Motorplatzer? Warum Du im Schlechten das Gute sehen solltest
Inhaltsverzeichnis
Glück gehabt?!
Am Abend haben wir unser Auto unseren „facherprobten“ Blicken unterzogen:
Motorhaube auf und Ölstand gemessen. Naja, messen konnten wir nichts – es war nichts mehr da. Und das trotz regelmäßigen Auffüllens. Spontane Diagnose: Ein Ölproblem, das zu einem Motorschaden herangewachsen ist – vermutlich das Todesurteil für unseren treuen Begleiter …
Dass ein altes Auto irgendwann kaputt geht, sollte uns eigentlich klar sein. Trotzdem hatten wir zwischenzeitlich Probleme, unsere gute Laune zu bewahren. Es gibt schöneres, als ein Auto während einer Unternehmensgründung zu ersetzen.
Heute Morgen haben wir den ADAC angerufen. Das Auto musste schließlich in die Werkstatt. Der gelbe Engel ist prompt eingeflogen und hatte eine Überraschung parat … Ja, der Ölverbrauch ist abnormal, aber:
Die Ursache für den Lärm ist der Auspuff.
In die Werkstatt schaffte es unser vierrädriger Freund aus eigener Kraft. Fachmännisch wurde der Auspuff repariert und dem Ölproblem nachgegangen. Ergebnis:
Danke Auspuff! Hättest Du uns nicht auf das Ölproblem aufmerksam gemacht, wäre uns demnächst tatsächlich der Motor um die Ohren geflogen.
Du weißt nie, zu was es gut ist
Versuche, wann immer es möglich ist, im Schlechten das Gute zu sehen.
Gestern haben wir uns von unserem Auto die Laune verderben lassen – bevor wir mit Sicherheit sagen konnten, was überhaupt los ist. Heute freuen wir uns darüber, dass unser Auto kurzzeitig Geräusche wie ein Rennauto gemacht hat.
Ich habe mir fest vorgenommen, mir das nächste Mal nicht den Tag vermiesen zu lassen, wenn etwas augenscheinlich Schlechtes geschieht. Ich kann es eh nicht ändern und manchmal verhindert es sogar einen noch größeren Schaden. Besser als den Miesepeter zu geben ist es, nach vorn zu schauen und direkt eine Lösung für das Problem zu suchen. Das ist gut für den Blutdruck und einer von vielen Bausteinen für ein zufriedenes Leben.
Auf das Schlimmste vorbereiten und das Beste hoffen
Wenn wir Glück haben, hält unser Auto jetzt ein Jahr. Dann steht der TÜV an. Lebensverlängernde Maßnahmen darüber hinaus rentieren sich vermutlich nicht. Wenn wir Pech haben, ist in den nächsten Monaten Schluss. Was tun?
Auf das Schlimmste vorbereiten und das Beste hoffen.
In meinem Budget werde ich ab heute Monat für Monat eine größere Summe für ein neues Auto blocken. Das Geld wandert zusätzlich aufs Tagesgeldkonto. So bin ich vorbereitet, falls unser Auto vor Jahresfrist den Staffelstab weiterreichen möchte.
Klingt banal? Ist es auch. Trotzdem fange ich viel zu spät damit an. Es hätte ebenso gut sein können, dass wir heute schon nach einem neuen Auto hätten Ausschau halten müssen. Die Folge wäre ein unnötiges Loch in unserer Haushaltsplanung gewesen. Hier hat mir die nötige Weitsicht gefehlt.
Das Budget richtig kalkulieren
Mit dem gemeinen Arm des Schicksals hat es nichts zu tun, wenn Dein Auto oder Dein Kühlschrank kaputt geht. Es sind Gebrauchsgegenstände und Gebrauchsgegenstände haben ein Verfallsdatum.
Viele erstellen ihre Ausgabenseite ihrer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung aber folgendermaßen:
Sie schauen, was vom Konto Monat für Monat abgeht und haben im Ergebnis ihre Ausgabenseite. Die Ausgaben bleiben dabei in der Theorie erfreulich oft unter den Einnahmen. Praktisch bleibt trotzdem nichts zum Sparen übrig. Ständig kommt es zu „unvorhergesehenen“ Ausgaben …
Auf den zweiten Blick kommen allerdings die wenigsten Ausgaben aus heiterem Himmel. Deine Ausgabenseite hast Du erst dann richtig aufgestellt, wenn Du den Ersatz von Gebrauchsgegenständen wie Autos, Waschmaschinen und Kühlschränken mit einkalkulierst.
Mach also nicht den gleichen Fehler wie ich und bilde frühzeitig Rückstellungen. Oder wie meine Oma zu sagen pflegt:
Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Motorplatzer: Das Fazit
- Versuche, im Schlechten das Gute zu sehen – du weißt nie, wofür es gut ist.
- Bereite dich auf das Schlimmste vor und hoffe das Beste
- Kalkuliere dein Budget richtig – Vorsicht ist besser als Nachsicht
Dein Finanzkoch
Christoph Geiler
11 Kommentare
@Lothar
so ähnlich mache ich das – allerdings nicht über die km sondern ich leg einfach Betrag x monatlich fürs neue Auto zurück – die rate ist immer dieselbe und wird auch nach einer neuanschaffung nicht eingestellt, denn nach dem neuen Auto ist vor dem neuen Auto. Das letzte hatte ich 10 Jahre und beide Kinder haben damit fahren gelernt. Geplant war die neuanschaffung nach 6 Jahren – die lernphase der kids hat dies verhindert.
Als es dann kaputt war, wurde mir gesagt: du kannst ja nicht einfach ein neues kaufen.
mM: versuch macht klug und eigene Erfahrung ist unglaublich wichtig, damit das funktioniert.
@Chris
ich bin auch erst nach schwarzen rußwolken aus dem Auspuff auf die Idee, dass öl evt. doch nicht unnütz ist.
Hallo wedges,
„ich bin auch erst nach schwarzen rußwolken aus dem Auspuff auf die Idee, dass öl evt. doch nicht unnütz ist.“
so schlimm war es bei uns zum Glück noch nicht 🙂
Liebe Grüße aus Leipzig
Christoph
Hallo,
danke für diesen aufklärenden Artikel. Ich habe mir selbst gerade Gedanken dazu gemacht, wie viel Geld ich für Rücklagen wegsparen soll. Würdest du das in so einer Art AfA-Höhe ansetzen?
Das heißt, z.B. ab Kauf des Auto die Zeitdauer zu schätzen, wie lange das Auto genutzt wird und dann den Kaufpreis durch die Nutzungsdauer dividieren. Das sollte den Betrag für die Rücklage ergeben. Oder welches System nutzt du?
Liebe Grüße,
Florian
Hallo Florian,
so würde ich es auch machen. Einfach abschätzen, wann das Geld für den Ersatz in der Regel gebraucht wird und Sparrate festlegen.
Herzliche Grüße aus Leipzig
Christoph
Jo, wenn man das ganze etwas betriebswirtschaftlich-organisierter geplant angehen will, bietet sich an das ganze wie eine ‚umgekehrte Abschreibung‘ zu betreiben.
Dafür brauch man für jedes Objekt (klar, erstmal vor allem nur für die wichtigsten Dinge… Auto, Waschmaschine, sowas… ein Stabmixer oder Toaster gehören jetzt nicht unbedingt dazu) eigentlich nur zwei Zahlen – Ersatzwert für eine eventuelle Neuanschaffung und Lebensdauer. Während ersteres noch relativ leicht ermittelt ist, kann man beim zweiten nur mehr oder weniger treffliche Annahmen machen (das Auto wird ja auch nicht mit der Vorhersage ausgeliefert „ach und in exakt sieben Jahren, drei Monaten und fuffzehn Tagen wird es dann mal kaputtgehen“). Setzt man nun beide Werte ins Verhältnis, weiß man auch wie hoch die monatliche Sparrate dafür sein muss, bzw wenn man die Werte für alle Dinge, die man wichtig erachtet, aufsummiert, weiß man auch wie hoch generell die Rücklage sein sollte.
Wenn die Rücklage dann erstmal steht, ist das auch alles viel einfacher. Christoph hat ja selbst schonmal einen Artikel zum Notgroschen geschrieben ( http://www.finanzkueche.de/notgroschen/ ), wo ich auch vieles schon dazu gesagt habe. So habe ich eben schon lange einen Betrag vorrätig, aus dem locker ein neues Auto+Kühlschrank+Waschmaschine etc ersetzt werden kann. Sollte eines dieser Dinge kaputtgehen, nimmt man halt das Geld vom TG und den Fehlbetrag danach eben so schnell wie möglich wieder zum Sollzustand auf.
Das ist die einfachste Methode. Ich mache es so, dass ich über die km rechne. Ich lege fest, wieviel km ich das Auto fahren möchte und teile den Neupreis durch die km. (Ggf. kannst Du noch etwas für den Restwert abziehen) Bei mir kostet ein km z.B. 0,50 Euro + Sprit. Etwas aufwändiger. Der Vorteil ist: ich kann jetzt recht gut vergleichen, was mich der km kostet und das mit Bahn- oder Flugticket vergleichen. Seither fahre ich öfter Bahn auf langen Strecken.
Herzliche Grüße
Lothar
Hallo Lothar,
sehe ich es richtig dass bei dir in den 0,5€ pro km nur die umgerechneten Anschaffungskosten enthalten sind? Dann kämen hier neben dem Sprit auch noch Ausgaben für Versicherung, KFZ-Steuer, TÜV, Reparaturen und mehr über den entsprechenden Zeitraum hinzu.
Macht man nun erneut den Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sollte man sein Auto wahrscheinlich noch schneller verkaufen;-)
Grüße
ETF-Wahl
Hi Christoph,
schöne Geschichte, leider ist das „Gute im schlechten zu sehen“ ja immer leichter gesagt als getan 😉 Oft sind die Emotionen im Moment einfach stärker als rationales Denken. Wichtig ist dann, dass man schnell aus dieser „emotionalen Phase“ rauskommt und sich nicht zu lange davon negativ beeinflussen lässt.
Das man mit einem kleinen Finanzpolster die alltäglichen Probleme etwas entspannter angehen kann, den Tipp sollte wirklich jeder beherzigen.
Beste Grüße und das dir weitere negative Überraschungen erspart bleiben
Christian
Hallo Christian,
„Beste Grüße und das dir weitere negative Überraschungen erspart bleiben“
Danke 🙂 Liebe Grüße aus Leipzig
Christoph
Hi Christoph,
Schöner Artikel. Solche „Vorsicht“ wird ja häufig als Pessimismus gewertet.
Ich sehe es eher als Weitsichtigkeit und denke, dass es durchaus mit einer positiven Lebenseinstellung kombinierbar ist.
Bleibt weiter so gelassen 🙂
Felix
Hallo Felix,
ich denke, eine gewisse Vorsicht ist sogar ein wichtiger Baustein einer positiven Lebenseinstellung. So bleibt man im Fall des Falles gelassener.
Liebe Grüße aus Leipzig
Christoph