfristige Ziele können hingegen renditestärkere Optionen wie ETFs, Aktien oder Mischfonds in Betracht gezogen werden, da sie mehr Zeit haben, Schwankungen auszugleichen und potenziellen Wertzuwachs zu erzielen.

Rechenbeispiele über 18 Jahre: So viel Geld kann aus einem Sparplan entstehen

Um ein Gefühl für die Beträge zu erhalten, welche mit 18 Jahren zur Verfügung stehen könnten, wurden im Folgenden 3 Szenarien durchgerechnet:

  • 25 € Sparplan bei 2 % Rendite
  • 50 € Sparplan bei  4 % Rendite
  • 150 € Sparplan bei 7 % Rendite

Monatliche Einzahlung: 25 €, Zinssatz: 2 %

  • Eingezahltes Kapital: 5.400 €
  • Endkapital: 6.493,50 €
  • Wertzuwachs: 1.093,50 €

Monatliche Einzahlung: 50 €, Zinssatz: 4 %

  • Eingezahltes Kapital: 10.800 €
  • Endkapital: 15.779,62 €
  • Wertzuwachs: 4.979,62 €

Monatliche Einzahlung: 150 €, Zinssatz: 7 %

  • Eingezahltes Kapital: 32.400 €
  • Endkapital: 64.608,15 €
  • Wertzuwachs: 32.208,15 €

Wie die Beispiele zeigen, lässt sich mit jeder dieser Varianten über einen Zeitraum von 18 Jahren erfolgreich ein nicht unerhebliches Startkapital bilden.

Betrachtet man das Verhältnis von Wertzuwachs zu Einzahlungen, wird jedoch eindeutig, dass ein besonders Augenmerk auf die Wahl einer Geldanlage mit attraktiver Rendite liegen sollte.

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Anlageklassen für Kinder: Vom Sparbuch bis zum ETF-Sparplan

Im Folgenden ein Überblick über verschiedene Möglichkeiten, um für den Nachwuchs zu sparen und zu investieren:.

Sparbuch

Das Sparbuch ist die wohl „klassischste“ Geldanlage für Kinder. Es handelt sich um eine sichere Geldanlage, da es keinerlei Wertschwankungen gibt. Dafür ist jedoch die Verzinsung meist nur minimal, sodass die Inflation tendenziell höher als die Verzinsung beim Sparbuch ausfällt. Das Sparbuch sollte maximal für kleine Beträge verwendet werden, da man ansonsten großes Potenzial verschenkt. Teils ist auch die Flexibilität begrenzt, falls es Kündigungsfristen oder Beschränkungen für größere Abhebungen gibt.

Sparschwein

Ein Sparschwein, das physisch in der Wohnung oder im Haus steht, ist sicherlich gut und anschaulich für jüngere Kinder, um erste Erfahrungen mit Geld zu sammeln. Da es sich dabei um Bargeld handelt, gibt es jedoch keinerlei Zinsen auf das angesparte Geld, da es physisch gelagert wird. Auch hier sollten nur geringe Beträge liegen.

Girokonto

Ein Kinder-Girokonto eignet sich für regelmäßiges Taschengeld und kleinere Transaktionen. Es bietet keine bis sehr geringe Zinsen, ist aber sehr flexibel, da das Geld jederzeit verfügbar ist. Für kleine Beträge und für den Lernprozess von Kindern ist es durchaus sinnvoll, nicht jedoch als ernstzunehmende Geldanlage für Kinder.

Hinweis zum Lernprozess beim „Junior Girokonto“ für Kinder. Indem das Taschengeld regelmäßig auf ein eigenes Konto überwiesen wird, erhalten Kinder die Gelegenheit, den Wert von Geld und die Bedeutung einer strukturierten Verwaltung frühzeitig zu verstehen. Sie lernen, Einnahmen und Ausgaben zu planen, sowie die Konsequenzen von impulsiven Käufen oder langfristigem Sparen abzuwägen. Durch den Einsatz eines Kontos wird zudem ein realistischer Umgang mit digitalen Zahlungsmethoden gefördert: Kinder können ab einem bestimmten Alter beispielsweise lernen, mit einer Debitkarte sorgsam umzugehen und ihre Kontobewegungen online oder in einer App nachzuvollziehen.

Tagesgeldkonto

Ein Tagesgeldkonto kombiniert Sicherheit mit höheren Zinsen als ein Sparbuch. Es bietet hohe Flexibilität, da das Geld täglich verfügbar ist. Es eignet sich gut für kurz- bis mittelfristige Sparziele, da die Zinsen attraktiv sein können und das Geld jederzeit genutzt werden kann. Tendenziell liegt die Verzinsung jedoch auch hier unterhalb der Inflation.

Festgeldkonto

Ein Festgeldkonto bietet eine garantierte Rendite, die höher ist als beim Sparbuch und sich in einem ähnlichen Bereich wie das Tagesgeldkonto befindet. Dafür ist die Flexibilität stark eingeschränkt, da das Geld für eine festgelegte Laufzeit nicht verfügbar ist. Es ist eine sichere Option für mittelfristige Sparziele, bei denen keine sofortige Verfügbarkeit erforderlich ist.

Bausparvertrag

Ein Bausparvertrag kombiniert Sparen und eine mögliche spätere Finanzierung, beispielsweise für Wohneigentum. Die Rendite ist meist niedrig, jedoch gibt es staatliche Förderungen wie Wohnungsbauprämien. Insgesamt ebenfalls eine eher „schwache“ Form der Geldanlage für Kinder.

Wertpapierdepot

Ein Wertpapierdepot bietet die Möglichkeit, langfristig eine hohe Rendite zu erzielen, etwa durch Aktien, ETFs oder Fonds. Da die Wertpapiere gewissen Schwankungen unterliegen, ist ein Depot risikobehafteter als andere Anlagemöglichkeiten. Je länger die Wertpapiere gehalten werden, desto geringer wird jedoch das Risiko. Ein Wertpapierdepot als Geldanlage für Kinder empfiehlt sich daher besonders bei einer Anlagedauer, die über mindestens 10 oder 15 Jahre geht.

Zwischenfazit zu den Anlageklassen

Ziehen wir ein Zwischenfazit: Klar sollte sein, dass die Wahl der passenden Anlageform entscheidend vom Sparziel und dem verfügbaren Zeithorizont abhängt.

Für kurzfristige Sparziele, bei denen das Geld innerhalb von ein bis fünf Jahren benötigt wird, stehen vor allem Sicherheit und Flexibilität im Vordergrund. In solchen Fällen eignen sich einfache und leicht zugängliche Optionen wie das Sparschwein, das Girokonto, das Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto. Diese bieten zwar nur geringe oder keine Rendite, garantieren jedoch eine schnelle Verfügbarkeit des Kapitals und minimieren das Risiko von Verlusten.

Anders sieht es bei langfristigen Sparzielen aus, die oft über zehn Jahre oder mehr reichen. Hier sind unbedingt Anlageformen mit höheren Renditechancen einzubeziehen, da sie Anlagen ausreichend Zeit haben, Schwankungen auszugleichen und das Kapital wachsen zu lassen. Für wirklich langfristige Ziele, wie das finanzielle Polster für ein Studium oder die erste eigene Wohnung, sind Wertpapierdepots eine attraktive Option. Durch Investitionen in ETFs, Fonds oder Aktien können höhere Erträge erzielt werden, die deutlich über der Inflation liegen.

Inflation ist tendenziell nur mit Wertpapieren schlagbar

Ein entscheidender Faktor bei der Auswahl der richtigen Geldanlage ist die Berücksichtigung der Inflation. Diese sorgt dafür, dass der Wert des Geldes über die Zeit abnimmt und die Kaufkraft sinkt. Gerade bei langfristigen Sparzielen ist es wichtig, Anlagen zu wählen, die nicht nur die Inflation ausgleichen, sondern idealerweise auch einen realen Vermögenszuwachs ermöglichen. Dies gelingt jedoch nur in begrenztem Maße mit klassischen, sicheren Anlageformen wie Sparbüchern, Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten, da deren Zinsen oft unterhalb der Inflationsrate liegen.

Anlageklassen wie ETFs bieten hingegen eine Möglichkeit, die Inflation langfristig zu überkompensieren. ETFs, die in breit diversifizierte Aktienmärkte investieren, profitieren vom langfristigen Wirtschaftswachstum und den steigenden Unternehmensgewinnen. Historische Daten zeigen, dass Aktienmärkte über längere Zeiträume hinweg durchschnittliche Renditen erzielen, die deutlich über der Inflationsrate liegen. Dadurch können sie nicht nur den Wert des investierten Kapitals erhalten, sondern es real vermehren.

Insgesamt möchte man (vor allem bei langfristigen Anlagen) erreichen, dass das Geld „hart“ für das Kind arbeitet und eine solide Rendite erwirtschaftet!

Wertpapierdepot für Kinder: ETF-Auswahl und richtige Ausgestaltung

Da das Wertpapierdepot für langfristige Anlagen eine der wohl besten Optionen für die Geldanlage darstellt, werden in diesem Abschnitt noch ein paar Details geklärt: Sowohl die passende ETF-Auswahl als auch die richtige Ausgestaltung eines solchen Depots werden dargestellt.

Die folgenden Aktien-Indizes bieten sich durch ihre breite Streuung gut als langfristige Geldanlage für Kinder an:

  • MSCI World = Globaler Aktienindex, der die Wertentwicklung von Unternehmen aus entwickelten Märkten abbildet. Er umfasst rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern.
  • MSCI ACWI = Der MSCI ACWI erweitert den MSCI World, indem er sowohl Unternehmen aus Industrieländern als auch aus Schwellenländern abdeckt. Der Index umfasst etwa 2.900 Unternehmen aus 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern.
  • FTSE-All World = Der FTSE All-World Index ist ein globaler Aktienindex, der ähnlich wie der MSCI ACWI sowohl entwickelte Märkte als auch Schwellenländer umfasst. Er umfasst über 4.000 Unternehmen aus rund 50 Ländern und bietet damit eine noch breitere Diversifikation.

All diese Indizes sind hervorragend diversifiziert und eignen sich als Basis für ein Kinderdepot. Der Investmentkern ist jedoch nur einer von zwei wichtigen Aspekten: Denn auch die Ausgestaltung des Kinderdepots ist wichtig.

Zur Ausgestaltung eines Wertpapierdepots für Kinder gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten:

  • Kinderdepot („Junior Depot“) auf den Namen des Kindes eröffnen.
  • Depot auf den eigenen Namen eröffnen (oder bestehendes Depot nutzen).

Individuelle Honorarberatung anfragen: Gibt dir einen klaren Plan an die Hand, um das Beste aus deinem Einkommen zu machen.


Kinderdepot auf den Namen des Kindes eröffnen

Wenn man ein sogenanntes „Junior Depot“ nutzen möchte, wird das Wertpapierdepot auf den Namen des Kindes eröffnet und das Geld gehört dem Kind.

Der große Vorteil dabei: Die Freibeträge des Kindes werden dadurch genutzt

Als Freibetrag auf Kapitalerträge hat jede Personen Anspruch auf den Sparerpauschbetrag in Höhe von 1.000 €. Bis zu dieser Grenze sind Kapitalerträge in jedem Fall steuerfrei. Kapitalerträge darüber hinaus werden grundsätzlich mit der 25 prozentigen Kapitalertragsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag (und gegebenenfalls zuzüglich Kirchensteuer) belastet.

Falls man das Geld auf den eigenen Namen investieren würde, würde die Freibeträge des Kindes ungenutzt bleiben und man muss die eigenen Freibeträge dafür „opfern“.

Hinzukommt: Da das Kind wohl keine sonstigen Einkünfte (wie Lohn oder Gehalt) bezieht, ist der Freibetrag praktisch sogar viel höher!

Wie jeder Erwachsene, haben auch Kinder einen Grundfreibetrag von 12.096 Euro (im Jahr 2025) zur Verfügung. Bei Erwachsenen ist dieser Grundfreibetrag im Regelfall durch das Gehalt vollständig ausgeschöpft, bei Kindern dagegen nicht.

Das bedeutet: Wenn im Namen des Nachwuchses Kapitalerträge über 1.000 € erwirtschaftet worden sind und darauf Steuern abgeführt wurden, kann man sich diese Steuern über die Steuererklärung des Kindes zurückholen.

Tipp: Wer von vornherein weiß, dass die Kapitalerträge oberhalb der 1.000 € liegen werden, kann die Besteuerung über eine sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung bereits im Voraus verhindern. Dann zieht die Bank von vornerein keine Steuern ab und man muss sich die zu viel gezahlten Steuern nicht erst nachträglich über die Steuererklärung zurückholen.

Der große Nachteil beim Junior Depot ist jedoch: Das Geld ist nicht zweckgebunden und kann ab dem 18. Geburtstag ohne Einschränkungen verwendet werden.

Vor allem dann, wenn das Geld für die Ausbildung oder das Studium vorgesehen war, sollte es nicht einfach so „verprasst“ werden: Das wäre wohl kaum im Sinne der Eltern.

Diesem Nachteil kann man damit vorbeugen, dass man das Geld über ein Wertpapierdepot anlegt, das auf den eigenen Namen geführt wird.

Depot auf den eigenen Namen eröffnen (oder bestehendes Depot nutzen)

Um Geld in ein Wertpapierdepot zu investieren, muss man nicht unbedingt ein Wertpapierdepot auf den Namen des Kindes eröffnen.

Man kann auch im eigenen Namen Geld für das Kind investieren und hat dabei zwei Möglichkeiten:

  • Neues Depot im eigenen Namen eröffnen
  • Bestehendes Depot im eigenen Namen nutzen

Die erste Variante mit dem neuen Depot ist für die Übersicht besser: Dann weiß man genau, dass dieses Geld für den Nachwuchs gedacht ist. Wenn bereits ein Depot besteht, ist es aber genauso plausibel, über ein bestehendes Depot zu investieren und dieses Geld beispielsweise zum 18. Geburtstag als Geschenk zu überreichen.

Der Nachteil bei diesen beiden Varianten: Die eigenen Freibeträge werden genutzt und nicht die des Kindes

Wer im Depot auf den eigenen Namen für den Nachwuchs investiert, kann nicht die Freibeträge der Kinder nutzen. Wenn die eigenen Freibeträge ohnehin noch nicht ausgeschöpft sind, ist das steuerlich kein Nachteil. Wenn die Freibeträge allerdings bereits genutzt werden, entsteht so ein steuerlicher Nachteil.

… dafür hat das Investieren „auf den eigenen Namen“ jedoch einen großen Vorteil.

Der große Vorteil beim Investieren „auf den eigenen Namen“: Das Geld kann nicht mit 18 „verprasst“ werden

Der deutliche Vorteil liegt auf der Hand: Die Kontrolle über die Verwendung des ersparten Geldes hat derjenige, auf dessen Namen investiert wird. Investieren die Eltern auf den eigenen Namen, behalten sie die Entscheidungsfreiheit darüber, wann und wofür das Kapital genutzt wird. Dies ermöglicht es ihnen, das Geld gezielt für wichtige Zwecke wie Bildung, Ausbildung oder den Start ins Berufsleben des Kindes einzusetzen.

Wird das Geld hingegen auf den Namen des Kindes angelegt, geht das Vermögen mit Erreichen der Volljährigkeit automatisch in dessen Vollmacht über. Ab diesem Zeitpunkt hat das Kind uneingeschränkte Verfügungsmacht und könnte das Ersparte theoretisch auch für unüberlegte oder kurzlebige Ausgaben verwenden. Gerade in jungen Jahren, wenn die Erfahrung im Umgang mit Geld noch begrenzt ist, besteht das Risiko, dass ein beträchtlicher Teil des Vermögens unbedacht ausgegeben wird und damit nicht den ursprünglich geplanten Zwecken zugutekommt.

Welche der verschiedenen Varianten am meisten Sinn machen, sollte man im Detail prüfen.

Achtung: Bafög-Regelungen beachten!

So wichtig und sinnvoll es auch ist, dass Heranwachsende eine solide finanzielle Basis erhalten: Für das Thema Bafög kann es nachteilig sein, wenn der Nachwuchs bereits ein ordentliches Vermögen aufbauen konnte. Dabei ist es unerheblich, ob das Vermögen auf dem Girokonto liegt oder in Anlageklassen wie ETFs vorhanden ist.

Bei Bafög handelt es sich um eine staatliche Unterstützung für Schule, Ausbildung und Studium. Maximal 15.000 € dürfen Personen unter 30 Jahren besitzen, damit es keine Abzüge beim Bafög gibt. Wenn mehr als dieser Betrag im Besitz des Kindes ist, wird das Vermögen so angerechnet, dass der Bafög-Bedarf sinkt und dem Nachwuchs weniger Bafög pro Monat zusteht.

Aber auch dann, wenn man selbst oder die Eltern gut verdienen, hat man keinen oder einen verringerten Anspruch auf Bafög.

FAQ: Häufige Fragen zum richtigen Sparen und Investieren für den Nachwuchs

Warum sollte man frühzeitig für Kinder sparen und investieren?

Frühzeitiges Sparen und Investieren ermöglicht es, über einen längeren Zeitraum den Zinseszinseffekt optimal zu nutzen. Selbst kleine regelmäßige Beträge können über viele Jahre hinweg zu einem erheblichen Kapital führen, das für Bildung, den Führerschein, das erste Auto oder langfristige Vermögensziele genutzt werden kann.

Welche Sparziele eignen sich für Kinder?

Die Sparziele können je nach Zeitrahmen und Bedarf variieren: Kurzfristige Ziele (1–5 Jahre) für beispielsweise Klassenfahrten, Musikinstrumente und Freizeitgeräte. Mittelfristige Ziele (5–10 Jahre) für Themen wie Führerschein, größere Geschenke und außerschulische Aktivitäten. Langfristige Ziele (10–18 Jahre) für Studium, erste Wohnung und langfristigen Vermögensaufbau.

Welche Geldanlagen eignen sich für kurzfristige Sparziele?

Für kurzfristige Ziele, bei denen das Geld sicher und schnell verfügbar sein sollte, eignen sich konservative Anlageformen wie Sparbücher, Girokonten und Tagesgeldkonten. Diese Optionen bieten hohe Sicherheit, jedoch oft nur geringe oder keine Rendite.

Welche Geldanlagen sind für langfristige Sparziele sinnvoll?

Langfristige Ziele profitieren von Anlagen mit höheren Renditechancen, dabei sollten vor allem Wertpapierdepots mit ETFs, Aktien oder Fonds genannt sein. Wertpapierdepots bieten (richtig ausgestaltet) eine hohe Rendite, setzen jedoch einen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren voraus, um Marktschwankungen auszugleichen.

Warum sollte man ein Wertpapierdepot für Kinder in Betracht ziehen?

Ein Wertpapierdepot ermöglicht es, in breit gestreute Indizes wie den MSCI World, MSCI ACWI oder FTSE All-World zu investieren. Diese bieten langfristig attraktive Renditen und können die Inflation überkompensieren. Besonders ETFs eignen sich, da sie kostengünstig und diversifiziert sind.

Soll das Depot auf den Namen des Kindes oder der Eltern eröffnet werden?

Bei der Variante „auf den Namen des Kindes“ ist zu beachten: Steuerliche Vorteile durch den Sparerpauschbetrag (1.000 €) und den Grundfreibetrag (12.096 € jährlich) sind möglich. Das Geld gehört jedoch mit 18 Jahren dem Kind und ist uneingeschränkt verfügbar.

Bei der Variante „auf den Namen der Eltern“: Eltern behalten die Kontrolle über die Verwendung des Geldes und verhindern, dass es mit 18 „verprasst“ wird. Allerdings werden die steuerlichen Freibeträge der Eltern genutzt.

Wie schützt man das Geld des Kindes vor Inflation?

Inflation verringert die Kaufkraft des Geldes. Wertpapiere wie ETFs, die in globale Aktienmärkte investieren, bieten langfristig die Möglichkeit, die Inflation nicht nur auszugleichen, sondern zu übertreffen. Historische Daten zeigen, dass Aktienrenditen im Durchschnitt deutlich über der Inflationsrate liegen.

Was ist bei der Bafög-Berechnung zu beachten?

Beim Antrag auf Bafög wird Vermögen des Kindes berücksichtigt. Der Freibetrag liegt bei 15.000 €. Überschreitet das Vermögen diesen Betrag, wird der Bafög-Bedarf reduziert. Um dies zu vermeiden, kann das Vermögen gezielt geplant oder alternativ auf den Namen der Eltern investiert werden.

Warum sollte man Kindern den Umgang mit Geld beibringen?

Durch ein Kinderkonto oder Sparprojekte lernen Kinder frühzeitig, mit Geld eigenverantwortlich umzugehen. Sie üben, Einnahmen und Ausgaben zu planen, und entwickeln ein Bewusstsein für den Wert von Sparen und Investieren – wichtige Kompetenzen für ein finanziell selbstbestimmtes Leben.

Individuelle Honorarberatung anfragen: Gibt dir einen klaren Plan an die Hand, um das Beste aus deinem Einkommen zu machen.


Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Dominik Wenzelburger

Ich bin Content-Experte mit dem Schwerpunkt Finanzen und unterstütze die Finanzküche bei der Erstellung von Blogbeiträgen. Meine Aufgabereiche umfassen dabei das komplette Spektrum von der Themenrecherche bis hin zur Beitragserstellung.