Was ist ein ETF?

Was ist ein Index?

Ein Index ist ein repräsentativer Korb, der Wertpapiere (Aktien, Anleihen) oder auch Rohstoffe enthält. Dieser Korb spiegelt die Entwicklung ausgewählter Märkte wider. Solche Märkte können genauso gut aus den 30 größten Aktiengesellschaften Deutschlands (dem DAX) bestehen, wie aus den aufstrebenden Unternehmen Mikronesiens. Der Markt- und damit der Indexauswahl kommt im Anlageprozess somit eine entscheidende Rolle zu.

Die Indizes werden von spezialisierten Firmen entworfen. Der Dax ist zum Beispiel ein Produkt der Deutschen Börse AG. MSCI ist der wohl bekannteste Indexanbieter.

ETF Anbieter wie iShares, db X-trackers, Lyxor und ComStage erwerben von den „Index-Architekten“ Lizenzen und dürfen dafür auf die vorgefertigten Warenkörbe zurückgreifen. Damit sparen sie sich den Aufwand, selbst eine Aktien- oder auch Anleiheauswahl vornehmen zu müssen. Zudem können sie im Marketing auf eine etablierte Marke zurückgreifen.

So kommen dann ETF-Bezeichnungen wie iShares MSCI World UCITS ETF zustande. iShares ist die Investmentgesellschaft. MSCI stellt den zugrundeliegenden Index, welcher die Aktien der größten Aktiengesellschaften weltweit enthält (World). Der Anhang UCITS zeigt an, dass der ETF der Zulassungspflicht unterliegt, von der Finanzaufsicht überwacht wird und noch einige andere Anforderungen erfüllen muss. Damit müssen sie denselben aufsichtsrechtlichen Richtlinien genügen, wie normale Investmentfonds.

 

ETPs, ETFs, ETCs und ETNs

Dass ETFs UCITS-konform sind, unterscheidet sie grundlegend von ihren Familienmitgliedern, den ETCs und den ETNs, welche weniger strengen Kriterien unterliegen.

ETCs verfolgen Rohstoff- und Währungsindizes. Da es sich rechtlich gesehen bei ETCs um Schuldverschreibungen handelt, zählen sie im Insolvenzfall nicht als Sondervermögen. Allerdings haben Anleger im Insolvenzfall Anspruch auf die hinterlegten Sicherheiten.

Bei ETNs handelt es sich um nicht forderungsbesicherte Wertpapiere in Form einer Schuldverschreibung. Damit besteht ein erhebliches Kreditrisiko gegenüber dem Emittenten. Jedem, der diese Produktgattung nicht völlig versteht (zu dieser Gruppe zähle ich mich), rate ich von einem Kauf ab.

ETP, ETF, ETC, ETN

Was ist das Besondere an Exchange Traded Funds?

Für einen ETF braucht es kein teures Management-Team, welches die aktuellen Marktbewegungen im Auge hat. Eine aktive Auswahl von Wertpapieren findet meist nicht statt. ETFs kaufen stur die Aktien der zugrundeliegenden Indizes. Das führt zu einer vergleichsweise geringen Kostenbelastung. Stell dir einfach einen 100-Meter-Sprint zwischen herkömmlichen Investmentfonds und ETFs vor:

Der ETF bekommt einen Vorsprung von einigen Sekunden und ist damit regelmäßig eher im Ziel.

Hinzu kommt:

  • Du kannst ETFs wie Aktien kaufen und verkaufen
  • ETFs sind von Haus aus meist breit gestreut (Diversifikationsvorteil)
  • Du weißt immer, in welchen Index du investiert (Transparenz)
  • Du zahlst keine Ausgabeaufschläge

Damit haben wir jede Menge gute Gründe, uns tiefergehend mit ETFs zu beschäftigen. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, kannst du gerne den Kommentarbereich nutzen.

Dein Finanzkoch
Christoph Geiler

Titelbidlquelle: © denisismagilov – fotolia

Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Christoph Geiler

Als Finanzberater bin ich auf die Themen Finanzplanung, Geldanlage und Altersvorsorge spezialisiert. Als Finanzkoch bin ich konzeptionell tätig und erstelle Inhalte. In meiner Freizeit schwinge ich den Kochlöffel, treibe Sport und spiele mit meinem Sohn.