Hast du dich wiedergefunden? Mir geht es regelmäßig so. Aufgaben, die ich anpacken müsste, verschiebe ich. Gewohnheiten, die ich verändern möchte, lasse ich unangetastet.
Bestes Beispiel ist der Fernseher. Seit Monaten habe ich mir vorgenommen, ihm weniger Aufmerksamkeit zu widmen. Doch ständig geht die Glotze beim Essen wie von Zauberhand an. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn sie danach wieder ausgehen würde. Doch an der Stelle ist mein Kopf falsch verdrahtet. Flimmernde Bilder, Couch und voller Magen signalisieren ihm:
System runterfahren! Jetzt wird geruht.
Die Minuten vergehen. Eine Comedy-Serie nach der nächsten rauscht an mir vorbei. Bis ich zur Besinnung komme, können gut und gerne 2 Stunden vergehen. Danach fasse ich jedes Mal den Entschluss:
Morgen bleibt der Kasten aus.
Dann ist morgen. Zum Essen sage ich mir:
Die 15 Minuten kann ich den Fernseher noch einmal anschalten.
Und der Kreislauf beginnt von vorn. Auf die Woche gesehen, geht mir fast ein Tag verloren. Im Jahr macht das 52 Tage. Eine Katastrophe. Ich weiß das. Trotzdem bin ich an meiner Gewohnheit bisher gescheitert. Warum?
Weil ich mir jeden Tag sage: Morgen.
Inhaltsverzeichnis
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Sylvester ist nicht nur ein rauschendes Fest, es ist auch die Zeit neuer Vorsätze. Warum? Der Jahreswechsel ist prinzipiell ein Tag wie jeder andere. Ich will niemandem Sylvester und die damit verbundene Freude klauen … aber was die Vorsätze angeht, ist Umdenken angebracht.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für neue Vorsätze. Genau jetzt.
Und noch viel wichtiger: Heute ist der richtige Zeitpunkt für deren Umsetzung.
Ansonsten heißt es wieder: Morgen
Oder noch schlimmer: Sylvester (der Tag nach Sylvester ist: Morgen …)
Ab heute gilt für mich: Mach es gleich (bist du dabei?)
„Ab gleich“ bleibt der Fernseher aus – und zwar auch zum Essen, da das der Einstiegsreiz zu sein scheint. Auch in allen anderen Bereichen gilt bei mir ab sofort (wenn ich die Möglichkeit dazu habe):
Mach es gleich.
Wenn ich durchhalte, werde ich tonnenweise Zeit und Lebensqualität freischaufeln.
Was schiebst du vor dir her?
Jetzt bist du an der Reihe. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Was möchtest du ändern? Möchtest du:
- Mehr sparen?
- Aufhören zu rauchen?
- Mehr Sport machen?
- Gesünder essen?
- Dich endlich um deine Versicherungen kümmern?
- Mehr Zeit mit deinen Kindern verbringen?
Dann fang heute gemeinsam mit mir an, etwas zu verändern. Heute ist ein großartiger Tag dafür – ein viel besserer als morgen.
Resümee
Einfach wird es nicht. Oft genug bin ich daran gescheitert, etwas zu verändern, weil ich gesagt habe:
Morgen!
Heute ist schon der hundertste Morgen. Höchste Zeit für ein:
Ich mach es jetzt.
Dein Finanzkoch
Christoph Geiler
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