Unvorhergesehene Ausgaben? Dein erster Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit

In dieser Podcast Episode sprechen wir über Ausgaben, die aus heiterem Himmel zu kommen scheinen … und wie du dafür sorgst, dass du von solchen Ausgaben nie wieder überrascht wirst. Wie immer findest du die Folge hier auch in Textform.

Die wichtigsten Inhalte:

  • Wenige Ausgaben kommen wirklich überraschend
  • Für langfristige Ausgaben wie Autos und Kühlschränke benötigst du schlicht ein Rücklagenkonto

 

Unvorhergesehene Ausgaben sind keine Überraschung. Vielmehr kann man sie schon lange vor ihrer Fälligkeit erkennen und sich darauf vorbereiten.

Unvorhergesehene Ausgaben sind für viele eine Überraschung.

Die Episode zum Nachlesen

Unvorhergesehene Ausgaben? Dein erster Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit

Von einer Finanzierung zur nächsten

Herzlich willkommen zum Finanzküche Podcast. Heute geht es um den ersten Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit – und zwar im Speziellen um unvorhergesehene Ausgaben und warum es so etwas wie unvorhergesehene Ausgaben so gut wie nicht gibt.

Vielleicht kommt dir folgende Geschichte bekannt vor:

Du kaufst ein neues Auto und freust dich. Es sieht gut aus und das Fahrgefühl ist spitze. Dann gehen die Jahre ins Land …

Die ersten Reparaturen fallen an. Mit der Zeit werden es mehr und mehr. Irgendwann bleibt dein Auto ganz stehen oder die Reparaturkosten werden so hoch, dass sich ein Betrieb nicht mehr lohnt – und du musst dir ein neues Auto kaufen. Du fragst dich, wie du so ein Pech haben kannst und von was du das neue Auto bezahlen sollst.

Weil nicht genug Geld auf deinem Konto liegt, gehst du zur Bank und beantragst eine Finanzierung … dabei hattest du die Finanzierung für das letzte Auto gerade erst abgestottert.

Du schlitterst von einer Autofinanzierung in die nächste. Der Gedanke macht sich breit, dass du nur auf Arbeit gehst, um dein Auto abzubezahlen, welches du gefühlt nur hast, um auf Arbeit zu kommen.

Ein Teufelskreislauf.

Hast du kein Auto, kommst du nicht auf Arbeit. Hast du ein Auto, geht ein Großteil deines Gehalts für das Auto drauf.

 

Unvorhergesehene Ausgaben? Raus aus dem Teufelskreislauf!

Stellt sich die Frage, wie du aus diesem Kreislauf herauskommst und im Prinzip ist es ganz einfach.

Es betrifft nicht nur das Auto. Ein Kühlschrank geht auch nicht einfach so kaputt. Da weißt du, dass wenn du heute einen kaufst, dass du ihn irgendwann ersetzen musst. Das Einzige was du nicht kennst, ist der genaue Schadenszeitpunkt.

Wenn du also heute schon weißt, dass verschiedene Dinge irgendwann kaputt gehen und du dir in X Jahren beispielsweise eine neues Auto kaufen musst, dann kannst du doch heute schon Geld dafür zurücklegen. Wenn du dir ein neues Auto kaufen musst, kannst du es in der Folge aus der Portokasse bezahlen. Einfach weil du langfristig daraufhin gespart hast.

Auf diesem Weg vermeidest du, dass du von einer Finanzierung in die nächste rutschst. Und das ist genau der erste Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit. Du wirst unabhängig von Banken und anderen Dritten.

 

Überschüsse sparen und Rücklagen bilden

Die einzige Herausforderung dabei ist, dass du nicht der Versuchung erliegen darfst, deine Überschüsse sofort auszugeben. Wenn du weißt, dass du anfällig dafür bist, all dein Geld auszugeben, gibt es einen einfachen Trick:

Eröffne zu deinem bestehenden Konto noch ein zusätzliches. Am Monatsanfang überweist du eine festgelegte Sparrate auf das neue Konto, bevor du andere Ausgaben tätigst.

Das Rücklagenkonto schaust du dir nicht mehr an, bis du auf das Geld von dem Konto tatsächlich angewiesen bist, also wenn beispielsweise dein Auto kaputt geht und du ein neues brauchst.

Am besten zerstörst du gleich die EC-Karte, damit du gar nicht erst auf die Idee kommst, das Rücklagenkonto anzurühren.

Um die Sparrate für das Rücklagenkonto festzulegen, kannst du schauen, welche Gegenstände du alles besitzt, auf die du angewiesen bist und die langfristig ersetzt werden müssen. Im Ergebnis kannst du abschätzen, welche Beträge du aufwenden musst und legst deine monatliche Sparrate fest.

Im Prinzip ist das nichts anderes, als bei jedem normalen Unternehmen, das Rückstellungen und Rücklagen bildet. Ich habe beispielsweise Rückstellungen für Steuerzahlungen, weil ich genau weiß, dass wenn ich heute Betrag X einnehme, dass davon allein 19 Prozent auf die Umsatzsteuer entfallen. Die fordert das Finanzamt später ein (abgesehen davon, dass ich die Umsatzsteuer teilweise mit Aufwendungen verrechnen kann).

 

Resümee: Ein solides finanzielles Fundament

Halten wir fest:

Die meisten Ausgaben sind alles andere als unvorhergesehen. Das Einzige was wir oft nicht wissen, ist der genaue Zeitpunkt, zudem wir beispielsweise ein Auto ersetzen müssen. Die Höhe der Ausgaben können wir ein stückweit selbst bestimmen, indem wir einfach ein günstigeres oder teureres Produkt wählen.

Einige unvorhergesehene Ausgaben gibt es trotzdem. Genau dafür ist dein Puffer da. Das ist das Konto, bei dem empfohlen wird, dass mindestens drei Nettogehälter oder dreimal die eigenen Lebenshaltungskosten darauf liegen. Bei mir ist der Puffer etwas größer, da ich selbständig bin und zum Beispiel kein Krankentagegeld habe …

Wenn du deinen Puffer hast und ein gefülltes Rücklagenkonto für langfristige Anschaffungen, hast du ein solides finanzielles Fundament. Das Schöne ist, dass du auch bei deinen Investitionen am Kapitalmarkt entspannter sein kannst. Bei negativen Marktphasen hast du die Sicherheit, dass du auf das investierte Geld in absehbarer Zukunft nicht angewiesen bist.

Damit sind wir am Ende der Folge angekommen. Ich hoffe, du bist beim nächsten Mal wieder mit dabei.

Dein Finanzkoch
Christoph Geiler

Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Christoph Geiler

Als Finanzberater bin ich auf die Themen Finanzplanung, Geldanlage und Altersvorsorge spezialisiert. Als Finanzkoch bin ich konzeptionell tätig und erstelle Inhalte. In meiner Freizeit schwinge ich den Kochlöffel, treibe Sport und spiele mit meinem Sohn.