Die Komfortzone verlassen? Das ist nicht leicht. Ich habe mir innerhalb weniger Monate 5 Jahre harte Arbeit ruiniert, bevor ich aus der Komfortzone ausgebrochen bin.
Inhaltsverzeichnis
Meine persönliche Komfortzone und ihre negativen Auswirkungen
In den letzten 9 Monaten ist mein Gewicht um 5 Kilogramm gefallen. Was auf den ersten Blick nach einer guten Nachricht klingt, ist für mich ein Schlag ins Gesicht. Unzählige Stunden habe ich mit Liegestützen und Klimmzügen verbracht, um das nun verlorene Gewicht aufzubauen.
Wenn man bedenkt, dass ich mittlerweile einen Teddybärbauch habe, der sich durch eine kleine aber feine Lipidschicht auszeichnet, sind mir um die sieben Kilogramm Muskelmasse flöten gegangen …
Die Geburt meines Sohnes, die vorangegangene Schwangerschaft in Kombination mit meiner Selbständigkeit waren die perfekten Ausreden. Immer öfter habe ich Laufschuhe und Kurzhanteln mit unserer Couch eingetauscht. Die Tage waren auch ohne Sport schon anstrengend genug.
Anfangs bemerkte ich die Veränderungen kaum. Dann begann mein Verfall mit zunehmendem Tempo …
- Die Treppen rauf zu unserer Dachgeschosswohnung strengten mich plötzlich an
- Der untere Rückenbereich begann vor allem morgens zu schmerzen
- Ich wurde tagsüber eher müde und fühlte mich schnell ausgelaugt
- Die ersten Menschen teilten mir mit, wie schmal ich geworden bin
- Der finale Schlag ins Gesicht: Unsere Waage, die alle gefühlten Veränderungen mit Zahlen untermauerte
Die Komfortzone hatte und hat mich voll erwischt.
Komfortzone – alles völlig normal?
Alles völlig im Rahmen könntest du meinen – könntest. Familie und Kind haben einfach Priorität und nach einem anstrengenden Tag ist es verständlich, dass die Schwerkraft mich auf die Couch befördert …
Ist das so?
Klar, jeder Mensch braucht Ruhepausen. Die Zeit für den eigenen Körper und damit auch für die eigene Gesundheit muss trotzdem da sein und wenn ich mir eine halbe Stunde am Tag bei Familie und Beruf abknapse. Ansonsten kommt irgendwann der Mann mit dem Hammer und lässt mich mit ernsthafteren gesundheitlichen Beschwerden zurück. Diabetes, Rückenschmerzen und Co. lassen grüßen …
Statt einer halben Stunde pro Tag für Sport, gehen plötzlich ganze Tage für Arztbesuche, Orthopäden und Kuren drauf.
In jungen Jahren ist das alles zu ertragen, aber spätestens in den 50ern wird es ungemütlich. Das ist der Lebensabschnitt, in dem abgenutzte und überstrapazierte Lendenwirbel um Hilfe schreien.
Familie – Beruf – Gesundheit – Finanzen – Freizeit – Soziales –> alle Lebensbereiche sollten miteinander in Einklang stehen. Vernachlässigen wir dauerhaft einen Bereich, riskieren wir unsere Lebensqualität in allen anderen Bereichen.
Negative Wechselwirkungen lassen sich zu Hauf finden:
- Ein schlechter Gesundheitszustand kann zu einer ungewollten Frühverrentung führen
- Vernachlässigen wir unsere Familie ist die Folge vielleicht eine Trennung, welche mit empfindlichen finanziellen Einbußen einhergeht (ganz zu schweigen von der emotionalen Belastung)
- Finanzielle Schwierigkeiten können zur sozialen Abschottung führen, weil man sich einfache Treffen in einem Café nicht leisten kann
- Rückenschmerzen und Co. haben das Potential dir die schönsten Erlebnisse zu versauen. Die Finanzielle Freiheit genießen? Vergiss es …
Die Maxime kann nur heißen:
Raus aus der Komfortzone – vor allem in Bereichen, die du bisher vernachlässigt hast
Komfortzone bedeutet Stillstand – was, wenn du zufrieden bist, kein Problem darstellt.
In Bereichen, in denen es nicht rund läuft, ist Stillstand ein Problem. Vor allem, wenn du bedenkst, dass Stillstand auch Rückschritt heißen kann …
In 9 Monaten als Couch-Potato habe ich mir geschätzte 5 Jahre Training ruiniert.
Die simple Lösung:
Raus aus der Komfortzone.
Das Wunderbare dabei:
Bist du einmal draußen, ist Draußen bald deine neue Komfortzone.
Genau das erlebe ich gerade: Seit ein paar Wochen gehe ich wieder regelmäßig Laufen und schwinge die Hanteln. Ich fühle mich pudelwohl und will es nicht mehr missen. Wenn ich zwischen Couch und Joggen wählen kann, gewinnen immer öfter die Laufschuhe.
Verlässt und erweiterst du regelmäßig deine Komfortzonen führt das zu persönlichem Wachstum.
Komfortzone verlassen – aber wie?
Die Komfortzone verlassen zu wollen, ist das Eine, tatsächlich rauszukommen, etwas völlig anderes. Gute Tipps, wie es klappen kann, gibt es im Netz zu Hauf, beispielsweise auf Anti-Uni. In seinem Artikel rät Ben:
- Dir vorzustellen, was im besten und was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn du deine Komfortzone verlässt
- Aufzuschreiben, was du genau machen möchtest
- Eine Deadline zu setzen
- Anderen von deinem Vorhaben zu erzählen
- Dir eine Belohnung für die erfolgreiche Umsetzung zu überlegen
- Und dich langsam vorzutasten
Probiere einfach aus, ob die Schritte für dich funktionieren.
Mir persönlich hilft nur eins: Sofortige Umsetzung.
Immer wenn ich mir zu viele Gedanken mache, passiert gar nichts, oder ich setze mein Vorhaben erst Monate später um.
Deine Belohnung
Komfortzone verlassen? Eigene Weiterentwicklung? Persönliche Rückschläge vermeiden? Alles gut und schön …
Der Hauptgrund für das Verlassen der Komfortzone ist ein anderer:
Es fühlt sich großartig an!
Wenn du über dich hinauswächst und neue Fähigkeiten erlernst, ist das ein Turbo für dein Selbstwertgefühl. Letztlich bist du so vor allem eins:
Glücklicher.
Resümee
Die Komfortzone ist ein gemeines hinterhältiges Ding. Sie schleicht sich unbemerkt in unser Leben und fühlt sich super an. In manchen Bereichen ist das ok, in anderen nicht. Wenn eine Komfortzone langfristig unsere Gesundheit und sozialen Beziehungen gefährdet, sollten wir handeln.
Die Belohnung für das Verlassen der Komfortzone ist dabei mehr als verlockend:
Ein glücklicheres und zufriedeneres Leben.[wysija_form id=“8″]
Welche Erfahrungen hast du mit Komfortzonen gemacht? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Dein Finanzkoch
Christoph Geiler