Die letzte Buchrezension liegt eine Weile zurück und ich dachte mir, es wird mal wieder Zeit zu schauen, was an (Finanz-)Büchern auf dem Markt ist und wie hilfreich diese tatsächlich sind. Da lief mir auch schon der Ratgeber der Stiftung Warentest „Der ETF-Booster für Ihre Geldanlage“ über den Weg.
Der Titel hat mich sofort neugierig gemacht. Wenn ich an mein eigenes Depot denke, sehe ich absolut keinen Bedarf an „Boostern“. Ich bin aber auch nicht die Zielgruppe dieses Ratgebers. Vielmehr richtet er sich an Einsteiger und Anfänger, die an die vielfältigen Anlagemöglichkeiten herangeführt werden sollen.
Schauen wir uns also an, was in dem Buch steht, ob es wirklich so hilfreich ist und was mir sonst noch aufgefallen ist.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
„Der ETF-Booster für Ihre Geldanlage“ aus der Sparte Finanztest wurde von Thomas Stoll herausgegeben. Thomas Stoll hat Volkswirtschaftslehre studiert und ist seit vielen Jahren als Wirtschaftsjournalist unterwegs. Der Ratgeber ist am 24. Mai 2024 erschienen und hat 160 Seiten.
Zu Beginn wird definiert, was mit ETF- Booster gemeint ist: „Das Verhältnis von Rendite und Risiko in einem Portfolio soll günstiger werden.“ Dabei soll es vor allem darum gehen, das Risiko zu halten oder zu verringern und gleichzeitig mehr Rendite zu erhalten. Das Portfolio soll dadurch optimiert werden.
Das Buch nimmt einen mit auf die Reise durch die Finanzmärkte, um die Booster ausfindig zu machen. In 5 größeren Abschnitte werden die Leser an die Hand genommen:
- „Bereit zum Durchstarten“: Hier werden die Ausgangslage und ein paar Grundlagen gelegt.
- „So wirkt der Rendite-Booster“: Es wird erklärt, wie man Booster ins eigene Portfolio integrieren kann und was eine Core-Satellite-Strategie ist.
- „Boostern für Bequeme“: Hier geht es konkret um verschiedene Anlageklassen und auch das Thema Nachhaltigkeit wird behandelt.
- „Eigene Ideen umsetzen“: Dieser Abschnitt befasst sich vor allem mit Themenfonds.
- „Strategien für den Extra-Kick“: Dieses Kapitel richtet sich an erfahrenere Anleger und handelt vor allem vom sogenannten Factor-Investing.
Am Ende des Buches befindet sich eine Übersicht über konkrete ETF-Produkte, mit denen sich die besprochenen Strategien umsetzen lassen.
Der Ausgangspunkt: Das Pantoffel-Portfolio
Bevor wir verstehen können, was und womit wir boostern sollten, erklärt das Buch jenes Portfolio, welches den Ausgangspunkt für die folgenden Ausführungen bildet: das Pantoffel-Portfolio.
Das Pantoffel-Portfolio soll eine einfache und passive Anlagestrategie sein, die besonders für Einsteiger und Anleger geeignet ist, die eine unkomplizierte und zeitsparende Möglichkeit suchen, ihr Geld zu investieren. Der Name leitet sich von der Vorstellung ab, dass man das Portfolio bequem von zu Hause aus verwalten kann, ohne große Anstrengungen – quasi in Pantoffeln.
Das klassische Pantoffel-Portfolio besteht aus zwei Hauptkomponenten:
- Renditebaustein (risikoreich): Dieser Teil des Portfolios investiert in einen breit diversifizierten Aktienindex, wie zum Beispiel den MSCI World Index (wie ihn die Finanztest zugrunde legt). Ziel ist es, von den langfristigen Wachstumschancen der globalen Aktienmärkte zu profitieren. Wobei global in diesem Fall große und mittlere Unternehmen der Industrieländer meint.
- Stabilitätsbaustein (risikoarm): Dieser Teil investiert in Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen, um Stabilität und regelmäßige Erträge zu bieten. Hier werden häufig ETFs verwendet, die in Staatsanleihen oder breit diversifizierte Anleiheindizes investieren.
Je nach Risikoneigung beträgt der risikoreiche Anteil 25, 50, 75 oder 100 Prozent.
Bereit zum Durchstarten
Im ersten großen Abschnitt werden noch einmal die Grundlagen besprochen. Nach einer Erläuterung des Pantoffel-Portfolios wird die Rolle des Anlagetyps betrachtet. Ist mir Rendite, Sicherheit oder Verfügbarkeit wichtiger? Alles gleichzeitig geht nicht. Das wird dann durch das Chance-Risiko-Verhältnis erweitert.
Um die optimale Anlage zu finden, wird Anlegern geraten, alles selbst umzusetzen, da Berater in Banken und Sparkassen nicht unabhängig seien und oft teure Produkte anbieten. Leider wird hier nicht erwähnt, dass es auch unabhängige Berater gibt.
Anschließend gibt es wichtige Hinweise zur Umsetzung des Portfolios, zum Beispiel wie ich ein Depot finde und eröffne.
Zur Frage, ob ETFs oder aktiv gemanagte Fonds besser sind, bietet Stiftung Warentest ein eigenes Fondsrating an. Wie die Fonds ausgesucht und bewertet werden, wird recht transparent erklärt. Zugang zu den über 23.000 Fonds erhält man jedoch nur als Flatrate-Kunde oder gegen eine kleine Gebühr.
So wirkt der Rendite-Booster
In diesem Abschnitt geht es darum, wie man die Booster in das Pantoffel-Portfolio integriert und was das genau bedeutet. Es wird darauf hingewiesen, dass Booster den Arbeitsaufwand bei der Portfolioverwaltung erhöhen, weil mehrere Bausteine hinzu kommen.
Der Autor empfiehlt, dass nicht mehr als 20 Prozent des risikoreichen Anteils in Booster investiert werden sollen. Das wird später auch als Core-Satellite-Strategie beschrieben.
Die Core-Satellite-Strategie ist eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, stabile und beständige Renditen zu erzielen, indem ein Kernportfolio (Core) aus breit diversifizierten, kostengünstigen Investments mit einer Auswahl spezialisierter, renditestärkerer Anlagepositionen (Satellites) kombiniert wird.
Im Pantoffel-Portfolio wäre ein ETF auf den MSCI World der „Core“, weitere Beimischungen zum risikoreichen Anteil wären die „Satellites“. Es wird empfohlen nicht mehr als 4 Satelliten ins Portfolio aufzunehmen, wobei der Core immer seinen 80 Prozent-Anteil behalten muss.
Entsprechend sollte man beim Rebalancing darauf achten, die Verhältnisse langfristig beizubehalten. Es wird auch erläutert, wie mit und ohne Sparrate und in Abhängigkeit der Portfoliogröße vorgegangen werden sollte.
Wer auf Nachhaltigkeit achten möchte, findet ebenfalls Hinweise dazu. Auch hier hat die Finanztest ihre eigenen Auswahlkriterien, nach denen sie nachhaltige Fonds empfehlen. Es wird unter anderem darauf geachtet, welche Branchen ausgeschlossen werden, ob und wie die Fondsanbieter von ihren Stimmrechten auf den Hauptversammlungen der Unternehmen Gebrauch machen oder ob Fondsanbieter selbst einen Nachhaltigkeitsbeirat haben, der bei der Titelauswahl berät.
Boostern für Bequeme
Die Grundlagen sind gelegt, das Depot mit dem Pantoffel-Portfolio eingerichtet und die Frage nach der Nachhaltigkeit geklärt. Jetzt geht es um die konkreten Möglichkeiten zum Aufpeppen des Portfolios ohne dafür zu viel Aufwand betreiben zu müssen.
Die Finanztest stellt 7 dieser Möglichkeiten vor:
- Schwellenländer-Pantoffel
- Europa-Pantoffel
- Deutschland-Pantoffel
- Nebenwerte-Pantoffel
- Rohstoffe-Pantoffel
- Gold-Pantoffel
- nachhaltiger Welt-Pantoffel
Für jede Möglichkeit wird beschrieben, warum sie in Frage kommen könnten, mit welchen Produkten dies umgesetzt werden kann und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Zusätzlich dazu gibt es immer eine Übersichtstabelle, in der je nach Risikoanteil und Art der Zusammensetzung die Renditen der letzten 1, 5, 10 und 30 Jahre dargestellt werden.
Diesen Tabellen kann man zudem das Chance-Risiko-Verhältnis entnehmen und eine Einschätzung des Aufwands, den man mit der Verwaltung jeweils haben wird. Beim Chance-Risiko-Verhältnis untersucht die Finanztest die vergangenen Renditen im Vergleich zum Geldmarktzins und zu erwartenden Chancen. Beides wird ins Verhältnis gesetzt und mit dem zugrunde liegenden Index verglichen. Eine Chance-Risiko-Zahl von 100 bedeutet, dass der Fonds genauso gut gelaufen ist wie der Index.
Als Vergleichsindex verwendet die Finanztest den MSCI World Index, der auch die Grundlage des Pantoffel-Portfolios bildet. Alle Varianten müssen sich also an diesem Index messen lassen. Im Gegensatz zur Rendite, die über Zeiträume von bis zu 30 Jahren ermittelt wurde, wird die Chance-Risiko-Zahl für die vergangenen 5- und 10-Jahreszeiträume errechnet.
Eigene Ideen umsetzen
Dieser Abschnitt dreht sich um das Thema Korrelation. Ausgewählt wurden Beimischungen, die sich nicht exakt so verhalten wie der Index auf große und mittlere Unternehmen der Industrieländer. Je geringer die Korrelation, desto besser sind diese Beimischung dazu geeignet, Schwankungen im Portfolio auszugleichen und dadurch das Risiko zu verringern oder die Rendite zu verbessern.
Die Finanztest setzt dazu vor allem auf Themenindizes. Neben den Schwellenländern werden Technologie-, Gesundheits-, Rohstoff- und Spezialthemenfonds besprochen. Es wird wieder erklärt, warum die jeweiligen Bereiche Chancen bieten, aber auch wo Fallstricke oder Nachteile liegen könnten.
Bei den Technologieaktien wird zum Beispiel darauf hingewiesen, dass in den aktuellen Aktienkursen bereits hohe Erwartungen an die künftige Entwicklung eingepreist sind. Und der Autor stellt klar, dass es in diesem Bereich zu vielen Überschneidungen mit dem MSCI-World-Index kommt, da in beiden Bereichen Top-Unternehmen wie Apple und Microsoft enthalten sind, die jeweils eine hohe Marktkapitalisierung haben.
Strategien für den Extra-Kick
Dieser Abschnitt richtet sich an fortgeschrittene Anleger, die Lust haben, sich mit Geldanlage zu beschäftigen. Vorgestellt werden sogenannte „Smart Beta“-Strategien, die wir auch als Faktor-Strategien kennen. Dazu gehören die folgenden:
- Value Investing (günstige Bewertung)
- Small Cap (geringe Größe)
- Momentum (gute Kursentwicklung)
- Low Volatility (Schwankungsarmut)
- Quality (gute Bilanzkennzahlen)
- Growth (hohes Wachstum)
- High Dividend (hohe Ausschüttungen)
Auch werden wieder die Renditen der letzten 30 Jahre untersucht und besprochen, wo die Vor- und Nachteile sind und welche Produkte sich dafür eignen.
Individuelle Anlageberatung anfragen: Wir entwickeln eine Anlage, die dazu geeignet ist, deine Ziele effizient zu erreichen.
Bewertung
Das Buch hatte ich recht schnell durchgelesen. Es ist leicht verständlich und verzichtet auf zu viel Fachjargon. Damit bietet es einen niedrigschwelligen Einstieg für Anfänger.
Inhaltlich streift es durch eine große Anzahl an Möglichkeiten zur Geldanlage. Leserinnen und Leser können sich einen guten Überblick über verschiedene Anlageklassen und Märkte verschaffen. Die Besprechung der Vor- und Nachteile können Anleger bei ihren Entscheidungen eine Hilfe sein. Auch die vielen Grafiken und Übersichtstabellen zur vergangenen Entwicklung bringen die Themen anschaulich rüber.
Zahlreiche Tipps und Produktvorschläge können für Anfänger den Einstieg in die Geldanlage erleichtern. Auch an die Größe und Risikoverteilung von Portfolios, Kosten und Rebalancing wird gedacht.
Als Leser wird man gut auf die Umsetzung und Verwaltung eines Portfolios vorbereitet und weiß am Ende, worauf es ankommt.
Allerdings kann ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen. Gerade zur Frage der Effizienz und Sinnhaftigkeit mancher Anlageklassen (also das, was vor Umsetzung und Verwaltung kommt) wird meiner Meinung nach zu wenig geschrieben beziehungsweise nicht deutlich gemacht, was effizient ist und was reine Spielerei. Was genau meine ich damit?
Pantoffel-Portfolio
Ausgangspunkt des Buches bildet das Pantoffel-Portfolio und das hat ganz klare Vorteile:
- Einfache Umsetzung: Durch die Nutzung von ETFs ist das Portfolio leicht zu erstellen und zu verwalten.
- Kosteneffizienz: ETFs haben in der Regel niedrige Verwaltungsgebühren, was die Kosten der Geldanlage reduziert.
- Diversifikation: Durch die Investition in breit gestreute ETFs ist das Risiko eines Totalverlustes minimiert.
- Geringer Zeitaufwand: Einmal eingerichtet, erfordert das Pantoffel-Portfolio nur minimalen Pflegeaufwand, z.B. gelegentliches Rebalancing.
- Transparenz: ETFs sind in der Regel sehr transparent, da sie die Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index widerspiegeln.
Auf dieser Grundlage macht der Aufbau des Buches absolut Sinn und die vorgestellten „Booster“ können potenziell einen positiven Beitrag zum Portfolio leisten, allein schon aus der Sicht der Diversifizierung durch weitere Anlageklassen. Allerdings sehe ich auch 2 Nachteile des Pantoffel-Portfolios:
- Einfachheit: Diese kann sich auch als Nachteil erweisen – etwa dann, wenn Anleger den Eindruck haben, sie müssten sich nicht mit den Grundlagen der Geldanlage auseinander setzen.
- Effizienz: Trotz einer gewissen Diversifizierung würde ich dieses Portfolio nicht als effizient bezeichnen. Für den risikoreichen Anteil im Portfolio wird der MSCI-World-Index zugrunde gelegt. Dieser gibt die Entwicklung von großen und mittleren Unternehmen der Industrieländer wieder. Wichtig für den Erfolg einer Geldanlage ist, mehrere geeignete Anlageklassen ins Portfolio zu holen. Hier setzt dann auch der Booster an. Aber nicht jede Anlageklasse macht Sinn.
Anlageklassen und -strategie
Im Buch werden die wichtigsten Anlageklassen und -strategien vorgestellt. Nach dem Lesen versteht man, warum man darüber nachdenken sollte, diese ins Portfolio aufzunehmen und mit welchen Chancen und Risiken man rechnen kann und muss. Leider wird zu wenig darüber geschrieben, ob bestimmte Anlageklassen aus wissenschaftlicher Sicht überhaupt sinnvoll sind.
An wenigen Stellen wie zum Beispiel bei der Dividendenstrategie positioniert sich der Autor und rät davon ab. Dass aber Schwellenländer in ein effizientes Portfolio gehören, >Rohstoffe eher nicht, geht aus dem Buch nicht hervor. Das grundlegende Problem sehe ich hier an dem Fehlen einer Investmentphilosophie, also der (wissenschaftlichen) Grundlagen für unser Handeln an den Kapitalmärkten.
Wenn es darum geht, so viele Leute wie möglich mit den Finanzmärkten vertraut zu machen und sie an den langfristigen Renditen partizipieren zu lassen, erfüllt das Buch seine Aufgabe. Aber wissen die Leser danach wirklich, worauf es ankommt? Wie Kapitalmärkte funktionieren? Wie man sich eine sinnvolle Strategie erarbeitet und langfristig an ihr festhält?
Eher sehe ich die Wahrscheinlichkeit, dass einige nach Lektüre ein paar Anlageklassen ins Portfolio kaufen und in ein paar Jahren wieder verkaufen, weil sie nicht gut laufen.
Inflation
Im Buch wird das Thema Inflation von vornherein ausgeklammert. Sicher möchte man gerade Anfänger nicht mit zu viel Komplexität überlasten. Aber dadurch wird meiner Ansicht nach nur ein Teil der Geschichte erzählt. Die Frage nach der Kaufkraft spielt sowohl im risikoarmen als auch im risikoreichen Portfolioteil eine große Rolle.
Das zeigt sich auch beim Verzicht auf die Darstellung realer Renditen. Nominale Rendite haben natürlich eine gewisse Aussagekraft, aber ohne Kontext lassen sie sich nicht vollständig beurteilen.
Bei den Ausführungen zu Gold wird zum Beispiel geschrieben: „Gold gilt bei wirtschaftlichen Turbulenzen als sicherer Hafen, auch gegen die Geldentwertung.“ In unserem Artikel zu >Entwicklung des Goldpreises haben wir gezeigt, dass Gold auf kurze und mittlere Frist eher keinen Schutz gegen Inflation bietet – erst auf lange Frist.
Finanzberatung
Im Abschnitt über den Inhalt hatte ich bereits geschrieben, dass ich es schade finde, die Leser vor die Wahl zwischen Bankberatung oder selbst machen zu stellen. Dazwischen gibt es viele andere Möglichkeiten wie zum Beispiel die Honorarberatung. Und die kann für viele sinnvoll sein, gerade wenn man neben der Geldanlage noch andere finanzielle Themen hat, die relevant sind.
Auf einer Seite schreibt die Finanztest: „Finanztest rät davon ab, den zunächst gewählten Mix immer wieder zu verändern, denn das stellt die gesamte Strategie infrage. Etwas anderes ist es, die Aktienquote an veränderte Lebensverhältnisse anzupassen, etwa nach dem Kauf einer Immobilie oder einer Existenzgründung.“
Diese Aussage ist nicht falsch und ich finde es sogar sehr gut, dass das Buch auf so etwas aufmerksam macht. Gleichzeitig ist es aber viel zu pauschal und zu kurz gegriffen. Bevor ich Geld anlege, sollte ich mir darüber Gedanken machen, welche Ziele ich habe (Eigenheim, Geldanlage, Existenzgründung) und welche Mittel ich wann brauche. Ohne Kontext fällt es schwer einzuschätzen wie viel Risiko ich überhaupt eingehen kann und muss.
Und hier kann eine Beratung durch unabhängige Experten den entscheidenden Mehrwert bringen.
Booster?
Zu Beginn des Buches wird zu Boostern gesagt: „Das Verhältnis von Rendite und Risiko in einem Portfolio soll günstiger werden.“ Schaut man sich allerdings die Tabellen mit den Renditen und den Chance-Risiko-Zahlen an, könnte man den Eindruck bekommen, dass fast keine der Anlageklassen als Booster geeignet ist. (Obwohl wir natürlich wissen, dass die Renditen der letzten 30 Jahre nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben.)
In den Abschnitten zu den Anlageklassen und -strategien wird auch gar nicht mehr von „Boostern“ gesprochen, sondern lediglich von „Beimischungen“. Letzteres ist auch viel sinnvoller, weil neutraler. Aber natürlich klingt ein Titel über ETF-Beimischungen nicht so interessant wie einer über ETF-Booster.
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Resümee
Wer von Anfang an ein effizientes Portfolio aufbaut und die eigenen Vorlieben (wie zum Beispiel Nachhaltigkeit) integriert, benötigt keine Booster.
Aus Sicht eines Anfängers kann das Buch dennoch wertvolle Informationen liefern. Die Umsetzung und Verwaltung eines Depots wird Schritt für Schritt beschrieben. Man erhält einen Überblick über viele Anlageklassen und -Strategien. Als Einsteiger erhalte ich eine Orientierung, worauf ich achten muss, warum etwas wichtig sein könnte und welche Produkte in Frage kommen.
Wer einen niedrigschwelligen Einstieg sucht und eine Möglichkeit finden möchte, mit geringem Aufwand an der Entwicklung des Finanzmarkts teilzuhaben, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Das Pantoffel-Portfolio bietet eine pflegeleichte gute Grundlage und viel falsch machen kann man mit den meisten Vorschlägen nicht.
Wer ein effizientes Portfolio haben möchte, welches sich in die eigene individuelle Finanzplanung sinnvoll einfügt, der sollte über eine unabhängige Beratung nachdenken.