Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wenigen existenziell wichtigen Versicherungen, über die sich jeder einmal Gedanken machen sollte. Aufgrund der Komplexität des Themas kann die Antragstellung herausfordernd sein.

Wir haben uns mit Markus Haybach (Inhaber und Geschäftsführer des Versicherungsmaklerunternehmens >risk007 GmbH) darüber unterhalten. Er ist Experte im Bereich Berufsunfähigkeitsversicherung und hat mit uns darüber gesprochen, warum eine gute Beratung so wichtig ist.

Ein Mann sitzt mit Papieren in der Hand verzweifelt vorm Computer.

Eine Beratung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist aus mehreren Gründen wichtig. Zunächst einmal bietet die Versicherung Schutz vor den finanziellen Folgen, sollte man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr arbeiten können. Die Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, unabhängig von der Art der beruflichen Tätigkeit oder dem Alter.

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Eine fundierte Beratung ist essenziell, denn es gibt einiges zu beachten:

Komplexität der Bedingungen: Die Bedingungen und Klauseln von Berufsunfähigkeitsversicherungen können sehr komplex sein. Eine fachkundige Beratung hilft, die Angebote verschiedener Versicherer zu verstehen und zu vergleichen.
Ermittlung des individuellen Bedarfs: Jeder hat unterschiedliche finanzielle und persönliche Umstände. Eine professionelle Beratung stellt sicher, dass die Versicherung auf spezifische Bedürfnisse und Karriereziele zugeschnitten ist.
Vermeidung von Unter- oder Überversicherung: Ein Berater kann helfen, die richtige Höhe der Absicherung zu bestimmen. Das verhindert, dass man entweder zu viel bezahlt oder im Versicherungsfall nicht genügend abgesichert ist.
Unterstützung bei der Antragsstellung: Der Prozess der Antragsstellung kann kompliziert sein, insbesondere wenn es um die Beantwortung gesundheitlicher Fragen geht. Ein Berater kann dabei unterstützen, die notwendigen Informationen korrekt und vollständig anzugeben, um Probleme oder Leistungsablehnungen im Schadensfall zu vermeiden.
Langfristige Planung und Anpassung: Die berufliche und persönliche Situation kann sich ändern, und ein Berater kann helfen, die Versicherung entsprechend anzupassen. Dies stellt sicher, dass die Versicherung auch in Zukunft relevant und wirksam bleibt.

Im Gespräch mit Markus Haybach haben wir über die folgenden Themen gesprochen:

Warum es nicht unbedingt sinnvoll ist, für die Berufsunfähigkeitsversicherung ein Vergleichsportal im Internet zu nutzen.
Wie ich eine gute Beratung finde.
Was ich bei Gesundheitsvoranfragen beachten sollte.
Tipps und Hinweise zur Antragstellung und Auswahl des Anbieters.

Eine professionelle Beratung bei der Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist entscheidend, um optimalen Schutz zu gewährleisten und finanzielle Risiken effektiv zu managen.

2 Kommentare

Medicus sagt:

30. Juni 2024 um 11:01 Uhr

Liebe Finanzküche,
als mittlerweile 54 jähriger Angestellter blicke ich auf über 25 Jahre BU zurück. Ich muss ganz klar sagen: Glück gehabt, dass nix passiert ist. Ein Kernproblem der BU Verträge ist die mE falsche Orientierung am aktuellen Einkommen. Insbesondere in der (Provisionsgetriebenen) Beratung wird nicht klar vermittelt, dass zu Berufsbeginn das größte Risiko zu versichern ist: nämlich die kompletten Einnahmen eines Berufslebens. Damit ist eine BU, die mit 1500 Euro startet (wie in meinem Fall) eine Katastrophe, wenn früh der Schadensfall eintritt. Auch mit einer jährlichen Anpassung von 3% sieht man da sprichwörtlich sehr bald sehr alt aus, insbesondere wenn Familie zu versorgen ist. Meines Erachtens sollten junge Versicherte eine Art „Treppe“ mit mind. 2 Verträgen haben: einer, der durchläuft bis ca. 65 als Basis (falls alles gut läuft spätestens kündigen, wenn der aktuelle Depotwert die Restabsicherung übersteigt) und eine „Katastrophen“- BU on top, die nur für etwa 20 Jahre läuft in der Phase, wo Kinder/ hungrige Mäuler zu stopfen sind. Gleiches gilt für Risiko- Lebensversicherungen. Leider wird im deutschsprachigen Raum jeder Unfug versichert, aber die wirklichen Risiken- lange Krankheit/BU und vorzeitiges Ableben des Hauptverdieners- sträflich vernachlässigt.

Beste Grüße

Medicus

Antworten
- Christoph Geiler sagt:
  
  12. Juli 2024 um 13:19 Uhr
  
  Hallo Medicus,
  vielen Dank für Deine Einschätzung.
  
  „Leider wird im deutschsprachigen Raum jeder Unfug versichert, aber die wirklichen Risiken- lange Krankheit/BU und vorzeitiges Ableben des Hauptverdieners- sträflich vernachlässigt“ –> das sehen wir auch so. Die Todesfallabsicherung kommt sogar noch kürzer als das Thema Arbeitskraftabsicherung. Mit Risikolebensversicherungen lässt sich im Vertrieb eben kein Geld verdienen … (Oft macht es Sinn, das kleinere Einkommen ebenfalls abzusichern, da der Hauptverdiener im Ernstfall eventuell kürzer treten muss/möchte)
  
  Was die Höhe der Absicherung angeht, ist man durch die Vorgaben der Versicherer begrenzt, welche eine Absicherung nur bis zu einem gewissen Prozentsatz des aktuellen Einkommens zulassen. Hier gilt es auf großzügige Erhöhungsoptionen zu achten (aus dem Grund kann es teilweise sinnvoller sein, 2 kleinere Verträge abzuschließen anstatt eines großen – da könnt man dann auch bei einem mit der Laufzeit „spielen“).
  
  Herzliche Grüße aus der Finanzküche
  Christoph
  
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